SJB FondsEcho. Pictet Timber.
Sachwerte. Gesucht.
Aktien von Unternehmen aus der Holz- und Forstwirtschaft haben sich zuletzt prächtig entwickelt. So notiert die maßgebliche Benchmark, der S&P Global Timber & Forestry Index, nur wenige Punkte unter seinem Allzeithoch. Die Gründe dafür sind vielfältig. Neben der generell positiven Stimmung an den internationalen Aktienmärkten sorgt auch die stetig wachsende Nachfrage nach Sachwertanlagen sowie für ökologische Investments für eine freundliche Tendenz in diesem Sektor.
Hinzu kommt: Direkte Investitionen in Wälder sind für Privatinvestoren kaum möglich, weshalb - auch aus Gründen der Risikostreuung - ein Erwerb von Aktien aus dem Holz- und Forstsektor vorzuziehen ist. Hier können Anleger das bekommen, was sie von einer Anlage im Rohstoff Holz erwarten: Ein relativ schwankungsarmes, krisensicheres Investment, das neben seiner Umweltfreundlichkeit auch mit einer attraktiven Rendite überzeugen kann.
Bereits seit September 2008 ist der ganz auf Unternehmen aus der Forstbranche spezialisierte Pictet Timber Fonds auf dem Markt, der Anleger weltweit an dem Aufwärtspotenzial ausgewählter "Holzaktien" beteiligt. Die beiden FondsManager Gabriel Micheli und Christoph Butz betonen, dass die in den Aktienkursen von Forstunternehmen implizierte Bewertung von Waldland Anfang 2015 um 12 bis 40 Prozent unter dem Vergleichswert liegt, der für vergleichbare Assets am Private-Equity-Markt erzielt wird. Nachdem im Jahre 2013 bei Verkäufen von Waldland ein Preis von bis zu 4.100 US-Dollar pro Morgen gezahlt wurde, habe sich dieses stark erhöhte Preisniveau bei weiteren Transaktionen als "neue Normalität" etabliert. Während die Holz- und Waldbestände börsennotierter Unternehmen sehr attraktiv bewertet sind, stützt ebenfalls die fortgesetzte Erholung am US-Häusermarkt den Sektor. In den nächsten Jahren rechnen Analysten mit einem hohen Nachfrageanstieg insbesondere bei Holzhäusern, zudem sorgen niedrige Hypothekenzinsen und geringere Versicherungskosten für ein beschleunigtes Wachstumstempo am US-Häusermarkt. Die positive Wachstumsdynamik bei Holzproduzenten dürfte noch einige Jahre anhalten, weshalb die Aussichten weiter überdurchschnittlich sind: Für die nächsten zwei Jahre wird innerhalb der Branche mit einem Gewinnwachstum von über 17 Prozent gerechnet, was deutlich oberhalb der 11 Prozent liegt, die für die Aktien des MSCI World veranschlagt werden. Der Pictet Timber P dy USD (WKN A0QZ7Q, ISIN LU0340558237) ermöglicht FondsInvestoren die Partizipation an dem langfristigen Aufwärtspotenzial internationaler Forstunternehmen und investiert in Firmen weltweit, die in der Anpflanzung und Verwaltung von Waldflächen oder der Produktion von Bauholz tätig sind. Hinzu kommen Unternehmen, die Holzprodukte herstellen oder Dienstleistungen im Holzsektor anbieten. Der Pictet-Fonds nutzt den MSCI World als Vergleichsindex und weist aktuell ein Volumen von 484,55 Millionen Euro auf. Seit Auflegung konnte der Pictet Timber seinen Investoren eine attraktive Jahresrendite von +11,20 Prozent auf Eurobasis bieten, im letzten Fünfjahreszeitraum erhöhte sich die Rendite p.a. auf +12,77 Prozent. Auch der Start ins neue Handelsjahr 2015 ist dem "Holzfonds" sehr gut gelungen - seit dem 1. Januar wurde eine Performance von +9,64 Prozent in Euro erzielt. Wie sieht die so erfolgreiche Anlagestrategie im Detail aus?
