SJB FondsEcho

Fidelity Emerging Markets Fund.

22.04.16 13:44 Uhr

Fidelity Emerging Markets Fund. | finanzen.net

Comeback. Gefeiert.

Zu Jahresbeginn sah es für die Börsen der Emerging Markets noch recht düster aus - hohe Kapitalabflüsse institutioneller Investoren gepaart mit kräftig nachgebenden Rohstoffpreisen und einem anziehenden US-Dollar setzten die Märkte der Schwellenländer unter Druck. Doch zu Beginn des zweiten Quartals 2016 hat sich die Lage deutlich aufgehellt. Für viele Anleger überraschend, sind Aktien aus Lateinamerika, China, den asiatischen Emerging Markets oder Südafrika plötzlich gefragt und gehören zu den Top-Performern. Schwellenländerexperte Nick Price von Fidelity Investments, der dort das Aktienteam für den Emerging-Markets-Bereich leitet und über eine mehr als zwanzigjährige Investmenterfahrung verfügt, nennt zwei Beispiele für Länder, die sich nach einem zwischenzeitlichen Ausverkauf zuletzt sehr positiv entwickelt haben: Brasilien und China. Während in Brasilien das gegen Präsidentin Dilma Rousseff eingeleitete Amtsenthebungsverfahren für enorme Kursfantasie gesorgt hat, da es die Hoffnung auf einen Misswirtschaft und Korruption abschüttelnden ökonomischen Neuanfang in dem so rohstoffreichen Land befeuert, hat sich auch in der Volksrepublik China die Lage stabilisiert. Nach dem Ende des Ausverkaufs chinesischer Aktien sind die dortigen Bewertungen auf einem attraktiven Niveau angekommen, betont Marktstratege Price. Während der Industriesektor in China tatsächlich eingebrochen sei, so Price weiter, sorge der Binnenkonsum mit jährlichen Wachstumsraten von über zehn Prozent weiterhin für eine solide Unterstützung des chinesischen Wirtschaftswachstums. Besonders im Bereich der konsumnahen Unternehmen und Dienstleister gebe es derzeit ausgezeichnete Investmentgelegenheiten, betont Price, während Stahlproduzenten oder der Maschinenbau mit Vorsicht zu genießen seien. Die Diagnose attraktiver Bewertungsniveaus ist Price zufolge aber nicht nur für China, sondern für die Gesamtheit der Emerging Markets zutreffend. So liege das Preis/Buch-Verhältnis der im MSCI Emerging Markets enthaltenen Titel derzeit auf dem niedrigsten Stand seit zehn Jahren, betont der Marktexperte, und auch das relative Kurs/Buch-Verhältnis gemessen am MSCI World habe den tiefsten Stand seit einer Dekade erreicht. Die Konsequenz: Schwellenländeraktien werden derzeit mit einem Bewertungsabschlag von rund 30 Prozent im Vergleich zu internationalen Standardtiteln gehandelt.

Mit Sicherheit kein schlechter Zeitpunkt für global orientierte FondsInvestoren, einen breit gestreuten Schwellenländerfonds wie den Fidelity Emerging Markets Fund A USD (WKN 973267, ISIN LU0048575426) ins Depot aufzunehmen. Der Fonds investiert in die wachstumsstärksten Schwellenländer-Regionen weltweit und hat seine Anlageschwerpunkte in Afrika, Südostasien und Lateinamerika. FondsManager Nick Price verfolgt nicht nur die ökonomischen, sondern auch die politischen Entwicklungen in den jeweiligen Märkten sehr genau. Positiv gestimmt ist er auf dieser Basis auch für Indien, wo die eingeleitete Reformpolitik zu einer weiteren Beschleunigung des BIP-Wachstums in den kommenden Jahren führen dürfte. Der Fidelity Emerging Markets Fund wurde am 18. Oktober 1993 aufgelegt und verfügt aktuell über ein FondsVolumen von 3,07 Milliarden Euro. Als Benchmark verwendet der Fonds den MSCI Emerging Markets, der langfristig in seiner Performance klar übertroffen wurde: Einer Wertentwicklung über den letzten Fünfjahreszeitraum von +24,03 Prozent in Euro des Fidelity-Fonds steht eine Gesamtrendite von lediglich +1,48 Prozent beim Vergleichsindex gegenüber. Wie sieht die so erfolgreiche Anlagestrategie von FondsManager Price im Detail aus?

