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SJB FondsEcho. Nordea 1 - Stable Return Fund.

15.08.14 12:08 Uhr

SJB FondsEcho. Nordea 1 - Stable Return Fund. | finanzen.net

Risiko. Reduziert. Die Verunsicherung vieler Privatanleger hat zuletzt weiter zugenommen.

Zum einen stellt sich die Frage, wie nachhaltig die bereits erzielten Kursgewinne an den internationalen Aktienmärkten sind, zum anderen ist es in der aktuellen Niedrigzinsphase überaus schwierig, alternative Anlageformen mit einer nennenswerten Rendite z.B. am Anleihenmarkt aufzufinden.

Angesichts der steigenden Rückschlagsgefahr an den großen Börsen, die sich neben der wachsenden Zahl internationaler Krisenherde auch aus sich eintrübenden Wirtschaftszahlen speist, rückt der Aspekt der Risikobewertung bzw. -vermeidung verstärkt in den Fokus der Investoren. Wie die hohen Kapitalzuflüsse in Mischfonds im ersten Halbjahr 2014 laut BVI-Studie beweisen, sind aktuell immer mehr Anleger bereit, sich von der reinen Renditemaximierung abzuwenden und ihren Blick auf FondsProdukte mit einem moderaten Risikoprofil zu richten. In diese Kategorie ausgewogener Mischfonds, die ihre Investitionen und damit auch ihr Risiko über eine Vielzahl von Anlageklassen streuen, gehört der Nordea 1 - Stable Return Fund BP EUR (ISIN LU0227384020, WKN A0HF3W). Im Gegensatz zu anderen Multi-Asset-Fonds ist in dem Nordea-Produkt das Risiko die zentrale Größe und wird nicht erst am Ende des Investmentprozesses überprüft. Vielmehr wird ein zuvor festgelegtes maximales Risikobudget beachtet, das nicht überschritten werden darf. Ziel dieses Vorgehens: Nur geringe Wertschwankungen zuzulassen, um das FondsVermögen zu schützen und zugleich einen moderaten Wertzuwachs zu generieren.

Der Nordea 1 - Stable Return Fund wird von dem in Kopenhagen basierten Multi-Asset-Team unter Asbjørn Trolle Hansen und Claus Vorm verwaltet. Die beiden FondsManager bevorzugen solide, wertstabile Anlageformen und investieren auf der Aktienseite nur in Unternehmen, die sich durch ein solides Geschäftsmodell, stabile Gewinne und dauerhafte Kapitalflüsse auszeichnen. Diese "stabilen Aktien" besitzen eine unterdurchschnittliche Schwankungsanfälligkeit und sind gegen Kursstürze vergleichsweise gut abgesichert. Auch im Bereich der Anleihen steht Stabilität im Fokus des Fonds, weshalb neben bonitätsstarken Staatsanleihen Pfandbriefe, die durch ihre Besicherung mit realen Werten wie Immobilien einen besonderen Schutz bieten, bevorzugt werden. Das Nordea-Produkt wurde am 2. November 2005 aufgelegt und verfügt derzeit über ein Volumen von 1,65 Milliarden Euro. Basiswährung des Fonds ist der Euro, mit aktuell 315 Einzeltiteln ist das FondsPortfolio breit gestreut. Das Ziel, trotz strenger Risikovorgaben attraktive Erträge zu erwirtschaften, hat der Fonds in den letzten Jahren eindrucksvoll erreicht: In den Gesamtjahren 2011 bis 2013 wurde eine Wertentwicklung zwischen +5,9 Prozent und +7,4 Prozent auf Eurobasis verzeichnet - und das bei einer sehr geringen Volatilität von 3,97 Prozent. Was sind die Details dieser so erfolgreichen FondsStrategie?

FondsStrategie. Stabilität. Präferiert.

