BHF Flexible Allocation FT.
Biegsamkeit. Bewiesen.
Um in der aktuellen Börsenphase hoch bewerteter Aktienmärkte und extrem niedriger Zinsen am Markt erfolgreich zu sein, ist eine ausgeprägte Flexibilität Grundvoraussetzung. Prinzipielle Vorteile besitzen in einem solchen Marktumfeld Fonds, die nicht an eine starre Aufteilung ihrer Vermögenswerte gebunden sind und eine flexible Gewichtung von Aktien, Anleihen und weiteren Investments vornehmen können.
Ein langfristig besonders erfolgreicher, flexibel agierender Mischfonds ist der von Dr. Manfred Schlumberger gemanagte BHF Flexible Allocation FT (WKN A0M003, ISIN LU0319572730). Der Fonds besitzt vermögensverwaltenden Charakter, wobei sich seine Aktienquote je nach Markteinschätzung in einer großen Bandbreite zwischen 20 und 100 Prozent bewegt. Als "neutrale Quote" wird ein Aktienengagement von 45 Prozent erachtet, aktuell liegt die Investitionsquote mit rund 70 Prozent klar darüber. Mit seiner sehr flexiblen Anlagestrategie verfolgt FondsManager Schlumberger das Ziel, in einer Haussephase möglichst stark von steigenden Kursen zu profitieren, zugleich aber die Risiken optimal abzufedern. Dass ihm dies bisher ausgezeichnet gelungen ist, beweist das Morningstar-Rating mit der Höchstnote von fünf Sternen. Der BHF Flexible Allocation FT wurde am 10. Oktober 2007 aufgelegt und besitzt aktuell ein FondsVolumen von 488,5 Millionen Euro. Der Mischfonds hat den Euro als FondsWährung und legt seinen Schwerpunkt auf den europäischen Aktienmarkt, wobei auch US-Titel im Portfolio enthalten sind. Bei der Sektorengewichtung bevorzugt Schlumberger derzeit Dienstleister sowie den Konsumgüterbereich, auch Technologie- und Industrietitel sind hoch gewichtet. Wenig Berücksichtigung in seinem FondsPortfolio erfahren hingegen Banken und Versicherungen. Bei Rentenpapieren bevorzugt er das untere Investment-Grade-Niveau. Mit der für einen Mischfonds relativ hohen Aktienquote gelang es FondsManager Schlumberger in der Vergangenheit, seine Morningstar-Vergleichsgruppe klar zu schlagen. Über die letzten fünf Jahre ließ der BHF Flexible Allocation FT mit einer kumulierten Wertentwicklung von +56,5 Prozent in Euro die Morningstar-Peergroup flexibler Mischfonds weit hinter sich, die es auf eine rund halb so hohe Gesamtrendite von +28,7 Prozent brachte. Auch die seit Auflegung erzielte Rendite von +3,5 Prozent p.a. auf Eurobasis gegenüber +0,7 Prozent p.a. bei der Vergleichsgruppe überzeugt. Wie sieht die so erfolgreiche Anlagestrategie von FondsManager Schlumberger im Detail aus?
FondsStrategie. Aktienquote. Flexibel.
Der BHF Flexible Allocation FT ist ein vermögensverwaltender Fonds, der seinen Investoren eine möglichst hohe Beteiligung am Wertzuwachs der Aktienmärkte in der Aufwärtsbewegung und eine gleichzeitige Eindämmung der Verluste in der Abwärtsbewegung bieten will. Hierzu ist er in seiner Anlagepolitik kaum festgelegt und kann aus einem breiten Wertpapierspektrum von Aktien, Anleihen, Investmentfonds, Termingeldern sowie Derivaten auswählen. Auf der Aktienseite investiert der BHF Flexible Allocation FT vor allem in Einzelwerte aus Europa sowie in international ausgerichtete Branchen- und Regionenfonds; ergänzend werden Einzeltitel auch außerhalb Europas erworben. Für den Rentenanteil des Portfolios kommen Staats- und Unternehmensanleihen bzw. entsprechende Fonds in Frage. Geldmarktanlagen und einzelne Zertifikate runden die Gesamtstruktur ab. Wichtigstes Kennzeichen des Fonds ist die sehr flexibel gehandhabte Aktienquote, die sich grundsätzlich in einer Bandbreite von 20 bis 100 Prozent bewegt. Über die letzten zwölf Monate bewegte sich der Aktienbestand im FondsPortfolio um die 70-Prozent-Marke und damit im oberen Bereich. Zur Absicherung gegen einen größeren Abschwung am Aktienmarkt wird eine aktive Risikosteuerung über derivative Absicherungsinstrumente vorgenommen. Bei der Auswahl und Zusammenstellung der FondsAnlagen folgt FondsManager Schlumberger allein seiner eigenen Markteinschätzung und ist an keine Vorgaben durch eine Benchmark gebunden. Wie ist sein Portfolio im Einzelnen strukturiert?