FondsStrategie. Bottom-up-Analyse. Praktiziert.

Der Fidelity Emerging Markets Fund strebt ein langfristiges Kapitalwachstum an und investiert hierzu mindestens 70 Prozent des FondsVermögens in Aktien von Unternehmen aus Gebieten mit raschem Wirtschaftswachstum weltweit. Zu den Schwellenländern im Anlageuniversum des Fonds zählen die Staaten Lateinamerikas, Südostasiens, Afrikas, Osteuropas (einschließlich Russlands) und der Nahe Osten. Des Weiteren kann der Fidelity-Fonds sein Nettovermögen direkt in chinesische A- und B-Aktien anlegen. FondsManager Nick Price ist durch die Länder- und Sektorengewichtung der Benchmark nicht gebunden und kann seine Asset Allokation ganz nach eigenem Ermessen durchführen. Der Fidelity Emerging Markets Fund engagiert sich in allen wichtigen Schwellenländern und konstruiert sein FondsPortfolio rund um die zentralen Wachstumsfaktoren Demografie, Infrastruktur, Rohstoffe und Konsum, die die wirtschaftliche Expansion der Region bestimmen. FondsManager Nick Price fokussiert sich bei seinem Stockpicking-Prozess auf die Identifizierung wachstumsstarker Unternehmen vor Ort, die langfristiges Kapitalwachstum versprechen. Der gebürtige Südafrikaner investiert vorzugsweise in qualitativ gute, attraktiv bewertete Unternehmen, die in der Lage sind, nachhaltige Erträge zu erwirtschaften. Dabei favorisiert Price Firmen mit starker Marktstellung und deutlichen Wettbewerbsvorteilen, weil diese unabhängig vom jeweiligen Konjunkturzyklus solide Gewinne erzielen können. Zudem gefallen ihm Unternehmen mit überdurchschnittlicher Kapitalrendite und guter Finanzausstattung. Am Ende der auf gründlicher Fundamentalanalyse fußenden Bottom-up-Strategie steht ein gut diversifiziertes Portfolio von derzeit 62 Einzeltiteln, das das Risiko durch seine breite geographische Streuung minimiert. Wie ist das FondsPortfolio im Einzelnen zusammengesetzt?

FondsPortfolio. Südafrika. Führend.

In der Länderallokation des Fidelity Emerging Markets Fund liegt Südafrika mit 18,7 Prozent Anteil am FondsVermögen auf Platz eins. Knapp dahinter folgt China, das 18,0 Prozent der Bestände auf sich vereint. Auf dem dritten Platz der Länderaufteilung liegt Indien mit 12,5 Prozent des FondsVolumens. Aktien aus Hongkong besitzen einen Portfolioanteil von 10,1 Prozent, Dividendentitel aus Taiwan sind mit 9,3 Prozent gewichtet. FondsBestände bei US-Titeln (6,6 Prozent) und in Mexiko (4,5 Prozent) gehören ebenfalls zum Portfolio des Emerging-Markets-Produktes. Hinzu kommen Aktienwerte aus Indonesien (4,2 Prozent) sowie Israel (3,7 Prozent). Komplettiert wird die geographische Aufteilung des Fidelity-Fonds durch weitere Schwellenländer mit 8,3 Prozent Anteil am FondsVermögen.