Der Nordea 1 - Stable Return Fund hat sich den Kapitalerhalt und das Erwirtschaften einer stabilen, positiven Rendite für seine Anleger zum Ziel gesetzt. Hierzu investiert der Fonds in Aktien, Anleihen (inkl. Wandelanleihen und Pfandbriefe) sowie Geldmarktinstrumente weltweit, die auf verschiedene Währungen lauten. Der Fonds besitzt keinen Referenzindex, das Management ist in der Auswahl der einzelnen Wertpapiere frei. Unter Berücksichtigung des Risikobeitrages der einzelnen Anlageklassen stellt das Nordea Multi-Asset-Team ein Portfolio zusammen, das innerhalb des vorgegebenen Risikobudgets den bestmöglichen langfristigen Ertrag erwarten lässt. Bei dem Nordea 1 - Stable Return Fund handelt es sich um einen Long-Only-Fonds, der besonders durch die erfolgreiche Kombination von kaum miteinander korrelierten Anlageklassen sein Ziel eines langfristig stabilen Ertrags bei moderatem Risiko verfolgt. Im Rahmen des Investmentprozesses werden die Ertragserwartungen, die Korrelation sowie die Volatilität jeder einzelnen Anlageklasse bewertet, um so das entsprechende Risiko-Ertragsprofil zu ermitteln. Auf dieser Basis findet die Strategische Allokation des Anlagevermögens (SAA) statt, die auf langfristigen Prognosen (bis zu 10 Jahre) fußt. In einem zweiten Schritt wird das FondsPortfolio in einem begrenzten Maße an das aktuelle volkswirtschaftliche Umfeld bzw. die Marktbedingungen angepasst. Diese Taktische Allokation des Anlagevermögens (TAA) ist stärker kurzfristig ausgerichtet, hier beträgt der Horizont bis zu drei Jahre. Die Kombination beider Vorgehensweisen dient der Ermittlung der jeweils optimalen Mischung aus Aktien und Anleihen. Die endgültige Portfoliozusammenstellung ist dann bestens aufgestellt, um unter Berücksichtigung der Risikovorgaben die höchstmöglichen Erträge zu generieren.

FondsPortfolio. Diversifikation. Breit.

Angesichts des ambitionierten Bewertungsniveaus der internationalen Aktienmärkte hat das Nordea-FondsManagerteam zuletzt die Übergewichtung bei Aktien hin zu einer leichten Untergewichtung verschoben. FondsManager Hansen betont, dass der Fonds im Vergleich zum breiten Markt ein relativ geringes Engagement in zukünftigen Abwärtsrisiken besitze, was sich im Fall von andauernden Unsicherheiten und Marktvolatilitäten positiv auswirken dürfte. Wie sieht das FondsPortfolio im Detail aus? In der Asset Allokation des Stable Return Fund stehen internationale "stabile" Aktien mit einem Anteil von 32,73 Prozent am FondsVermögen auf dem ersten Platz. Dahinter liegen US Treasuries (18,83 Prozent) sowie weitere Staatsanleihen (12,33 Prozent). Dänische Hypothekenpapiere decken 11,73 Prozent des FondsVolumens ab, in EUR notierte Pfandbriefe besitzen einen Anteil von 9,60 Prozent. Als Beimischung werden vom FondsManagement wertstabile Emerging-Markets-Aktien (4,49 Prozent), europäische Unternehmensanleihen (3,04 Prozent) sowie Cross-Credit-Anleihen in Euro (2,16 Prozent) verwendet. Per Ende Juli liegt die Cashquote des defensiven Mischfonds bei 5,10 Prozent. In der Ländergewichtung des Aktienanteils des Nordea 1 - Stable Return Fund nehmen die USA mit 58,83 Prozent die führende Position ein. Klar dahinter liegt Japan mit einem Anteil von 7,78 Prozent. Es folgen Großbritannien mit 5,91 Prozent sowie Frankreich mit 4,13 Prozent Anteil am FondsVolumen. In Kanada sind 3,97 Prozent des FondsVermögens aus dem Aktienbereich investiert. Dividendentitel aus der Schweiz (3,79 Prozent) sowie Deutschland (2,21 Prozent) sind eher unterdurchschnittlich im FondsPortfolio vertreten. Kleinere Bestände in Südkorea (1,97 Prozent) sowie China (1,52 Prozent) runden die Länderallokation ab. Hinzu kommen besonders wertstabile Aktien aus anderen Ländern weltweit von insgesamt 9,90 Prozent. Die Bevorzugung von überdurchschnittlich sicheren Vermögenswerten zeigt sich auch in der Bonitätsstruktur des Anleihenanteils des Fonds, wo allein 95 Prozent der Bestände den beiden höchsten Ratingklassen "AAA" und "AA" zuzuordnen sind.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Hinreichend.

In unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse haben wir den Nordea 1 - Stable Return Fund einer kombinierten Benchmark aus 50% Barclays Capital Aggregate Bond und 50% Dow Jones World Index gegenübergestellt. Die Korrelation mit dem Referenzindex, der den globalen Aktien- wie Anleihenmarkt gleichermaßen berücksichtigt, fällt über drei Jahre mit 0,69 hinreichend deutlich aus. Für ein Jahr geht die Korrelation auf 0,63 zurück. Damit ist die Parallelität der Kursverläufe von Fonds und Index durchschnittlich stark ausgeprägt; zugleich wird deutlich, wie sich das Nordea-FondsManagement durch die individuelle Portfolioaufteilung seine Unabhängigkeit vom Marktgeschehen bewahrt. Dies bestätigt auch der Blick auf die Kennzahl R²: Für drei Jahre liegt die Kennziffer bei 0,47, über ein Jahr nimmt R² einen Wert von 0,40 an. Somit haben sich mittelfristig 53 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 60 Prozent. Die Fokussierung auf das Risikobudget führt kurzfristig zu einer stärker abweichenden Strukturierung des FondsPortfolios gegenüber dem SJB-Referenzindex. Der Tracking Error beträgt für drei Jahre 5,00 Prozent, auf Jahressicht liegt er bei 4,81 Prozent. Damit ist das vom Fonds eingegangene aktive Risiko gering. Wie fallen die Volatilitätswerte aus?

FondsRisiko. Schwankungen. Niedrig.

Der Nordea 1 - Stable Return Fund weist für drei Jahre eine Volatilität von 3,46 Prozent auf, die klar unterhalb der 6,83 Prozent liegt, die der von der SJB zusammengestellte Vergleichsindex zu verzeichnen hat. Auch über ein Jahr kann der Nordea-Fonds mit seinen deutlich geringeren Kursschwankungen überzeugen: Hier beträgt die Volatilität des Fonds 3,14 Prozent, während die Kombi aus 50% Barclays Capital Aggregate Bond und 50% Dow Jones World Index mit einer "Vola" von 6,39 Prozent aufwartet. Die Schwankungsintensität des risikooptimierten Mischfonds ist damit nur rund halb so hoch wie diejenige der SJB-Benchmark - ein ganz erheblicher Pluspunkt für das Nordea-Produkt mit Blick auf die Risikostruktur und ein großer Vorteil für all diejenigen Investoren, die bei ihren Anlagen Sicherheit und Stabilität im Blick haben. Das attraktive Risikoprofil des Nordea-Fonds manifestiert sich gleichfalls an dem klar unter Marktniveau liegenden Beta von 0,36 über drei Jahre. Die Risikokennziffer, die die Schwankungsneigung der Renditen von Fonds und Referenzindex vergleicht, weist über ein Jahr den Wert von 0,34 auf. Damit fällt die Schwankungsintensität des Mischfonds-Portfolios um 64 bis 66 Prozent niedriger aus als diejenige des globalen Aktien- und Anleihenmarktes - eine vorzügliche Risikooptimierung durch den besonderen Investmentansatz des Multi-Asset-Teams. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte bestätigt, dass sich der Mischfonds aus dem Hause Nordea in seinen Wertschwankungen regelmäßig weniger volatil als die Benchmark präsentierte: Die Risikokennziffer lag in allen der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei Werte zwischen 0,30 im Tief und maximal 0,52 an. Die große Schwankungsarmut des Nordea-Produktes verdeutlicht, dass das FondsRisiko als äußerst moderat einzustufen ist. Welche Renditen können unter dieser Voraussetzung erzielt werden?

