SJB FondsEcho. Julius Bär Multistock – Russia Fund.
Bewertungsniveau. Attraktiv.
Im Vergleich zu den Aktien der großen Industrieländer sind russische Aktien aktuell günstig bewertet und können dem antizyklischen Investor gute Einstiegschancen bieten. Die Aktienhausse der letzten drei Jahre, die die meisten europäischen Börsen erfasst hat, ist an Russlands Dividendentiteln fast spurlos vorüber gegangen.
Von dem Kursrutsch im Umfeld der Lehman-Pleite hat sich die russische Börse bislang nicht vollständig erholen können, wozu auch politische Bedenken beigetragen haben. In 14 der 17 letzten Quartale haben internationale Investoren Kapital aus Russland abgezogen, wie die Zahlen über die Kapitalflüsse belegen. Die Folge dieser Entwicklung: Russland hat mittlerweile an den Bewertungskennzahlen gemessen einen der günstigsten Aktienmärkte weltweit. Das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der im russischen Leitindex RTS vertretenen Titel beträgt lediglich 5,5, das aktuelle Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) wird mit 0,8 veranschlagt.
Dieses fundamental äußerst günstige Bewertungsniveau russischer Titel sollte Anleger dazu animieren, sich einen gut aufgestellten Russland-Fonds wie den Julius Bär Multistocks – Russia Fund A EUR (WKN A0Q6MU, ISIN LU0363639757) genauer anzusehen. Der Fonds investiert in ein aktiv gemanagtes Portfolio sorgfältig ausgewählter russischer Unternehmen. FondsManager Garcia Javier von Swiss & Global Asset Management orientiert sich als Referenzindex am MSCI Russia 10/40, der den breiten russischen Aktienmarkt repräsentiert. Sein Ziel ist es, die Benchmark langfristig zu übertreffen, weshalb er bezüglich Wahl und Gewichtung der FondsAnlagen frei ist. Energietitel werden von Javier vergleichsweise gering gewichtet, während der FondsManager Konsumwerte favorisiert. Obwohl die hier vorgestellte Tranche in Euro notiert, ist die Basiswährung des Fonds der US-Dollar. Der Julius Bär Russia Fund wurde am 30. Juni 2008 aufgelegt und besitzt aktuell ein Volumen von 21,31 Millionen Euro. Morningstar bewertet den Fonds mit vier Sternen, der sein Ziel, die Benchmark zu übertreffen, seit Auflage erreicht hat: Einer Rendite von -0,48 Prozent p.a. des Fonds steht eine jährliche Wertentwicklung von -2,10 Prozent in Euro seitens des Vergleichsindex gegenüber. Mit welcher Strategie gelingt Russland-Kenner Javier diese Outperformance?
FondsStrategie. Bottom-up-Analyse. Praktiziert.
Der Julius Bär Multistocks – Russia Fund hat sich dem Ziel eines langfristigen Kapitalzuwachses verschrieben, wobei er mindestens zwei Drittel seines Vermögens in ausgewählte Aktien von russischen Unternehmen bzw. in Titel von Firmen investiert, die den überwiegenden Teil ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit in der Russischen Föderation ausüben. Erworben werden schwerpunktmäßig Aktien, die an der offiziell anerkannten Wertpapierbörse, der „Moscow Exchange“, gehandelt werden. Der Anteil von Wertpapieren, die außerhalb der „Moscow Exchange“ notiert sind, darf maximal 10 Prozent des Nettoinventarwertes des Russland-Fonds betragen. Grundlage der Titelselektion von FondsManager Javier ist ein auf Fundamentalresearch basierender Bottom-up-Ansatz. Der jüngste Kursrückgang von russischen Aktien ging vor allem vom Energie- und Grundstoffsektor aus. Deshalb kam es Javier zugute, dass er Energiewerte und Versorger relativ gering in seinem Portfolio gewichtet hat, während Titel aus der Automobil- und Gesundheitsbranche eine Übergewichtung erfahren. Javier betont, dass er trotz der in Russland vorherrschenden wirtschaftlichen Unsicherheit einen Bewertungsabschlag von rund 50 Prozent gegenüber anderen Schwellenländern für nicht gerechtfertigt hält. Wie ist sein Portfolio im Einzelnen strukturiert?
