SJB FondsEcho. Lupus Alpha Smaller German Champions. MiFID-Risikoklasse nach MFX: 5.
Nebenwerte. Gefragt.
Der Kursrücksetzer am Deutschen Aktienmarkt geht in die nächste Runde. Auch im September 2011 geben die Kurse auf breiter Front weiter nach, der DAX hat gerade ein neues Zweijahrestief von 5.150,05 Punkten erreicht. Gerade von den DAX-Schwergewichten wie den großen Banken oder auch Automobilwerten wenden sich Investoren ab, da neben der weiter eskalierenden Schuldenkrise auch die rückläufigen globalen Konjunkturprognosen belasten. Zugleich sind die Notierungen deutscher Spezial- und Nebenwerte bereits wieder so stark gefallen, dass sie gerade für antizyklische Investoren einen Blick wert sind. Mutige Anleger suchen deshalb gut aufgestellte Small-Cap-Fonds, die bei einem Abflauen der Krisenstimmung überproportional von der nächsten Erholungsbewegung profitieren dürften.
Der Lupus alpha Smaller German Champions (WKN 974564, ISIN DE0008481763) gehört ganz sicher in diese Kategorie aussichtsreicher Nebenwerte-Fonds. Der Fonds investiert in ausgewählte MDAX- und SDAX-Titel, die er zu etwa gleichen Teilen mischt. Schwerpunkt des Portfolios sind damit international sehr gut positionierte Unternehmen des deutschen Mittelstandes. Der Lupus alpha-Fonds überzeugt vor allem durch sein erstklassiges Fondsmanagement: Verantwortlich für die Titelauswahl ist Fondsmanager Peter C. Conzatti, einer der erfahrensten Small- und Mid-Cap-Manager Deutschlands. Conzatti verfolgt einen Bottom-up-Ansatz und sucht schwerpunktmäßig nach Aktien mit einem attraktiven Rendite-Risiko-Profil. Sein am 03. August 2001 aufgelegter Nebenwertefonds weist aktuell ein Volumen von 20,1 Millionen Euro auf. Als Vergleichsindex nutzt er eine Kombination aus 50 Prozent MDAX und 50 Prozent SDAX. Ziel ist es, langfristig die Wertentwicklung dieser Benchmark zu übertreffen. Das ist dem Fonds in überzeugender Manier gelungen: Seit Auflegung konnte der Lupus alpha Smaller German Champions eine Gesamtrendite von +177,10 Prozent verzeichnen, die klar oberhalb der Wertentwicklung der Benchmark mit +109,81 Prozent liegt. Auch über fünf Jahre wird der kombinierte Referenzindex deutlich übertroffen: Einer kumulierten Wertentwicklung von +50,09 Prozent des Nebenwerte-Fonds steht ein Wertzuwachs der Benchmark von lediglich +25,55 Prozent gegenüber. Welche Strategie ist der Hintergrund dieser langfristigen Mehrrendite?
FondsStrategie. Stockpicking. Essenziell.
Der Lupus alpha Smaller German Champions investiert in kleine und mittlere deutsche Unternehmen, die zu etwa gleichen Teilen aus dem MDAX und dem SDAX stammen. Vereinzelt werden auch Titel des Technology All Share Index beigemischt. Unter der Leitung von FondsManager Peter C. Conzatti ist ein Spezialistenteam damit beschäftigt, durch Stockpicking die ertragreichsten Werte aus diesem Universum herauszufiltern. Bei der Analyse sind nicht nur die fundamentalen Bewertungen nach einem Bottom-up-Ansatz von Interesse, sondern das Team setzt auch auf persönliche Gespräche mit dem Management und Unternehmensbesuche vor Ort. Erklärtes Ziel ist es, die „versteckten Perlen" im Bereich der deutschen Nebenwerte zu identifizieren, die ein attraktives Rendite-Risiko-Profil aufweisen. Der Fonds biete eine langfristig attraktive Aktienanlage, betont Conzatti, da er solide, international gut positionierte Mittelstandsunternehmen auswähle. Während für die im MDAX notierten Unternehmen besonders der hohe Grad an Internationalisierung und die starke Stellung auf bedeutenden Exportmärkten charakteristisch sei, so der Marktexperte weiter, würden sich die im SDAX gelisteten Unternehmen vor allem durch eine moderate Bewertung und ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis auszeichnen.
