Rechenzentren im Aufschwung: Nachhaltige Investitionschancen in der digitalen Infrastruktur
Werbemitteilung unseres Partners
finanzen.net GmbH ist für die Inhalte dieses Artikels nicht verantwortlich
Exa-, Zetta- oder Yottabyte: Im Schnitt verdoppelt sich alle zwei Jahren das weltweite Datenvolumen. Immer mehr Informationen aus Bereichen wie Künstliche Intelligenz, sozialen Netzwerken und Smart Services werden digital gespeichert. Rechenzentren, das Rückgrat der digitalen Infrastruktur, spielen eine entscheidende Rolle dabei, diese Datenmengen zu verarbeiten und zugänglich zu machen.
Richtig in Städte integriert, können sie sogar als wirtschaftliche Motoren fungieren und strukturschwache Regionen stärken.
Standortwahl: Das A und O bei Rechenzentren
Die Wahl des richtigen Standorts ist für den Erfolg eines Rechenzentrums entscheidend, und dabei spielen mehrere Faktoren eine zentrale Rolle. Einer der wichtigsten Aspekte ist die Netzanbindung. Je näher ein Grundstück an Telekommunikations- oder Glasfaserknotenpunkten liegt, desto attraktiver wird es. Ein Beispiel hierfür ist der De-CIX, der größte Internetknotenbetreiber weltweit mit Hauptsitz in Frankfurt. Der De-CIX bietet Interconnection-Dienste in über 40 Metropolregionen auf mehreren Kontinenten an, was Frankfurt zu einem der gefragtesten Standorte für Rechenzentren in Europa macht. Ein weiterer Schlüsselfaktor ist die Stromversorgung. Eine stabile und georedundante Stromversorgung ist entscheidend, da Rechenzentren besonders hohe Anforderungen an die Versorgungssicherheit stellen.
Rechenzentren müssen extrem ausfallsicher sein, weshalb die europäische Norm EN 50600 eine umfassende Risiko- und Umfeldanalyse vorschreibt. Bei dieser Analyse werden potenzielle Gefahrenquellen wie Überflutungen, Erdbeben und Erschütterungen im Umfeld des geplanten Standorts untersucht, um die Betriebssicherheit langfristig zu gewährleisten.
Nachhaltigkeit im digitalen Zeitalter
Der Umbau denkmalgeschützter Gebäude zu Rechenzentren zeigt, wie Tradition und moderne Technologie vereint werden können. Ein Beispiel dafür ist die ehemalige Neckermann-Zentrale in Frankfurt, die heute als hochmodernes Rechenzentrum dient. Solche Umnutzungen sparen nicht nur wertvolle CO2-Emissionen, sondern senken auch den Flächenverbrauch. Dieser ressourcenschonende Ansatz unterstreicht, dass der digitale Wandel nicht auf Kosten der Umwelt gehen muss. Vielmehr können historische Gebäude durch gezielte Umnutzung zur Basis der digitalen Infrastruktur von morgen werden.
Neben der intelligenten Nutzung bestehender Gebäude rückt ein weiteres Thema verstärkt in den Fokus: die Abwärmenutzung. Die Kühlung von Servern in Rechenzentren erzeugt enorme Mengen an Wärme, die bislang oft ungenutzt in die Atmosphäre abgegeben wurde. Doch durch das Energieeffizienzgesetz aus dem Jahr 2023 werden Rechenzentren zukünftig verpflichtet, mindestens 10 Prozent ihrer Abwärme sinnvoll zu nutzen - ab Juli 2027 sogar 15 Prozent.
Amsterdam ist hier Vorreiter, denn dort dürfen neue Rechenzentren schon seit Jahren nicht mehr ohne Abwärmekonzept in Betrieb gehen. Diese Abwärme, die 24 Stunden am Tag zur Verfügung steht, bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Besonders im Winter kann sie effektiv genutzt werden, doch auch im Sommer gibt es interessante Anwendungsmöglichkeiten. Industrieunternehmen, Schwimmbäder und sogar Urban Farming-Projekte profitieren von der konstanten Wärmeversorgung. In den Niederlanden wird Urban Farming - der Anbau von Pflanzen oder die Aufzucht von Fischen und Insekten in geschlossenen Systemen - bereits seit Jahrzehnten erfolgreich betrieben.
