Stabilitas Silber + Weissmetalle.
Schwung. Aufgenommen.
Rohstoffaktien, darunter die wichtigsten Gold- und Silberproduzenten, gehören im Börsenjahr 2014 bislang zu den größten Gewinnern. Während die internationalen Aktienmärkte zunehmend in eine Schwächephase eintreten, können Minenbetreiber und Explorationsunternehmen weiterhin oft zweistellige Kursgewinne verzeichnen.
Nicht nur der Goldpreis ist seit Jahreswechsel in einen neuen Aufwärtstrend eingeschwenkt, auch sein "kleiner Bruder" Silber hat zuletzt eine Aufschwungphase erlebt und sich nach den Anfang Juni erreichten Tiefstständen wieder oberhalb der 20-USD-Marke gefestigt. "Nachdem das weiße Metall im Jahresverlauf von den Anlegern vernachlässigt wurde, hat es nun endlich den Schwung des großen Bruders aufgenommen und ihn sogar überflügelt", berichtet Edelmetallexperte Martin Siegel. In der Konsequenz hätten die Aktien der Minengesellschaften ihre Konsolidierungsphase beendet und werden von der Gold- und Silberpreisrallye mitgerissen. "Dabei haben die Aktien deutlich stärker als die physischen Metalle abgeschnitten und im Schnitt etwa 15 Prozent zugelegt", sagt Siegel, zugleich FondsManager des ersten deutschen Fonds, der sich ganz dem Bereich der Silberaktien verschrieben hat.
Der im September 2006 aufgelegte Stabilitas Silber + Weissmetalle P (WKN A0KFA1, ISIN LU0265803667) deckt den gesamten Sektor der Silberminenaktien ab. Rohstoffspezialist Siegel investiert sowohl in die großen und liquiden Marktführer als auch in mittlere Silberproduzenten und rundet sein Portfolio durch ausgewählte Silberexplorationswerte ab. Des Weiteren werden Minenaktien aus dem Platin- oder Palladiumbereich erworben. Im Fokus von FondsManager Siegel stehen die Aktien von primären Silberproduzenten. Damit fallen alle Aktien von Bergbauunternehmen aus, die Silber als Nebenprodukt fördern, aber vorrangig auf Gold und andere Edelmetalle spezialisiert sind. Rund 80 Prozent der weltweiten Silberförderung geht auf diese Minengesellschaften zurück. Siegel favorisiert hingegen die reinen Silberminenbetreiber, die über Lagerstätten von hochsilbrigem Erz verfügen und dort eine Förderung aufgebaut haben. Sie sind die Hauptprofiteure eines anziehenden Silberpreises, steigende Gewinne beim Silberverkauf spiegeln sich unmittelbar in ihren Aktienkursen wider. Geographisch ist das FondsPortfolio sehr ausgewogen; von Mexiko bis China sind alle wichtigen Förderregionen abgedeckt, die größte Gewichtung besitzen Minenunternehmen aus Kanada und den USA. Als Vergleichsindex dient der NYSE Arca Gold BUGS Index (HUI), dessen Wertentwicklung im laufenden Jahr klar geschlagen werden konnte. Einer Performance des Fonds von +28,19 Prozent auf Eurobasis steht ein Plus von +24,96 Prozent auf Seiten der Benchmark gegenüber. Der Stabilitas Silber + Weissmetalle weist aktuell ein FondsVolumen von 28,4 Millionen Euro auf und konnte im Juli trotz eines nachgebenden HUI-Index eine positive Wertentwicklung von +2,77 Prozent verzeichnen. Mit welcher Strategie wird diese überzeugende Performance erzielt?
FondsStrategie. Stockpicking. Favorisiert.