FondsPortfolio. Konsumtitel. Gefragt.
In der Branchenallokation des Julius Bär Multistocks – Russia Fund liegen aktuell die Titel aus dem Energiesektor mit 31,4 Prozent Portfolioanteil auf dem ersten Platz, sind damit allerdings gegenüber dem Vergleichsindex MSCI Russia 10/40 klar unterrepräsentiert (-9,0 Prozent). Den zweiten Platz in der Branchenstruktur des Russland-Fonds nehmen Rohstoffproduzenten mit 16,0 Prozent ein. Es folgen die Telekommunikationsdienstleister, die 11,0 Prozent des FondsVermögens repräsentieren. Eine weitere stark gewichtete Branche innerhalb des Julius-Bär-Fonds sind Finanztitel mit 9,9 Prozent Anteil am FondsVolumen. Dass FondsManager Garcia Javier an einen Aufschwung des russischen Binnenkonsums glaubt, zeigt die vergleichsweise hohe Gewichtung zyklischer Konsumtitel (8,4 Prozent) sowie von Unternehmen aus dem Sektor der Basiskonsumgüter (8,0 Prozent). Unterdurchschnittlich stark sind Versorgeraktien mit 7,1 Prozent Anteil am FondsVolumen gewichtet. Aktien diverser anderer Sektoren runden mit insgesamt 9,4 Prozent das FondsPortfolio ab. Durchaus unüblich für einen Russland-Fonds ist es, dass die größte Einzelposition nicht aus dem Rohstoffsektor stammt: Spitzenreiter unter den Top-5 des Russia Fund ist vielmehr die Sberbank (6,98 Prozent des FondsVermögens). Einziger Rohstoffproduzent unter den Top-5 ist der Minen- und Bergbaukonzern Norilsk Nickel. Zweitgrößte Einzelposition des Julius-Bär-Produktes ist Mobile Telesystems, der größte Mobilfunkanbieter Russlands. Der russische Automobilhersteller Sollers sowie der Einzelhandelskonzern Magnit, der rund 5.000 Supermärkte in Russland betreibt, runden die fünf größten Einzelpositionen des Fonds ab. Die Schwergewichte aus dem Energiesektor wie Gazprom oder Lukoil sucht man hingegen unter den Top-5 vergebens.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.
In unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse haben wir den Julius Bär Multistocks – Russia Fund zu Vergleichszwecken dem Dow Jones Russia Total Stock Index gegenübergestellt. Die Korrelation fällt deutlich aus. Über drei Jahre liegt sie bei 0,84, auf ein Jahr gesehen geht sie leicht auf 0,81 zurück. Damit ist die Parallelität der Kursverläufe von Fonds und Index stark ausgeprägt. Dies bestätigt auch der Blick auf die Kennzahl R²: Für drei Jahre liegt die Kennziffer bei 0,71, über ein Jahr nimmt R² einen Wert von 0,66 an. Somit haben sich mittelfristig 29 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 34 Prozent. Die Unabhängigkeit seiner Portfoliogewichtung hat FondsManager Javier demnach kurzfristig nochmals gesteigert. Der Tracking Error zeigt, dass sich das von Javier eingegangene aktive Risiko im mittleren Bereich befindet. Für drei Jahre liegt die Spurabweichung des Fonds vom Referenzindex bei 13,57, auf Jahressicht bei 12,83 Prozent. Welche Schwankungsintensität zeigt der Russland-Fonds unter diesen Voraussetzungen?
FondsRisiko. Schwankungen. Vermindert.
