Vermögensverwalter-Kolumne

Vermögen verwalten oder vermögensverwaltend?

06.05.15 10:37 Uhr

Vermögen verwalten oder vermögensverwaltend? | finanzen.net

Eine Fondsgruppe hat es in den vergangenen fünf Jahren geschafft, zu Anlegers Liebling zu werden: die vermögensverwaltenden Fonds.

von Uwe Zimmer, Vorstand der Vermögensverwaltung Meridio AG, Köln

Ein großer Teil des neu in Fonds investierten Geldes fließt in diese Kategorie. Vom Ansatz her durchaus zurecht, allerdings müssen drei wesentliche Dinge beachtet werden.

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So sind lange nicht alle Fonds, auf denen das Etikett "vermögensverwaltend" klebt, auch wirklich solche. Manch findige Fondsgesellschaft hat nur ihre alten Mischfonds schnell umbenannt - oder vermarktet sie nur unter dem neuen, attraktiven Label. Das betrifft vor allem die großen Spieler im Markt, die sich ihren Marktanteil nicht von den kleinen, wendigen Boutiquen abspenstig machen lassen wollen. Bei Ihnen wurden in aller Eile Teams aufgebaut, die den Multi-Asset-Ansatz verkörpern sollen.

Gelegentlich kommt sogar etwas Gutes dabei heraus. Der erste Punkt ist also: darauf achten, dass vermögensverwaltende Fonds auch wirklich vermögensverwaltend sind, also Etikettenschwindel aufdecken. Denn kein Anleger hat etwas davon, wenn ein Fondsmanagement schlicht Aktien und Renten in einem bestimmten Verhältnis mischt und das dann vermögensverwaltend nennt. Echte VV-Fonds müssen atmen können, das Management muss in der Lage sein, je nach aktueller Lageeinschätzung auch echte Anpassungen an den Quoten vornehmen zu können. Das reicht im Extremfall zwischen 100 und null Prozent Aktienquote. Der zweite Punkt ist die Mischung. Manch einer der VV-Fondsmanager sieht sich als Alleskönner, der alle Anlageklassen von Aktien über Renten bis zu Wohn- und gewerbe-Immobilien, Rohstoffen, Gold und sogar Waldinvestments einschätzen und einsetzen kann. Und was manch großes Haus ja vielleicht noch schafft, nämlich für alle diese Kategorien und deren Untergruppen einen Experten zu haben, das schaffen kleine Boutiquen mit Sicherheit nicht. Vielen Fondsmanager fällt ja schon die Auswahl der optimalen Rentenpapiere für eine Anleihenposition schwer. Deshalb sollten Anleger genau schauen, ob sich ein Fondsmanagement übernimmt mit seinem Anspruch. Manchmal ist weniger wirklich mehr, vor allem wenn es um so komplexe Märkte geht. Der dritte Punkt schließlich ist das Vertrauen. Vertrauen ins Management, nicht nur in dessen Kompetenz (das ist Punkt zwei), sondern auch in dessen Willen, die Fonds zum Erfolg zu führen. Hohe Erfolgsprämien, die Performance Fees, mögen zwar ein Anreiz sein. Allerdings sollte ein Fondsmanager mit seiner Management Fee eigentlich ausreichend bezahlt sein. Vertrauen auch ins Durchhaltevermögen der Manager: manch einer springt in großen Häusern nur von einem gerade im Fokus stehenden Thema zum nächsten - und lässt seine Anleger zurück.

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Das führt zur entscheidenden Frage: warum eigentlich vermögensverwaltende Fonds? Weil sie idealerweise für eine Stabilität stehen, die jedem Depot gut tut. Wenn die drei Punkte abgehakt sind, kann auch ein guter VV-Fonds gefunden werden. Auf der anderen Seite wäre es aber oftmals besser, wenn sich wirklich jemand um das Geld kümmert, der das ist, was die VV-Fonds alle gerne sein wollen: ein echter Vermögensverwalter.

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