Ziel der Anlagestrategie des Stabilitas Silber + Weissmetalle ist es, einen langfristigen Wertzuwachs durch Investitionen in Aktien von Unternehmen zu erzielen, deren Gegenstand die Gewinnung, Verarbeitung und Vermarktung von Silber ist. Dabei wird eine weltweite geographische Streuung der Anlagen vorgenommen. Der Fonds deckt den gesamten Silbermarkt ab und investiert in die weltgrößten Silberproduzenten, kleinere Silberminenbetreiber wie auch in Silberexplorationswerte. Aktien aus dem Bereich der Weissmetalle wie Platin und Palladium werden dem Portfolio beigemischt. FondsManager Siegel legt großen Wert darauf, aus jedem Segment die fundamental am günstigsten bewerteten Titel auszuwählen. In seiner Strategie verfolgt er einen Best of Class-Ansatz. Hierbei werden aus jeder Kategorie die aussichtsreichsten Einzelaktien ausgewählt. Besonderes Augenmerk wird auf die nachhaltige Profitabilität der Minen, das Explorationspotenzial, die Managementfähigkeiten sowie das regionale politische Risiko gelegt. Die Value-Strategie von Rohstoffexperte Siegel zeichnet sich durch aktives Stock-Picking fundamental unterbewerteter Aktien mit gutem Chance-Risiko-Profil aus. Im FondsPortfolio wird eine ausgewogene Diversifikation nach Ländern, Währungsräumen, Branchen und Marktkapitalisierung vorgenommen. Siegels besonderes Interesse gilt dem Nebenwerte-Bereich des Rohstoffsektors. Bei kleineren und mittleren Werten findet er oft Aktien von Unternehmen, die die Kursentwicklung großer Produzenten deutlich übertreffen. Siegel betreibt ein aktives Portfoliomanagement und achtet auf eine ausgewogene Risikostruktur innerhalb des Fonds. Zuletzt wurde der Anteil der Weissmetall-Aktien leicht erhöht, obwohl der Fonds fast ausschließlich in Silberaktien investiert bleibt. Wie sieht die Portfoliostruktur im Detail aus?
FondsPortfolio. Kanada. Bevorzugt.
In der Länderallokation des Stabilitas Silber + Weissmetalle liegt Kanada mit großem Abstand auf dem ersten Platz. 67,0 Prozent des FondsVolumens sind hier investiert, wo viele der international tätigen Minengesellschaften ihren Geschäftssitz haben. In den USA sind 12,0 Prozent des FondsVermögens angelegt, Rohstofftitel aus Großbritannien machen 8,0 Prozent des Portfolios aus. Kleinere Bestände in Südafrika, wo 4,0 Prozent der Titel beheimatet sind, runden das FondsPortfolio ab.
Die Sektorengewichtung des Fonds hat die Schwerpunkte klar gesetzt: Silberminenaktien stellen mit 87,0 Prozent den Löwenanteil dar. Platinaktien vertreten mit einem Anteil von 4,0 Prozent den Bereich der Weissmetalle, kommen aber über den Status einer Beimischung nicht hinaus. Hinzu kommt ein Cashbestand, der per Ende Juli 9,0 Prozent des FondsVolumens beträgt. Unter den fünf größten Einzelpositionen des Fonds findet sich die gewinn- und wachstumsstarke Pan American Silver Corp. genau wie der Marktführer Silver Wheaton, für Siegel ein Standardwert mit relativ überschaubaren Risiken und einem guten Kurspotenzial. Die mittelgroßen Silberproduzenten werden unter den Top-Holdings des Fonds durch die vorwiegend in Mexiko aktive First Majestic Silver Corp. vertreten. Die auf Peru fokussierte Fortuna Silver Mines sowie die Coeur d’Alene Mines Corp. aus den USA komplettieren die Key-Holdings des Stabilitas-Fonds.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.
Als Vergleichsindex unserer SJB FondsAnalyse des Stabilitas Silber + Weissmetalle haben wir den NYSE Arca Gold BUGS Index (HUI) und damit die vom Fonds selbst genutzte Benchmark ausgewählt. Die Korrelation liegt über drei Jahre bei 0,78, auf ein Jahr gesehen steigt sie auf 0,85 an. Damit ist die Parallelität des Kursverlaufs von Fonds und Index deutlich ausgeprägt, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,61, über ein Jahr fällt sie mit 0,73 noch höher aus. Damit haben sich mittelfristig 39 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 27 Prozent. FondsManager Siegel hat demnach seine Unabhängigkeit von der Benchmark zuletzt etwas zurückgefahren. Der Tracking Error fällt mit 25,46 Prozent über drei Jahre deutlich aus und ist auch auf Jahressicht mit 18,11 Prozent stark ausgeprägt. Der hohe Grad an Individualität bei der Titelselektion macht sich hier bemerkbar. Wie ist die Risikostruktur des Silberaktienfonds zu beurteilen?