FondsStrategie. Forstaktien. Favorisiert.
Der Pictet Timber hat sich dem Ziel des Kapitalwachstums verschrieben und investiert hierzu in ein international diversifiziertes Portfolio mit Aktien aus dem Forstsektor sowie in holzverarbeitende Betriebe. Der Fokus des FondsManagements liegt auf Unternehmen, die über große Waldbestände verfügen, da hier ein besonderes Wertsteigerungspotenzial gesehen wird. Wertpapiere von Firmen, die in der Verarbeitung und dem Verkauf von Holzprodukten tätig sind, runden das aktuell aus 55 Einzelpositionen bestehende Portfolio ab. Das zusammen über 22 Jahre Markterfahrung verfügende FondsManagerteam aus Gabriel Micheli und Christoph Butz definiert für seine Einzeltitelauswahl zuerst das Anlageuniversum aller weltweiten Unternehmen der Holz-Wertschöpfungskette, wonach der Private-Equity-Wert ihrer jeweiligen Waldbestände ermittelt wird. Dieser bestimmt in der Folge maßgeblich die strukturelle Gewichtung der Einzeltitel im FondsPortfolio. Micheli und Butz verfolgen einen nach Bottom-up-Kriterien durchgeführten Investmentprozess, der die gründliche Fundamentalanalyse der Einzeltitel in den Mittelpunkt stellt und zudem regelmäßige Unternehmensbesuche zur Grundlage der Anlageentscheidung macht. Auch der Rat von unabhängigen Industrieexperten aus dem Forstsektor fließt in die Portfolioallokation mit ein. Schwerpunktmäßig investieren Micheli und Butz in Aktien von Firmen, die Wachstum zu einem angemessenen Preis versprechen. Die beiden FondsManager sehen in Waldland eine Anlageklasse, die im Laufe der Zeit und unabhängig vom wirtschaftlichen Umfeld an Wert zunehmen wird. Für den Pictet Timber bevorzugen sie Unternehmen, die eigenes Waldland besitzen oder auf sonstige Weise privilegierten Zugriff auf diese strategische Zukunftsressource haben. Wie ist das FondsPortfolio im Einzelnen strukturiert?
FondsPortfolio. USA. Führend.
Die Aktien im Portfolio des Pictet Timber stammen zu 46,9 Prozent aus den USA, die somit den klaren geographischen Schwerpunkt bilden. Den zweiten Platz in der Länderallokation belegt Kanada, wo 12,6 Prozent des FondsVermögens investiert sind. Holz-Aktien aus Brasilien nehmen 10,9 Prozent des FondsVolumens ein, in Finnland ist der Fonds mit 6,5 Prozent der Bestände engagiert. Als weiteres skandinavisches Land ist Schweden mit 5,8 Prozent im FondsPortfolio vertreten, 4,9 Prozent der Investments sind in Irland beheimatet. Aktien aus Chile (3,6 Prozent) sowie Großbritannien (2,3 Prozent) runden das Länderportfolio des Pictet-Fonds ab. Sonstige Staaten nehmen 5,3 Prozent des FondsVolumens ein, die Liquiditätsquote liegt per Ende Januar bei 1,2 Prozent. Welche Einzeltitel sind die aktuellen Favoriten des FondsManagerteams Micheli/Butz? Größte Einzelposition des Pictet Timber ist das US-Forstwirtschaftsunternehmen Weyerhaeuser, das 6,5 Prozent des FondsPortfolios ausmacht. Auch sonst werden Firmen mit eigenen Waldbeständen favorisiert, wie die Aktie des US-Forstunternehmens Plum Creek Timber (5,9 Prozent) beweist, dem größten privaten Landeigentümer in den Vereinigten Staaten. Der US-Holzproduzent Rayonier liegt mit 5,8 Prozent auf Platz drei der Top-Holdings, den vierten Platz kann sich das kanadische Unternehmen West Fraser Timber (3,9 Prozent) sichern. Das Pictet-FondsManagement berichtet, dass zuletzt Anbieter von Holzprodukten den größten positiven Beitrag zur FondsPerformance lieferten, da sie von einem neuerlichen Optimismus in Bezug auf den Immobilienmarkt profitierten. Auch Verpackungsunternehmen wie die unter den Top 10 vertretenen Klabin und Fibria Celulose entwickelten sich gut, da diese brasilianischen Firmen aus der BRL-Schwäche Vorteil ziehen konnten. Neben den Segmenten Holzprodukte und Forstwirtschaft verzeichneten Bauunternehmen starke Zugewinne. Während die Gewichtung der Holzprodukt-Hersteller Canfor und West Fraser im Fonds durch Gewinnmitnahmen reduziert wurde, kam es zu einer Aufstockung der Position des Spanplattenproduzenten Norbord. Verkauft wurde der chinesische Wellpappenhersteller Nine Dragons, der gegen das US-Unternehmen Rock-Tenn aus derselben Branche ausgetauscht wurde.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Abnehmend.
Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den Pictet Timber P dy USD dem MSCI World EUR NETR als Vergleichsindex gegenübergestellt. Über drei Jahre liegt die Korrelation mit dem breit gestreuten weltweiten Aktienindex bei 0,73, für ein Jahr geht sie auf 0,54 zurück. Damit ist die Parallelität der Kursverläufe von Fonds und SJB-Referenzindex hinreichend stark ausgeprägt, nimmt jedoch im kurzfristigen Zeithorizont ab. Diese Diagnose wird durch die Kennzahl R² bestätigt, die für drei Jahre 0,53 beträgt und über ein Jahr auf 0,29 zurückgeht. Demnach haben sich mittelfristig 47 Prozent der Fondsentwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 71 Prozent. Die zunehmende Unabhängigkeit des FondsPortfolios aus weltweiten Forstaktien vom internationalen Aktienmarkt macht das Pictet-Produkt besonders unter Diversifikationsgesichtspunkten für FondsInvestoren interessant. Eine verstärkte Entkoppelung der Kursbewegungen von Holzfonds und MSCI World lässt sich auch beim Tracking Error nachweisen. Die Spurabweichung des Pictet-Fonds mit seinem aktiven Titelmanagement beträgt im Dreijahreszeitraum 8,56 Prozent und legt über zwölf Monate auf 9,03 Prozent zu. Welche Schwankungsneigung hat das Investmentprodukt zu verzeichnen?
FondsRisiko. Volatilität. Erhöht.
Der Pictet Timber P dy USD weist für drei Jahre eine Volatilität von 13,00 Prozent auf, die über ein Jahr auf 11,02 Prozent zurückgeht. Damit liegt der Fonds oberhalb des Schwankungsniveaus, das der MSCI World EUR NET als Vergleichsindex in diesen Zeiträumen zu verzeichnen hat. Mit 9,39 Prozent in der jüngsten Dreijahresperiode bzw. 8,98 Prozent über die letzten zwölf Monate fällt die annualisierte "Vola" des breiten internationalen Aktienmarktes merklich geringer aus. Die auf das Spezialthema "Holz" fokussierte Investmentstrategie des Pictet-Fonds rechtfertigt in diesem Fall die zwischen zwei und drei Prozentpunkte erhöhte Schwankungsbreite - in absoluten Zahlen betrachtet, bleibt die Volatilität des Portfolios aus Holz- und Forstwirtschaftsaktien zudem moderat. Die leicht erhöhte Schwankungsneigung des Pictet-Produktes manifestiert sich in dem über Marktniveau liegenden Beta des Fonds von 1,03 für drei Jahre. Im Einjahreszeitraum beträgt die Risikokennzahl 0,73 und liegt damit noch unter dem Marktrisikofixwert von 1,00. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte zeigt, dass sich Phasen einer geringeren und einer gesteigerten Schwankungsanfälligkeit abwechseln, die Kennziffern aber mehrheitlich über Marktniveau lagen. Das FondsBeta war in 17 der letzten 26 betrachteten Einzelzeiträume stärker ausgeprägt als der marktneutrale Wert von 1,00 und nahm dabei Werte zwischen 1,05 und 1,39 im Hoch an. In neun Einzelperioden präsentierte sich das Pictet-Produkt weniger schwankungsintensiv als der MSCI World und erreichte einen Beta-Wert von zutiefst 0,11. Die Zahlen beweisen: Ein FondsPortfolio mit Aktien aus dem Sektor der Holzproduktion und -verarbeitung muss nicht notwendigerweise stärkere Wertschwankungen verzeichnen als ein breit diversifiziertes internationales Aktienportfolio. Die Risikostruktur des Pictet-Fonds stimmt; mit welchen Renditezahlen kann das FondsManagement aufwarten?