Der Julius Bär Multistocks – Russia Fund weist über drei Jahre eine Volatilität von 25,32 Prozent auf, die leicht unterhalb der jährlichen Schwankungsbreite von 26,35 Prozent liegt, die der Dow Jones Russia Total Stock Index zu verzeichnen hat. Im Einjahresvergleich präsentiert sich das Szenario aus FondsSicht ähnlich: Mit 25,37 Prozent fällt die Schwankungsneigung des Russland-Fonds niedriger als die des breiten russischen Marktes aus, der mit einer Volatilität von 28,18 Prozent aufwartet. Die geringeren Volatilitätswerte des Fonds lassen auf ein günstiges Risikoprofil schließen – wird dies durch die Beta-Analyse bestätigt?
Die Betrachtung der Beta-Werte zeigt, dass sich das FondsRisiko des Russland-Investments noch unter Marktniveau befindet: Für drei Jahre liegt die Kennzahl bei 0,83 und kündet somit davon, dass der Fonds nur unterdurchschnittlich stark an den Marktschwankungen partizipiert. Über ein Jahr liegt das Beta ebenfalls unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nimmt einen Wert von 0,80 an. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte verdeutlicht, dass der Fonds regelmäßig mit weniger ausgeprägten Wertschwankungen als der Vergleichsindex aufwarten kann. In 35 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume wird ein Wert von unter 1,00 erreicht, die Schwankungsbreite der Beta-Werte liegt dabei zwischen 0,66 und 0,99. Lediglich in einer einzigen Zeitspanne (November 2011) liegen die Ertragsschwankungen mit 1,00 exakt auf Marktniveau. Die Risikostruktur des Julius-Bär-Fonds ist damit sehr attraktiv - Investoren erhalten hier einen relativ schwankungsarmen Russland-Fonds. Wie sieht es mit der Rendite aus?
FondsRendite. Outperformance. Erzielt.
Per 19. April 2013 hat der Julius Bär Multistocks – Russia Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von -14,76 Prozent in Euro aufzuweisen. Die Performancezahlen machen das derzeit vorhandene antizyklische Potenzial eines Russland-Investments unmittelbar deutlich. Die Qualität der Titelauswahl des Russland-Fonds zeigt sich in der Mehrrendite gegenüber dem Vergleichsindex Dow Jones Russia Total Stock Index, der im selben Zeitraum eine Wertentwicklung von -16,55 Prozent verzeichnet. Die Performancezahlen entsprechen einer Rendite von -5,18 Prozent p.a. beim Fonds versus -5,85 Prozent bei der Benchmark. Im letzten Einjahreszeitraum kann FondsManager Javier seinen Renditevorsprung verteidigen: einem Ergebnis von -15,66 Prozent beim Julius-Bär-Produkt steht eine Rendite von -17,45 Prozent des Referenzindex gegenüber. Erneut wird ein Performanceplus von knapp zwei Prozentpunkten erzielt. Die Konsequenz: Der Renditevergleich von Fonds und Index fällt klar zugunsten des Russia Fund aus.
Die Alpha-Werte des Russland-Fonds weichen nicht wesentlich vom Marktniveau ab. Über drei Jahre ist das Alpha mit 0,00 neutral, für den Einjahreszeitraum fällt die Renditekennzahl mit -0,15 leicht negativ aus. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte zeigt, dass der russische Aktienfonds seinen Referenzindex in der Mehrzahl der Fälle hinter sich lassen konnte. In 24 der letzten 36 Einjahresperioden wurde ein positives Alpha mit Werten bis 2,87 in der Spitze erreicht, lediglich in 12 Zeiträumen war ein negativer Alpha-Wert von -1,34 im Tief zu verzeichnen. In genau zwei Dritteln der Betrachtungszeiträume legt der Julius-Bär-Fonds damit eine Mehrrendite gegenüber seiner Benchmark hin, wobei die Phasen der Outperformance vergleichsweise stark ausgeprägt sind. Mit Blick auf die Rendite-Risiko-Struktur ist der Russland-Fonds somit Gesamtsieger der Analyse. Mit einer durchweg unterdurchschnittlichen Volatilität wird mehrheitlich eine bessere Wertentwicklung erzielt.
SJB Fazit. Julius Bär Multistocks – Russia Fund.
