Die Geier kreisen und freuen sich auf 2012
In der Financial Times las ich, dass Private-Equity-Häuser und Investmentbanken...
Werte in diesem Artikel
... in den Startlöchern stehen, um 2012 eine Welle von Übernahmen und Firmenkäufen zu starten. Auch das so genannte „going private“ – also der Aufkauf ganzer Firmen am Aktienmarkt für die Privatschatulle – wird langsam wieder attraktiv.
Die Angriffe der Ratingagenturen und die kopflose Reaktion unserer Politiker haben europäische Aktien so billig werden lassen, dass die Finanzoligarchie ein weiteres Mal daran verdienen kann. Zuerst, als man Staatsanleihen zeichnete. Dann, als man den Krisenstaaten „half“, sich zu refinanzieren. Und jetzt, wo man am Ausverkauf Europas profitiert.
Europäische Aktien sind heute, gemessen an ihrem Ertrags- und Substanzwert, halb so teuer wie amerikanische Aktien. Im PI Global Value Fonds (WKN: A0NE9G) halten wir deshalb überwiegend europäische Titel.
All dies haben unsere famosen „Euroretter“ zugelassen, ohne überhaupt zu kapieren, was da passiert. Gleichzeitig haben sie einige der letzten Säulen des Modells Deutschland, Volks- und Raiffeisenbanken sowie Sparkassen durch die Niedrigzinspolitik der Notenbanken und eine systematische Benachteiligung des Kreditgeschäftes zugunsten von Zockergeschäften und Investmentbanking, demontiert. Man möchte aufschreien.
Und das zur Weihnachtszeit!
Ein Gutes hat die Sache: So verkehrt kann es nicht sein, wenn Sie europäische Aktien halten. Sie können solche Titel viel leichter erwerben als die großen Geier, die gleich das ganze Unternehmen kaufen und dafür heftige Preisaufschläge bezahlen müssen. Sie jedoch können sich zum derzeitigen Marktkurs an solchen Unternehmen beteiligen.
Prof. Dr. Max Otte ist Herausgeber des PRIVATINVESTOR (www.privatinvestor.de) und Geschäftsführender Gesellschafter der IFVE Institut für Vermögensentwicklung GmbH. Ziel des Instituts ist die Aktienanalyse und die Entwicklung von Aktienstrategien für Privatanleger.Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.