FondsPortfolio. Dividendentitel. Führend.
In der Asset Allokation des flexiblen Mischfonds liegen Aktien mit 69,7 Prozent Portfolioanteil klar auf dem ersten Platz. Auf Platz zwei befinden sich Termingelder und Bankguthaben, die 13,2 Prozent des FondsVolumens abdecken. Rentenpapiere machen 7,2 Prozent der Bestände des BHF Flexible Allocation FT aus. Per Ende April werden 6,9 Prozent des FondsVermögens in fremden Aktienfonds gehalten, sonstige Fonds nehmen 1,6 Prozent der Bestände ein. Abgerundet wird das Portfolio des BHF-Fonds durch sonstige Wertpapiere mit 1,2 Prozent des FondsVermögens. Wie sieht es bei der Währungsallokation aus? Die große Mehrheit des FondsVolumens ist mit 56,0 Prozent in der europäischen Einheitswährung EUR angelegt, 23,2 Prozent der FondsBestände sind in britischen Pfund (GBP) notiert. 14,3 Prozent des FondsVermögens besitzen den US-Dollar (USD) als Basiswährung, Wertpapiere in Schweizer Franken (CHF) sind mit 4,9 Prozent im Portfolio vertreten. Eine kleinere Position in schwedischen Kronen (SEK) komplettiert mit 1,6 Prozent die Währungsstruktur des flexiblen Mischfonds. Welche Einzeltitel favorisiert FondsManager Schlumberger? Der Marktexperte berichtet, dass er mit dem Medizintechnikkonzern Medtronic und dem Online-Reiseanbieter Priceline zuletzt zwei strukturell stark wachsende Unternehmen ins Portfolio aufgenommen hat. Der führende Titel unter den Top 10 ist derzeit der finnische Versicherer Sampo, gefolgt von dem britischen Kleidungs-Einzelhändler NEXT. Aus Deutschland befinden sich der Modekonzern Gerry Weber sowie der Medienkonzern ProSiebenSat.1 im Portfolio.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.
Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse stellen wir den BHF Flexible Allocation FT einem kombinierten Vergleichsindex gegenüber, der zu jeweils 50 Prozent aus dem Dow Jones Europe Total Stock Market sowie dem deutschen REX für Anleihen mit zweijähriger Laufzeit besteht. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse mit der zu gleichen Teilen den Aktien- wie den Rentenmarkt abbildenden Benchmark zeigt eine klare Übereinstimmung. Mit 0,75 ist die Korrelation über ein Jahr deutlich ausgeprägt, für drei Jahre fällt sie mit 0,69 leicht niedriger aus. Damit verläuft die Kursentwicklung von BHF-Fonds und SJB-Referenzindex weitgehend parallel, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,48, über ein Jahr nimmt sie mit 0,57 einen noch höheren Wert an. Somit haben sich mittelfristig 52 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 43 Prozent. Trotz der Flexibilität des Anlageansatzes von FondsManager Schlumberger bleibt der Tracking Error des Mischfonds mit 5,60 Prozent im Dreijahreszeitraum moderat. Welche Volatilitätswerte hat das BHF-Produkt aufzuweisen?
FondsRisiko. Beta. Attraktiv.