Selbst unter Berücksichtigung der politischen und wirtschaftlichen Risiken sind russische Aktien derzeit äußerst günstig bewertet. Wer als antizyklischer Investor in dem Riesenreich einsteigen will und weniger die großen Energie- und Rohstofftitel favorisiert, findet im Julius Bär Multistocks – Russia Fund das passende Investment. FondsManager Javier bevorzugt vor allem Konsumaktien, die bei einem Anspringen der russischen Binnenkonjunktur überproportional profitieren. Schon jetzt sorgt seine Stockpicking-Strategie für eine langfristige Mehrrendite zum breiten Markt.
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Sie misst die Mehrrendite, die über der zu erwartenden Rendite des Marktes liegt. Das Alpha beziffert jenen Teil der Rendite, der nicht mit der allgemeinen Marktentwicklung oder höherer Risikobereitschaft zu erklären ist, sondern auf aktiver Titelauswahl und Beispiel: Ein Alpha von 5 zeigt an, dass der Fonds bei einer Nullentwicklung des Index 5 Prozent Mehrrendite erzielt hat, ohne dafür ein höheres Risiko einzugehen.
Beta
Ist die Kennziffer für die Risiken. Sie ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Index. Das Kriterium ist deren Schwankungsintensität (Volatilität). Beim Beta wird dem Index der feste Wert „1“ zugesprochen. Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht er 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein Wert über 1 spricht gegen den Fonds, ein Wert unter 1 für ihn. Das Beta eines Fonds ist negativ, wenn sich Fonds und Index abwärts bewegen.
Dividendenrendite
Diese Kennzahl misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent gemessen. Je höher der Wert, desto mehr Erträge in Form der Dividende bekommen die Anteilseigner aus der Unternehmensleistung heraus. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Ist der Wert hoch, deutet das auch auf eine Unterbewertung des Unternehmens an der Börse hin, denn wie eine hohe Dividende zeigt, ist die Ertragskraft größer, als der Aktienkurs ausdrückt.
Information Ratio
Um die Qualität des Managements eines bestimmten Fonds besser einschätzen zu können, ist die Information Ratio eine zentrale Kennzahl. Errechnet wird die Information Ratio, indem man die FondsRendite durch das FondsRisiko teilt. Die Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen. Das FondsRisiko anhand des Tracking Errors. Je höher dieser Wert ist, desto besser das Management des zu untersuchenden Fonds.
Korrelation
Ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Angegeben wird, wie wahrscheinlich sich die Kursverläufe gegenläufig (Korrelation -1), unabhängig (Korrelation 0) oder gleichläufig (Korrelation +1) verhalten.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Teilung des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Der Kurs entspricht der Substanz des Buchwerts. Dann hat die Aktie einen „fairen“ Wert.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, in dem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, in dem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV bedeutet an der Börse ein Einstiegssignal in die Aktie. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufstiegspotenzial. Liegt ihr KGV über dem Marktdurchschnitt, ist das ein Ausstiegssignal. Sie gilt als überbewertet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt ist hoch.
R²
Diese Kennzahl drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Das heißt, dass maximale R² liegt bei 1. Dies bedeutet, dass 100,0 Prozent der Entwicklung des Fonds durch den Referenzindex bestimmt wird. Ein R² von 0,5 bedeutet, dass 50,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist. Je deutlicher diese Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr eine erhöhte und niedrige Risikokennziffer auf aktivem FondsManagement oder Marktentwicklung basiert.
Sharpe Ratio
Ist die Kennziffer für einen Rendite-Risiko-Vergleich zwischen unterschiedlichen Geldanlagen. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die durchschnittliche Rendite in Bezug auf das eingegangene Risiko. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Angenommen, die Sharpe Ratio liegt beim Fonds bei 0,40 und beim Index bei 0,30. Dann erwirtschaftet der Fonds mit jedem Risikoschritt ein Drittel mehr Rendite als der im Index dargestellte Markt. Eine negative Zahl bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt.
Tracking Error
Ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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