Welche Sektorengewichtung nimmt FondsManager Nick Price vor? In der Branchenallokation des Fidelity-Produktes liegen Unternehmen aus dem Bereich der Konsumgüter mit einem Anteil von 27,4 Prozent auf dem ersten Platz. Informationstechnologie-Aktien bringen es auf 24,1 Prozent, Finanzunternehmen sind mit 22,6 Prozent im Portfolio vertreten. Ebenfalls überdurchschnittlich ist die Gewichtung des Schwellenländerfonds bei nicht-zyklischen Konsumgütern (12,5 Prozent). Aktien aus dem Gesundheitssektor repräsentieren 5,9 Prozent des FondsVermögens. Das Branchenengagement im Bereich der Industriewerte liegt bei 3,9 Prozent, Roh- und Werkstoffproduzenten stellen 1,1 Prozent des FondsVolumens. Ein geringer Bestand im Bereich der Versorger (0,2 Prozent) rundet die Sektorenverteilung des Fidelity-Fonds ab. Größter Einzelwert unter den Top 10 des Fonds ist der südafrikanische Medienkonzern Naspers, gefolgt von der indischen HDFC Bank. Besonders überzeugt ist Schwellenländerexperte Nick Price auch vom taiwanesischen Halbleiterproduzenten Taiwan Semiconductor Manufacturing sowie dem chinesischen Online-Spieleanbieter NetEase. Mit einem aktuellen KGV von 11,2 bei einem gleichzeitigen Ertragswachstum von 14 Prozent hält Price die Aktie für attraktiv bewertet.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.

Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den Fidelity Emerging Markets Fund dem MSCI Emerging Markets USD STRD als Benchmark gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse mit dem globalen Aktienindex für Schwellenländertitel zeigt einen hohen Grad der Übereinstimmung. Mit 0,90 ist die Korrelation über drei Jahre stark ausgeprägt, für ein Jahr fällt sie mit 0,85 kaum geringer aus. Die Kursentwicklung von Fonds und Benchmark verläuft weitgehend parallel, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,81, über ein Jahr nimmt sie einen Wert von 0,73 an. Damit haben sich mittelfristig 19 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 27 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManager Nick Price die Unabhängigkeit seiner Länder- und Branchengewichtung zuletzt noch gesteigert hat. Der Tracking Error des Fidelity-Fonds beträgt für drei Jahre moderate 7,15 Prozent, auf ein Jahr legt die Spurabweichung auf 8,14 Prozent zu. Hohe aktive Risiken werden im FondsPortfolio demnach keine eingegangen. Mit welcher Volatilitätsstruktur hat der Schwellenländerfonds aufzuwarten?

FondsRisiko. Beta. Attraktiv.

Der Fidelity Emerging Markets Fund verzeichnet für den letzten Dreijahreszeitraum mit 17,73 Prozent eine merklich niedrigere Schwankungsbreite als der Referenzindex, der es auf eine Volatilität von 19,25 Prozent bringt. Auch über ein Jahr weist der aktiv gemanagte Aktienfonds diesen Vorzug gegenüber der passiven Benchmark auf: Hier beträgt die "Vola" des Fonds 19,52 Prozent und liegt damit knapp zwei Prozentpunkte unterhalb der Schwankungsbreite des MSCI Emerging Markets USD STRD, der eine Volatilität von 21,86 Prozent an den Tag legt. Damit ist das Risikoprofil des Fidelity-Fonds durchweg günstiger, die Kursbewegungen gemessen am SJB-Vergleichsindex fallen in beiden Zeithorizonten moderater aus.

Einen weiteren Vorteil für die Risikostruktur des Fidelity-Fonds stellt das unter Marktniveau liegende Beta dar, das über drei Jahre einen Wert von 0,85 aufweist. Für ein Jahr liegt die Kennzahl bei 0,83 und ist damit gleichfalls geringer ausgeprägt als das marktneutrale Niveau von 1,00. Das Schwellenländerprodukt aus dem Hause Fidelity überzeugt demnach kurz- wie mittelfristig mit niedrigeren Wertschwankungen als der breite Markt. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über drei Jahre bekräftigt das positive Szenario aus FondsPerspektive: Die Risikokennzahl befindet sich in allen der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nimmt dabei einen Wert von zutiefst 0,71 an. Selbst bei dem im Maximum erreichten Beta-Wert von 0,95 liegt das Schwankungsniveau des FondsProduktes noch fünf Prozent niedriger als beim MSCI-Vergleichsindex. Die attraktiven Beta-Werte beweisen: Marktstratege Price hat das FondsRisiko bestens im Griff, sein Portfolio präsentiert sich durchweg weniger volatil als die globalen Emerging Markets. Welche Renditeergebnisse kann der FondsManager mit seinen ausgewählten Schwellenländertiteln erzielen?