FondsRisiko. Volatilität. Kräftig.
Der Stabilitas Silber + Weissmetalle weist über drei Jahre eine Volatilität von 40,06 Prozent auf, die merklich oberhalb der jährlichen Schwankungsbreite von 30,70 Prozent liegt, die der NYSE Arca Gold BUGS Index zu verzeichnen hat. Hier bestätigt sich die Aussage von FondsManager Siegel, dass die hohe Preissensibilität von Silber zwar ein stärkeres Wertsteigerungspotenzial als bei Goldaktien verspricht, jedoch auch eine höhere Volatilität bewirkt. Über ein Jahr stellt sich das Szenario ähnlich dar: Mit 49,00 Prozent fällt die Schwankungsneigung des Stabilitas-Fonds deutlich höher als die Volatilität des HUI-Vergleichsindex aus, der mit 35,55 Prozent auskommt. Auf kräftige Kursschwankungen muss sich der Investor also einstellen, der in den Silberaktienfonds investiert; ein langfristiger Anlagehorizont ist aus diesem Grunde unerlässlich.
Aufgrund höherer Volatilitätswerte liegt das Beta des Fonds bei 1,12 für drei Jahre und damit klar über Marktniveau. Im Einjahreszeitraum ist die Risikokennziffer mit 1,29 noch stärker ausgeprägt und weist auf um 29 Prozent erhöhte Wertschwankungen gemessen am HUI-Referenzindex hin. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte zeigt, dass das Stabilitas-Produkt mehrheitlich über Perioden mit einem unterdurchschnittlichen Risikoprofil verfügt. In 24 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume wird ein Beta über 1,00 erreicht, wobei das Maximum bei 1,52 liegt. Dem stehen 12 Einjahresperioden mit einem vergleichsweise günstigen Beta-Wert von zutiefst 0,73 gegenüber. Insgesamt ist eine erhöhte Risikoneigung des Fonds im Vergleich zur gewählten Benchmark nicht von der Hand zu weisen. Die Kursschwankungen des Stabilitas-Fonds liegen im oberen Bereich, auch wenn FondsManager Siegel sein Portfolio über Länder, Sektoren und Marktkapitalisierung breit gestreut hat. Mit welchen Renditewerten kann seine Anlagestrategie aufwarten?
FondsRendite. Alpha. Generiert.
Per 4. August 2014 hat der Stabilitas Silber + Weissmetalle über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von -58,34 Prozent in Euro bzw. eine Rendite von -25,30 Prozent p.a. aufzuweisen. Nach dem Preisverfall von Rohstoffaktien insbesondere im Jahre 2013 ein unvermeidbares Minus, das das hohe antizyklische Aufwärtspotenzial des Fonds unterstreicht. Etwas besser als Martin Siegels Silberminenfonds schneidet der NYSE Arca Gold BUGS Index ab, der im selben Zeitraum auf eine Gesamtrendite von -53,15 Prozent bzw. -22,31 Prozent p.a. auf Eurobasis kommt. Auf Jahressicht gelingt es dem aktiv gemanagten Stabilitas-Fonds, einen Performancevorsprung gegenüber dem passiven HUI-Index zu erzielen: Mit +1,56 Prozent liegt die Rendite des Stabilitas-Fonds knapp im grünen Bereich, während die Benchmark mit einem Minus von -1,72 Prozent weiter in den roten Zahlen verharrt. Kurzfristig zahlt sich die individuelle Titelselektion von Rohstoffexperte Siegel damit aus - ein positives Zeichen für die weitere Entwicklung des Fonds in Zeiten steigender Notierungen von Minenwerten.
Die Alpha-Werte des Silberminenfonds präsentieren sich erfreulich. Über drei Jahre liegt das Alpha bei 0,44, für den Einjahreszeitraum fällt die Renditekennzahl mit 1,05 nochmals besser aus. Hier wird deutlich, dass das aktive Portfoliomanagement von Edelmetallspezialist Siegel sehr wohl dazu in der Lage ist, eine Mehrrendite zur Benchmark zu erwirtschaften. In die gleiche Richtung weist die Analyse der Alpha-Werte im rollierenden Zwölfmonatsvergleich. Dort zeigt sich, dass FondsManager Siegel in 24 der letzten 36 Einjahreszeiträume ein positives Alpha generieren konnte, das zudem mit Werten von 4,01 in der Spitze überzeugt. In zwölf Perioden hingegen liegt das Alpha im negativen Bereich und nimmt einen Wert von zutiefst -1,81 an. Letztlich befindet sich die Renditeleistung des Silberaktienfonds in etwa auf Marktniveau, wie die knapp negative Information Ratio von -0,06 auf Dreijahressicht beweist.