Die aus 50 Prozent MDAX und 50 Prozent SDAX zusammengesetzte Benchmark dient dem Fonds bei der Titelauswahl nur als grobe Orientierung. Wichtiger sind die einzelwertspezifischen Beurteilungen der hauseigenen Analysten, die anhand klar definierter qualitativer Kriterien und quantitativer Kennzahlen vorgenommen werden. Welche Branchenallokation innerhalb des FondsPortfolios ist das Ergebnis dieser Strategie?
FondsPortfolio. Weltmarktführer. Enthalten.
Bei der Branchenallokation des Fonds sind aktuell Unternehmen aus dem Bereich Industriegüter und Dienstleistungen mit 30,0 Prozent Portfolioanteil ganz vorne zu finden. Mit deutlichem Abstand belegen Technologiefirmen mit 13,0 Prozent den zweiten Platz, es folgen Finanzdienstleister mit 10,0 Prozent Portfolioanteil. Pharma- und HealthCare-Unternehmen machen 8,0 Prozent des FondsVermögens aus, Zulieferer für die Automobilindustrie sind mit 6,0 Prozent gewichtet. Weitere Branchen mit einer durchschnittlich starken Gewichtung im Fonds sind die Bauindustrie sowie Chemietitel mit jeweils 6,0 Prozent Portfolioanteil. Sonstige Branchen machen in dem insgesamt breit streuenden Portfolio 21,0 Prozent des FondsVolumens aus. Die Investitionsquote des gut 20 Millionen Euro schweren Fonds ist angesichts der aktuellen Marktturbulenzen auf 85,0 Prozent zurückgefahren.
FondsManager Peter C. Conzatti betont, dass im MDAX und SDAX zahlreiche Weltmarktführer zu finden sind, die ihre Geschäfte in attraktiven Wachstumsmärkten ausüben. In Phasen konjunkturellen Abschwungs seien sie deutlich beweglicher als Großunternehmen. In seinem insgesamt 71 Titel umfassenden Portfolio hat er die aussichtsreichsten Werte versammelt. Das Gesamtgewicht der Top-10-Positionen innerhalb des Fonds beträgt lediglich 18,86 Prozent, womit Einzeltitel generell nicht sehr stark gewichtet sind. Zu den Top-10-Holdings des Fonds gehören spezialisierte deutsche Industrieunternehmen wie die GEA Group, ein Systemanbieter für die Optimierung der Erzeugungsprozesse von Nahrungsmitteln und Energie, oder die Kuka AG, ein Anbieter von Robotertechnik zur Fabrikautomatisierung. Weitere Industrietitel des Fonds sind der Flugzeugmotorenhersteller MTU Aero Engines sowie die auf Vakuumpumpen spezialisierte Pfeiffer Vacuum Technology. Gut aufgestellte Firmen aus dem HealthCare-Sektor sind für Conzatti die auf Medizintechnik fokussierte Drägerwerk AG sowie der Klinikbetreiber Rhön Klinikum. Ein Immobilienunternehmen wie DIC Asset sowie das Verlagshaus Axel Springer runden die Top 10 des Fonds ab.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.
Als Vergleichsindex unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse des Lupus alpha Smaller German Champions nutzen wir die Kombination aus 50 Prozent MDAX und 50 Prozent SDAX. Die Korrelationsanalyse zeigt, dass die Parallelität beider Kursverläufe stark ausgeprägt ist. Mit 0,96 liegt die Korrelation über drei Jahre auf einem hohen Niveau, über ein Jahr stellt sie sich mit 0,90 kaum geringer dar. Fonds und Benchmark bewegen sich weitgehend parallel, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Für drei Jahre beträgt sie 0,92, über ein Jahr nimmt die Kennziffer einen Wert von 0,81 an. Damit haben sich mittelfristig 8 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 19 Prozent. Insofern ist der Großteil der FondsEntwicklung stark mit dem Indexverlauf korreliert, trotzdem zeigt sich die Tendenz des Lupus alpha Fonds, sich kurzfristig vermehrt von seiner Benchmark zu lösen. Die Analyse des Tracking Error gibt erste Hinweise auf das aktive Risiko, das der Fonds einzugehen bereit ist. Über drei Jahre liegt die Spurabweichung vom Referenzindex bei 6,26, auf Jahressicht bei lediglich 4,48 Prozent. Dies weist auf ein gelungenes Risikomanagement hin. Kommt die Beta-Analyse zu ähnlichen Ergebnissen?