Die Kombination aus denkmalgerechtem Umbau und nachhaltiger Abwärmenutzung zeigt, wie Rechenzentren zu Treibern einer grünen Transformation werden können. Sie schaffen nicht nur die technische Basis für die digitale Zukunft, sondern tragen auch zur ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeit bei. Investoren, Städte und Kommunen profitieren gleichermaßen von diesem zukunftsweisenden Ansatz, der die Digitalisierung mit ressourcenschonenden Lösungen verbindet.
Frankfurt: Deutschlands Datacenter-Hotspot für Colocation
Frankfurt bleibt der wichtigste Standort für Colocation-Rechenzentren in Deutschland. Jedoch ist das Flächenwachstum im Raum Frankfurt durch Regionalpläne für den Bau von Rechenzentren stark begrenzt worden. Das Rheinische Revier erlebt jedoch seit der Ansiedlungsbekanntgabe von Microsoft eine große Nachfrage von KI-Rechenzentren. Über 200 Hektar Grundstücksanfrage liegen aktuell für den Bau von Rechenzentren vor. Das Rheinische Revier wird sich in den nächsten Jahren zu einem internationalen Hotspot für KI-Anwendungen entwickeln.
Zwar entstehen auch in Städten wie Berlin und München neue Rechenzentren, doch oft fehlen dort die nötigen Flächen und ausreichend Strom. Regionen wie der Rhein-Kreis-Neuss hingegen bieten durch grüne Energiequellen und günstige Grundstückspreise viel Potenzial für den Bau weiterer Rechenzentren.
Rechenzentren sind weit mehr als nur eine technische Notwendigkeit - sie sind eine zukunftsträchtige Assetklasse mit großem Potenzial für Investoren und Kommunen gleichermaßen. In einer zunehmend digitalen Welt bieten sie den Schlüssel zu Wachstum, Innovation und Nachhaltigkeit.
Zum Autor:
Klaus Dederichs, Head of ICT und Partner bei Drees & Sommer SE
Klaus Dederichs startete 2015 als Associate Partner und Head of ICT bei Drees & Sommer. Er leitet den Standort Aachen und ist seit 2019 Partner des auf Bau und Immobilien spezialisierten Planungs- und Beratungsunternehmens. Dort verantwortet er insbesondere die Themen Information and Communication Technology (ICT), Digitalisierung und IoT. Klaus Dederichs studierte Physikalische Technik an der FH Aachen und arbeitete mehrere Jahre lang in verschiedenen Ingenieurbüros. Von 1999 an verantwortete er bei einem international agierenden Beratungs- und Planungsunternehmen zunächst als Projekt- und Fachbereichsleiter, später als Geschäftsführer, Prokurist und Partner zahlreiche Projekte im Rahmen des Lebenszyklus von Immobilien. Als Leiter Rechenzentrum war er für die Entwicklung und Konzeption der Rechenzentrumsplanung verantwortlich.
Drees & Sommer: Uniting opposites to create a world we want to live in.
Nachhaltige, innovative und wirtschaftliche Lösungen für Immobilien, Industrie, Energie und Infrastruktur zu beraten, umzusetzen - oder den Kunden sogar beides aus einer Hand zu bieten - das zeichnet das partnergeführte Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE aus. Im Jahr 1970 gegründet und seitdem als Nachhaltigkeitspionier und Digitalisierungstreiber der Real Estate Branche bekannt, beschäftigt das Unternehmen mehr als 5.100 Mitarbeitende an 59 Standorten. Interdisziplinär zusammengesetzte Teams arbeiten in mehr als 5.000 Projekten weltweit daran, eine lebenswerte Zukunft zu schaffen und scheinbare Gegensätze zu vereinen: Tradition und Zukunft, Analog und Digital, Effizienz und Wohlbefinden. Als Unternehmer im Unternehmen steht dafür eine persönlich verantwortliche Partnerschaft ein.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Bildquellen: Drees & Sommer