FondsRendite. Alpha. Überzeugend.

Per 11. August 2014 hat der Nordea 1 - Stable Return Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +28,22 Prozent in Euro aufzuweisen, die einer Rendite von +8,63 Prozent p.a. entspricht. Eine sehr attraktive Performance für einen defensiven Mischfonds, zumal in den Zeiten stetig sinkender Anleiherenditen! Die Qualität des Nordea-Fonds zeigt sich auch im Vergleich zur von der SJB gewählten Benchmark, deren Rendite noch übertroffen wird: Für drei Jahre kommt der kombinierte Vergleichsindex aus 50% Barclays Capital Aggregate Bond und 50% Dow Jones World Index auf eine Performance von +26,49 Prozent bzw. eine jährliche Rendite von +8,14 Prozent. Im Wechsel auf die kurzfristige Betrachtung erhält sich der Renditevorsprung des Nordea-Produktes: Über ein Jahr hat der stabilitätsorientierte Mischfonds +6,67 Prozent in Euro an Wert zugelegt, während sich der Vergleichsindex mit einem Plus von +6,38 Prozent begnügen muss. Dass der Nordea-Fonds den Performancewettstreit mit der Benchmark dauerhaft für sich entscheiden kann, wiegt umso schwerer, da die Mehrrendite mit einer erheblich geringeren Volatilität generiert wird. Die Qualität des risikooptimierten Portfoliomanagements manifestiert sich auch in dem positiven Alpha des Fonds, das über drei Jahre bei 0,46 liegt. Für ein Jahr stellt sich die Kennzahl mit 0,36 nur geringfügig schwächer dar. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zeigt, dass der nordische Mischfonds die von der SJB gewählte Benchmark mit absoluter Regelmäßigkeit schlägt: In den letzten 36 Einzelzeiträumen verzeichnete der Fonds ein stets positives Alpha mit Werten bis 0,61 in der Spitze, selbst der niedrigste Alpha-Wert liegt mit 0,29 noch klar im grünen Bereich. Als Quintessenz der Kennzahlenanalyse bleibt festzuhalten: Das Rendite-Risiko-Profil des Nordea-Fonds ist außergewöhnlich gut; dem FondsManagerteam Hansen/Vorm gelingt es, mit einer weit unterdurchschnittlichen Schwankungsneigung ein nachhaltiges Renditeplus gegenüber den weltweiten Aktien- und Anleihemärkten zu erzielen. Die Information Ratio von 0,09 im letzten Dreijahreszeitraum bestätigt abschließend, dass eingegangene Risiken und generierte Erträge in einem guten Verhältnis zueinander stehen.

SJB Fazit. Nordea 1 - Stable Return Fund.

Aus der umfangreichen Palette ausgewogener Mischfonds sticht der Nordea 1 - Stable Return Fund in mehrfacher Hinsicht hervor. Die besondere Allokation des FondsVermögens auf Basis einer Risikobudgetierung sorgt dafür, dass trotz moderatem Risiko sehr gute Ergebnisse erzielt werden. Das Engagement in besonders wertstabile Aktien reduziert das Abwärtsrisiko, während die ausgewählten Anleihen in der Niedrigzinsphase mit einer attraktiven Wertentwicklung aufwarten. Stabilitätsorientierte Anleger, die zugleich ihre Renditechancen nicht vernachlässigen wollen, finden in dem Multi-Asset-Fonds das passende Produkt.

Erläuterungen

Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.


Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

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