FondsRisiko. Volatilität. Vermindert.
Der Nebenwerte-Fonds von Lupus alpha weist für ein Jahr eine Volatilität von 21,96 Prozent auf, die klar unterhalb der jährlichen Schwankungsbreite von 23,43 Prozent liegt, die der kombinierte Vergleichsindex aus MDAX und SDAX zu verzeichnen hat. Dies spricht für eine risikooptimierte Struktur der Anlagen. Über drei Jahre gelingt es dem Fonds ebenfalls, die Schwankungen des Referenzindex zu unterbieten. Die Volatilität des Fonds liegt mit 28,85 Prozent erheblich niedriger als die Schwankungsneigung des Index von 31,83 Prozent. Ein überzeugendes Ergebnis. Die Risikostruktur des Lupus alpha Smaller German Champions ist damit als klarer Vorteil gegenüber der Benchmark einzustufen.
Als weiterer Qualitätsausweis des Fonds dient das deutlich unter Marktniveau liegende Beta. Der für drei Jahre bei 0,89 liegende Wert lässt auf eine um 11,0 Prozent geringere Schwankungsanfälligkeit des Lupus-alpha-Produktes gegenüber dem Vergleichsindex schließen. Über ein Jahr liegt das Beta ebenfalls klar niedriger als der Marktrisikofixwert von 1,00 und nimmt einen Wert von 0,92 an. Obwohl FondsManager Conzatti eine Stockpicking-Strategie verfolgt, ist die Schwankungsintensität seines Portfolios zumeist geringer als die Volatilität des kombinierten Referenzindex. Dies demonstriert der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte. In 26 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume wird ein Wert unter 1,00 erreicht, die Schwankungsbreite dieser Beta-Werte liegt dabei zwischen 0,82 und 0,97. Der Fonds kann also mit einer um bis zu 18 Prozent günstigeren Risikokennziffer aufwarten – eine überzeugende Leistung und ein Beweis für die Vorteile aktiven FondsManagements.
FondsRendite. Alpha. Erzielt.
Per 6. September 2011 hat der Lupus alpha Smaller German Champions über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +21,60 Prozent in Euro aufzuweisen. Dies entspricht einer Jahresrendite von +6,74 Prozent p.a. Angesichts der Tatsache, dass der heftige Kursrücksetzer seit Anfang August vollständig in diesem Betrachtungszeitraum enthalten ist, ein ausgezeichneter Wert. Denn der Vergleichsindex aus jeweils 50 Prozent MDAX und SDAX hat es nur geschafft, in der Dreijahresperiode auf eine Gesamtrendite von +4,91 Prozent bzw. +1,61 Prozent p.a. zu kommen. Hier liegt der Fonds mit seiner aktiven Titelauswahl also satte 16,69 Prozentpunkte über dem passiven Index. Auch beim Wechsel auf den Einjahreszeitraum ist der Lupus-alpha-Fonds klarer Renditesieger: Mit +1,41 Prozent kann der Fonds trotz der jüngsten Marktturbulenzen noch ein Plus verzeichnen, während die Benchmark bereits mit -1,27 Prozent im Minus liegt. Die Alpha-Werte des Fonds drücken die erzielte Mehrrendite nochmals in Zahlen aus. Über drei Jahre liegt das Alpha mit 0,40 klar im positiven Bereich, auch für den Einjahreszeitraum fällt die Renditekennzahl mit 0,20 überzeugend aus. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte demonstriert ein weiteres Mal die relative Stärke des Fonds: Über acht Monate muss man zurückgehen, um einmal ein negatives Alpha und damit einen Zeitraum ohne Mehrrendite des Fonds zu finden. Alpha-Werte bis 1,29 in der Spitze zeigen vielmehr, wie gut das FondsManagement des Lupus-alpha-Fonds mit seiner Titelauswahl gelegen hat.
SJB Fazit. Lupus alpha Smaller German Champions.