Der BHF Flexible Allocation FT weist für drei Jahre eine Volatilität von 7,42 Prozent auf, die geringfügig unterhalb des Schwankungsniveaus liegt, das der kombinierte SJB-Vergleichsindex mit 7,51 Prozent im gleichen Zeitraum zu verzeichnen hat. Über ein Jahr schwankt der flexible Mischfonds hingegen kräftiger als die "Kombi" aus DJ Europe Total Stock Market und zweijährigem REX: Hier beträgt die "Vola" des BHF-Fonds 5,40 Prozent, wohingegen die von der SJB ausgewählte Benchmark eine Schwankungsbreite von 4,23 Prozent aufweist. Die kurzfristige Volatilitätserhöhung tritt jedoch gegenüber der längerfristig günstigeren Volatilitätsstruktur des Fonds zurück - insgesamt verfügt der Mischfonds über eine ausgewogene Risikostruktur. Dies gilt insbesondere, wenn man den relativ hohen Aktienanteil berücksichtigt. Die moderate Schwankungsintensität des BHF-Produktes manifestiert sich auch in dem attraktiven Beta des Fonds von 0,71 über den letzten Dreijahreszeitraum. Damit liegen die durchschnittlichen Kursschwankungen um 29 Prozent unterhalb derjenigen des Vergleichsindex. Über ein Jahr fällt die Risikokennzahl mit 1,05 höher aus und belegt, dass sich die kurzfristige Volatilität über Marktniveau befindet. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte fällt zugunsten des flexibel agierenden Mischfonds aus: In 23 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume präsentierte sich das Beta niedriger als der Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei einen Wert von 0,06 im Tief an. Nur in 13 der analysierten Einzelperioden verzeichnete das FondsPortfolio die größeren Wertschwankungen und generierte ein Beta von 1,23 in der Spitze. Die Quintessenz der Beta-Analyse: Das FondsRisiko des BHF-Fonds liegt mehrheitlich unter Marktniveau und ist für einen Mischfonds mit einer derartigen Aktienquote absolut überzeugend. Welche Renditen kann FondsManager Schlumberger auf dieser Basis erwirtschaften?
FondsRendite. Alpha. Positiv.
Per 10. Juni 2014 hat der BHF Flexible Allocation FT über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +28,33 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +8,66 Prozent p.a. entspricht. Eine sehr attraktive Performance für einen Mischfonds, die zudem zeigt, warum das Investmentprodukt im Morningstar-Ranking ganz vorne liegt. Der kombinierte SJB-Vergleichsindex hinkt mit seiner Renditeentwicklung hinterher: Das Amalgam aus Aktien- und Rentenindex kann lediglich mit einer Gesamtrendite von +18,52 Prozent in Euro bzw. einem Ergebnis von +3,97 Prozent jährlich aufwarten. Beim Wechsel des Vergleichszeitraums auf ein Jahr hat die Benchmark die Nase vorn: Mit ihrer Wertentwicklung von +9,91 Prozent wird der BHF-Fonds um gut zwei Prozentpunkte geschlagen (BHF Flexible Allocation FT: +7,36 Prozent). Die längerfristig erzielte Mehrrendite von nahezu zehn Prozentpunkten ist jedoch deutlich höher zu gewichten, weshalb der flexible Mischfonds von FondsManager Schlumberger als klarer Sieger aus dem Renditewettbewerb hervorgeht. Bestätigen die Alpha-Werte diese Diagnose? Die überdurchschnittliche Wertentwicklung des aktiv gemanagten Fonds im Vergleich zum passiven Referenzindex wird auch an dem positiven Alpha offenbar, das über drei Jahre bei 0,37 liegt. Auf Jahressicht rutscht die Renditekennzahl mit -0,23 leicht ins Minus. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre wird deutlich, dass es dem BHF-Fonds in der großen Mehrheit der Fälle gelang, die kombinierte SJB-Benchmark zu schlagen. In 24 der letzten 36 betrachteten Einjahreszeiträume verzeichnete der BHF Flexible Allocation FT eine Outperformance zum Referenzindex und markierte positive Alpha-Werte bis 1,62 in der Spitze. Die Zeitintervalle mit einer unterdurchschnittlichen Performance sind mit insgesamt zwölf nicht nur zahlenmäßig geringer, sondern auch mit zutiefst -0,31 schwächer ausgeprägt. Damit verfügt der BHF-Fonds über ein attraktives Chance-Risiko-Profil: Neben guten Alpha-Werten und einem hohen langfristigen Performancevorsprung zur Benchmark beweist auch die über drei Jahre erzielte Information Ratio von 0,48, dass FondsManager Schlumberger gute Arbeit abliefert.
SJB Fazit. BHF Flexible Allocation FT.
Unter den Mischfonds mit einer vermögensverwaltenden Anlagestrategie ragt der BHF Flexible Allocation FT heraus. Mit seiner flexiblen Steuerung der Aktienquote, die ihm in der aktuellen Niedrigzinsphase die Möglichkeit zur Übergewichtung aussichtsreicher Dividendentitel bietet, hat er sich in den letzten Jahren an der Spitze seiner Vergleichsgruppe etablieren können. Die aktive Risikoabsicherung von FondsManager Schlumberger steht zudem dafür ein, dass auch in schwächeren Börsenzeiten die Performance stimmt. Ein ausgezeichnetes Basisinvestment!
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.
Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.
Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.
Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.
R²
Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.
Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.