FondsRendite. Performance. Attraktiv.
Per 25. Februar2015 hat der Pictet Timber P dy USD über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +59,40 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +16,80 Prozent p.a. entspricht. Eine sehr attraktive Performance, zumal sie mit einem unter Ökologie- und Nachhaltigkeitsaspekten zusammengestellten FondsPortfolio erzielt wird. Die Renditeleistung des Pictet Timber wird vom MSCI World EUR NETR noch übertroffen: Der weltweit streuende Aktienindex bringt es im selben Zeitraum auf eine Gesamtrendite von +70,75 Prozent in Euro bzw. ein Ergebnis von +19,50 Prozent jährlich. Beim Wechsel des Vergleichszeitraums auf ein Jahr ergibt sich ein ähnliches Szenario. Der Pictet-Fonds erreicht mit einer Wertentwicklung von +24,63 Prozent ein geringeres Renditeergebnis als der MSCI-Vergleichsindex, der mit einem Plus von +31,63 Prozent auf Eurobasis aufwarten kann. Aktien aus dem Holz- und Forstwirtschaftssektor entwickeln sich demnach in einer ausgeprägten Haussephase nicht besser als der breite Markt, dürften aber in einer Korrekturphase ihre Stärken ausspielen. Dies macht sie insbesondere für antizyklische Investoren mit einem langfristigen Anlagehorizont interessant.
Konsequenterweise verzeichnet der Pictet-Fonds einen negativen Alpha-Wert, der über drei Jahre bei -0,21 liegt. Auf Jahressicht präsentiert sich die Renditekennzahl mit 0,19 positiv. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte belegt, dass die Zeiträume mit einer Mehrrendite in der Minderheit sind. In 10 der 26 analysierten Einjahresperioden verzeichnete der Pictet-Fonds eine Outperformance zum MSCI World Index und markierte positive Alpha-Werte bis 1,61 in der Spitze. Die 16 Perioden mit einer schwächeren Wertentwicklung sind mit einem Alpha von -1,59 im Tief ähnlich stark ausgeprägt. Die Quintessenz der Alpha-Analyse: Mit seinem speziellen Anlageschwerpunkt im Holz- und Forstsektor kann der Pictet-Fonds besonders in schwächeren Börsenzeiten den breiten internationalen Aktienmarkt schlagen, während er bei einem Kursanstieg auf breiter Front in seiner Wertentwicklung dem MSCI World den Vortritt lassen muss. Wer als Anleger jedoch bewusst ein weniger konjunkturabhängiges Investment aus dem Bereich natürlicher Rohstoffe sucht, wird sich von der leicht negativen Information Ratio von -0,26 auf Dreijahressicht nicht schrecken lassen.
SJB Fazit. Pictet Timber.
Holz ist eine der strategischen Ressourcen der Zukunft - darin sind sich die Experten einig. Durch den anhaltenden wirtschaftlichen Fortschritt und das Bevölkerungswachstum ist eine wachsende Nachfrage nach diesem Rohstoff gesichert, die wegen schrumpfender Waldflächen auf ein nur noch begrenztes Angebot trifft. Der Pictet Timber wählt kenntnisreich die besten Aktien aus der Forstwirtschaft und Holzproduktion aus und überzeugt durch seinen Fokus auf Unternehmen mit eigenen Waldbeständen. Eine attraktive Depotbeimischung für Investoren mit langfristigem Anlagehorizont, die zugleich an Nachhaltigkeitskriterien interessiert sind.
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.
Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.
Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.
Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.
R²
Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.
Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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