Höhere Renditen bei geringerer Schwankungsneigung - damit bietet der Lupus alpha Smaller German Champions alles, was der Investor von einem gut gemanagten Fonds erwartet. Deshalb ist das Produkt erste Wahl für alle antizyklischen Anleger, die vom Kurspotenzial deutscher Small- und Mid-Cap-Aktien profitieren wollen. Einziger Wermutstropfen ist das relativ geringe FondsVolumen. Trotzdem eine Perle unter den deutschen Nebenwerte-Fonds.
Lupus alpha. Hintergründig.
Lupus alpha wurde im Jahr 2000 gegründet. Fonds in Deutschland: 11. Verwaltetes Vermögen: 6,9 Mrd. Euro. Zu Umsatz und Gewinn keine Angaben. Anzahl der Mitarbeiter: 80. Geschäftsführer: Ralf Lochmüller, Matthias Biedenkapp, Christoph Braun, Karl Fickel und Michael Frick. Stand: 30.06.2011. SJB Abfrage: 07.09.2011.
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Sie misst die Mehrrendite, die über der zu erwartenden Rendite des Marktes liegt. Das Alpha beziffert jenen Teil der Rendite, der nicht mit der allgemeinen Marktentwicklung oder höherer Risikobereitschaft zu erklären ist, sondern auf aktiver Titelauswahl und Beispiel: Ein Alpha von 5 zeigt an, dass der Fonds bei einer Nullentwicklung des Index 5 Prozent Mehrrendite erzielt hat, ohne dafür ein höheres Risiko einzugehen.
Beta
Ist die Kennziffer für die Risiken. Sie ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Index. Das Kriterium ist deren Schwankungsintensität (Volatilität). Beim Beta wird dem Index der feste Wert „1“ zugesprochen. Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht er 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein Wert über 1 spricht gegen den Fonds, ein Wert unter 1 für ihn. Das Beta eines Fonds ist negativ, wenn sich Fonds und Index abwärts bewegen.
Dividendenrendite
Diese Kennzahl misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent gemessen. Je höher der Wert, desto mehr Erträge in Form der Dividende bekommen die Anteilseigner aus der Unternehmensleistung heraus. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Ist der Wert hoch, deutet das auch auf eine Unterbewertung des Unternehmens an der Börse hin, denn wie eine hohe Dividende zeigt, ist die Ertragskraft größer, als der Aktienkurs ausdrückt.
Information Ratio
Um die Qualität des Managements eines bestimmten Fonds besser einschätzen zu können, ist die Information Ratio eine zentrale Kennzahl. Errechnet wird die Information Ratio, indem man die FondsRendite durch das FondsRisiko teilt. Die Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen. Das FondsRisiko anhand des Tracking Errors. Je höher dieser Wert ist, desto besser das Management des zu untersuchenden Fonds.
Korrelation
Ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Angegeben wird, wie wahrscheinlich sich die Kursverläufe gegenläufig (Korrelation -1), unabhängig (Korrelation 0) oder gleichläufig (Korrelation +1) verhalten.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Teilung des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Der Kurs entspricht der Substanz des Buchwerts. Dann hat die Aktie einen „fairen“ Wert.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, in dem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV bedeutet an der Börse ein Einstiegssignal in die Aktie. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufstiegspotenzial. Liegt ihr KGV über dem Marktdurchschnitt, ist das ein Ausstiegssignal. Sie gilt als überbewertet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt ist hoch.
R²
Diese Kennzahl drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Das heißt, dass maximale R² liegt bei 1. Dies bedeutet, dass 100,0 Prozent der Entwicklung des Fonds durch den Referenzindex bestimmt wird. Ein R² von 0,5 bedeutet, dass 50,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist. Je deutlicher diese Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr eine erhöhte und niedrige Risikokennziffer auf aktivem FondsManagement oder Marktentwicklung basiert.
Sharpe Ratio
Ist die Kennziffer für einen Rendite-Risiko-Vergleich zwischen unterschiedlichen Geldanlagen. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die durchschnittliche Rendite in Bezug auf das eingegangene Risiko. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Angenommen, die Sharpe Ratio liegt beim Fonds bei 0,40 und beim Index bei 0,30. Dann erwirtschaftet der Fonds mit jedem Risikoschritt ein Drittel mehr Rendite als der im Index dargestellte Markt. Eine negative Zahl bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt.
Tracking Error
Ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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