Drees & Sommer

Robust und sicher - Bunker als Wohnraum

14.02.25 09:26 Uhr

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Robust und sicher - Bunker als Wohnraum | finanzen.net

Robust, sicher, massiv - diese drei Eigenschaften beschreiben einen Bunker wohl am treffendsten. Ursprünglich als Schutzräume konzipiert, bieten Bunker heute eine faszinierende Möglichkeit, innovativen Wohnraum zu schaffen. Doch wie verwandelt man diese stabilen Strukturen in ein gemütliches Zuhause? Der Umbau stellt Bauunternehmen vor erhebliche Herausforderungen, wie Mustafa Kösebay vom Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE erklärt.

Massig, monströs, monumental - so steht der alte Hochbunker in Stuttgart, eingezwängt zwischen einer Schule und einer Wohnsiedlung. Der von Paul Bonatz entworfene Kriegsbunker mit seiner Natursteinfassade hat in den vergangenen Jahren leer gestanden. Nun wird die einstige Problemimmobilie in der Raitelsbergsiedlung zu Wohnzwecken umgebaut. Shirin Frangoul-Brückner, die als Architektin tätig ist, hat das Gebäude vor einigen Jahren gekauft und plant, acht Mietwohnungen zu schaffen, die teilweise sozial gefördert werden.

Meine Mutter war auf der Suche nach einem herausfordernden Investitionsprojekt. Als Architektin hat man einen anderen Blick auf die Gebäude. Den Bunker kannte sie von früher. Sie fand die Idee interessant, dem Gebäude eine neue Nutzung und Identität zu geben. Tochter Saida ist für die Planung und Organisation des Vorhabens verantwortlich. Es braucht Mut, so ein Projekt in Angriff zu nehmen. Vor allem ist Ausdauer gefragt, weil die Planungen sich jahrelang hingezogen hatten. Der Umbau ist seit Sommer 2024 genehmigt. Das Gebäude mit einer Grundfläche von etwa 15 mal 16 Metern soll zugleich um zwei Stockwerke aufgestockt werden. Dann sei es etwa 20 Meter hoch. Der ehemalige militärische Charakter des massiven Baus wird teilweise bestehen bleiben, und wir verleihen ihm zusätzlich einen transparenten Ausdruck, indem wir zwei Fassaden öffnen. Die Wandstärke beträgt 1,6 Meter.

Herausforderungen und Visionen

Der Umbau stellt die Bauunternehmen, die solche Vorhaben umsetzen sollen, vor Herausforderungen. Besonders das Öffnen der dicken Wände erfordert spezielles Werkzeug und Fachwissen. Kernbohrungen an den Ecken der geplanten Öffnungen angesetzt werden, um Startpunkte für Seilsägen zu markieren. Diese Seilsägen, die mit diamantbesetzten Stahlseilen arbeiten, können durch Beton und sogar Stahlpfosten schneiden. Die geschnittenen Betonstücke werden dann von Abbruchrobotern entfernt.

Eine weitere Herausforderung liegt im Brandschutz. Da Bunker ursprünglich als Schutzräume konzipiert wurden, verfügen sie oft über extrem dicke Betonwände und weniger Türen oder Fenster, was im Brandfall eine schnelle Evakuierung erschwert. dass diese Aspekte bei der Planung und Umsetzung des Umbaus besonders berücksichtigt werden müssen.

Aktuell gibt es nach Angaben des Bauingenieurs knapp 600 Bunker in Deutschland, die meisten davon in Bayern und Baden-Württemberg. Manche Bunker dienen als Lagerfläche, Veranstaltungsorte oder Ausstellungsräume für Kunst und Kultur. Ein bekanntes Beispiel ist der Boros-Bunker in Berlin, der eine private Sammlung zeitgenössischer Kunst beherbergt. In Herne wurde kürzlich ein früherer Schutzraum zu einer Indoor-Farm umgebaut, die Lebensmittel für eine Kulturküche produziert und auch für öffentliche Kulturveranstaltungen genutzt wird. Dieses Projekt zeigt, wie vielfältig die Nutzungsmöglichkeiten solcher Gebäude sein können.

Zum Autor:

Mustafa Kösebay, Associate Partner bei der Drees & Sommer SE

Drees & Sommer: Uniting opposites to create a world we want to live in.

Nachhaltige, innovative und wirtschaftliche Lösungen für Immobilien, Industrie, Energie und Infrastruktur zu beraten, umzusetzen – oder den Kunden sogar beides aus einer Hand zu bieten – das zeichnet das partnergeführte Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE aus. Im Jahr 1970 gegründet und seitdem als Nachhaltigkeitspionier und Digitalisierungstreiber der Real Estate Branche bekannt, beschäftigt das Unternehmen mehr als 5.100 Mitarbeitende an 59 Standorten. Interdisziplinär zusammengesetzte Teams arbeiten in mehr als 5.000 Projekten weltweit daran, eine lebenswerte Zukunft zu schaffen und scheinbare Gegensätze zu vereinen: Tradition und Zukunft, Analog und Digital, Effizienz und Wohlbefinden. Als Unternehmer im Unternehmen steht dafür eine persönlich verantwortliche Partnerschaft ein.


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Bildquellen: Tom Maurer Fotographie