SJB Fazit. Stabilitas Silber + Weissmetalle.
Von einer weiteren Beschleunigung der seit Jahresbeginn laufenden Aufwärtsbewegung bei Goldminenaktien dürfte der Stabilitas Silber + Weissmetalle überproportional profitieren, da der Silberpreis klassischerweise schneller als der Goldpreis anzieht. Der von Rohstoffexperte Manfred Siegel sehr kenntnisreich gemanagte Fonds deckt den gesamten Markt der Silberaktien ab und bildet mit seinem Fokus auf fundamental unterbewertete Einzeltitel die ideale Ergänzung für ein chancenorientiertes, antizyklisch ausgerichtetes FondsDepot.
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Weder die allgemeine Marktentwicklung, noch ein höheres Risiko spielen für die Generierung dieser FondsErträge eine Rolle. Beispiel: Ein Alpha von 0,5 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 0,5 Prozent bei gleichem Risiko erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass ein aktives FondsManagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet hat. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement.
Beta
Gilt als Risikomaß. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, der Fonds ist risikoreicher. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein Wert über 1 spricht gegen den Fonds, ein Wert unter 1 für ihn. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält. Der Beta-Faktor muss im Zusammenhang mit der Korrelation gesehen werden.
Dividendenrendite
Diese Kennzahl misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent gemessen. Je höher der Wert, desto mehr Erträge in Form der Dividende bekommen die Anteilseigner aus der Unternehmensleistung heraus. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Ist der Wert hoch, deutet das auch auf eine Unterbewertung des Unternehmens an der Börse hin, denn wie eine hohe Dividende zeigt, ist die Ertragskraft größer, als der Aktienkurs ausdrückt.
Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines bestimmten Fonds. Sie wird errechnet, indem man die FondsRendite durch das FondsRisiko teilt. Die Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen. Das FondsRisiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene aktive Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher dieser Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.
Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Angegeben wird, wie wahrscheinlich sich die Kursverläufe gegenläufig (Korrelation -1), unabhängig (Korrelation 0) oder gleichläufig (Korrelation +1) verhalten. Die Kennzahl ergänzt und konkretisiert die durch ein positives bzw. negatives Beta angezeigte Richtung der FondsVolatilität durch eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung des Fonds. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Teilung des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Kurs der Substanz des Buchwerts entspricht, dann hat die Aktie einen "fairen" Wert.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, in dem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV bedeutet an der Börse ein Einstiegssignal in die Aktie. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufstiegspotenzial. Liegt ihr KGV über dem Marktdurchschnitt, ist das ein Ausstiegssignal. Sie gilt als überbewertet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch.
R²
Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Das heißt, dass maximale R² liegt bei 1. Dieser Wert bedeutet, dass 100,0 Prozent der Entwicklung des Fonds durch den Referenzindex bestimmt wird. Er wäre also ein Indextracker. Ein R² von 0,5 bedeutet, dass 50,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr eine erhöhte oder niedrigere Risikokennziffer auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio gibt darüber Auskunft, ob die FondsEntwicklung auch dem Vergleich zu einem "risikolosen" Investment standhält. Sie ist die Kennziffer für einen Rendite-Risiko-Vergleich zwischen unterschiedlichen Geldanlagen. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die durchschnittliche Rendite in Bezug auf das eingegangene Risiko. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Angenommen, die Sharpe Ratio liegt beim Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich. In diesem Fall ist die Kennzahl ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist, als die risikolose Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert der Sharpe Ratio würde bedeuten: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Eine Investition wäre weniger rentabel.
Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt und ist damit bereit, ein aktives Risiko einzugehen. Ob dieses Risiko gerechtfertig war, diese Frage klärt die nächste Kennzahl.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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