FondsRendite. Alpha. Positiv.

Per 18. April 2016 hat der Fidelity Emerging Markets Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +20,66 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +6,45 Prozent p.a. entspricht. Die ganze Attraktivität dieser Performanceleistung erschließt sich erst in der Gegenüberstellung mit dem MSCI Emerging Markets als Vergleichsindex: Die SJB-Benchmark rutscht über drei Jahre in die roten Zahlen und verzeichnet eine leicht negative Performance von -2,34 Prozent auf Eurobasis, was einem Ergebnis von -0,79 Prozent p.a. gleichkommt. Beim Wechsel auf die Jahresbetrachtung erhält sich der Renditevorsprung des Fidelity-Fonds zum MSCI-Referenzindex: Mit einer Jahresrendite von -15,74 Prozent in Euro fällt die Wertentwicklung des Fidelity-Produktes erneut besser als die des Kursbarometers für die globalen Schwellenländer von -22,56 Prozent aus. In beiden untersuchten Zeiträumen konnte FondsManager Price mit seiner Stockpicking-Strategie eine attraktive Mehrrendite zum breiten Markt erzielen, die in ihrer absoluten Höhe zwischen sieben und 22 Prozentpunkten überzeugt. Wie manifestiert sich dies in den Alpha-Werten des Emerging-Markets-Fonds?

Das Alpha des Fidelity-Produktes liegt über drei Jahre bei 0,58 und befindet sich damit klar im grünen Bereich. Auch auf Jahressicht stellt sich die Kennzahl mit 0,33 positiv dar. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zeigt sich, dass der weltweit anlegende Schwellenländerfonds fast ausnahmslos erfolgreicher als die Benchmark agierte. In 35 der untersuchten 36 Perioden gab es ein positives Alpha bis 1,29 in der Spitze zu verzeichnen, was von einer ausgeprägten Mehrrendite gegenüber dem Referenzindex kündet. Lediglich in einem einzigen Einjahreszeitraum verzeichnete der Fidelity-Fonds einen negativen Alpha-Wert, der mit -0,05 sehr moderat ausfiel. Damit ist der Schwellenländerfonds von Nick Price klarer Sieger im Performancevergleich mit der Benchmark. Das attraktive Rendite-Risiko-Profil des Fidelity Emerging Markets Fund wird auch durch die Information Ratio von 1,02 über den letzten Dreijahreszeitraum bestätigt, die demonstriert, dass bei unterdurchschnittlicher Schwankungsintensität ein überzeugender Performancevorsprung generiert wird.

SJB Fazit. Fidelity Emerging Markets Fund.

Mit wieder anziehenden Rohstoffpreisen, sich verbessernden politischen Rahmenbedingungen sowie einem günstigen Bewertungsniveau nach dem Ende des übertriebenen Ausverkaufs sind die Aktienmärkte zahlreicher Schwellenländer auf dem aktuellen Kursniveau sehr attraktiv. Wer als chancenorientierter FondsInvestor von einem neuen Aufschwung in Brasilien, einer Stabilisierung in China oder dem Kurssteigerungspotenzial ausgewählter Einzelaktien aus Indien oder Südafrika profitieren will, ist beim Fidelity Emerging Markets Fund bestens aufgehoben. Schwellenländerexperte Nick Price findet in seinem Portfolio die richtige Balance zwischen einer vergleichsweise niedrigen Volatilität und dem langfristigen Kurssteigerungspotenzial.

Erläuterungen

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

Beta

Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

Dividendenrendite

Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

Information Ratio

Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

Korrelation

Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.

Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

Sharpe Ratio

Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

Tracking Error

Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor:

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten nach § 34 b Wertpapierhandelsgesetz:

Der Autor erklärt, dass er nicht in dem besprochenen Wertpapier investiert ist, auf das sich die vorliegende Finanzanalyse bezieht. Auch ist der Fonds in keiner der von der SJB FondsSkyline OHG 1989 verwalteten Fondsstrategien enthalten.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

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