SJB FondsEcho

SJB FondsEcho. Invesco India Equity Fund.

14.03.16 09:32 Uhr

SJB FondsEcho. Invesco India Equity Fund. | finanzen.net

Spitzenposition. Erobert.

Das nachlassende Wirtschaftswachstum in China hat die globalen Börsen im laufenden Handelsjahr stark belastet und die Sorge um eine nachlassende Konjunkturdynamik weltweit angefacht. Doch die sinkenden BIP-Zahlen im "Reich der Mitte" haben noch eine weitere Konsequenz: Indien hat China als die am stärksten wachsende große Volkswirtschaft in Asien überholt.

Um 7,5 Prozent legte das indische Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2015 zu, während es in China "nur" 6,8 Prozent waren. Dass das indische Wirtschaftswachstum das chinesische erstmals seit 15 Jahren wieder übertrifft, ist ein Verdienst der Reformpolitik des neuen Premierministers Narendra Modi und seiner Regierung. Seine Reformmaßnahmen haben Indiens Wirtschaft kräftig angekurbelt und für einen neuen Wirtschaftsaufschwung gesorgt. Aktuell ist Indien eines der ganz wenigen Schwellenländer, das weiterhin Mittelzuflüsse zu verzeichnen hat und dem Trend zu einem Kapitalabzug aus den Emerging Markets trotzt. Die Gründe liegen auf der Hand: Indien ist ein großer Profiteur der fallenden Rohstoffpreise, da das Land kaum über eigene Ressourcen verfügt und nun hohe Einsparungen im Importsektor verzeichnet. Als Konsequenz zeigt sich die indische Rupie stark, die Inflation im Land ist zwischenzeitlich noch unter die 5-Prozent-Marke gefallen. Ganz wichtig für den Wirtschaftsaufschwung ist die Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen am indischen Aktienmarkt. So wurden die für ausländische Direktinvestitionen geltenden Vorschriften hinsichtlich des Anteils, den Investoren aus Übersee an indischen Gesellschaften halten dürfen, deutlich gelockert. Bei Versicherungsgesellschaften hat die indische Regierung die zulässige Höhe ausländischer Direktinvestitionen von zuvor 26 auf 49 Prozent kräftig aufgestockt. Zugleich wurden die Unternehmenssteuern gesenkt, ein einheitliches Mehrwertsteuersystem vorbereitet und erhebliche Infrastrukturmaßnahmen angekündigt.

Unter diesen Bedingungen sieht FondsManager Shekhar Sambhshivan, der den Invesco India Equity Fund A USD (WKN A0LF47, ISIN LU0267983889) verwaltet, gute Investmentmöglichkeiten für langfristig orientierte Anleger auf dem indischen Subkontinent. Der Invesco-Fonds wurde am 11. Dezember 2006 aufgelegt, besitzt den US-Dollar als Basiswährung und verfügt aktuell über ein FondsVolumen von 190,8 Millionen Euro. Als Benchmark dient der MSCI India 10-40 Index ND, von dessen Sektoren- und Titelallokation im Rahmen eines aktiven FondsManagements teils erheblich abgewichen wird. Mit seiner individuellen Portfoliostruktur konnte Marktexperte Sambhshivan, der bereits seit zehn Jahren für Invesco tätig ist und über 24 Jahre Anlageerfahrung am indischen Aktienmarkt verfügt, eine hohe Mehrrendite generieren: Über fünf Jahre hat der Indienfonds eine kumulierte Wertentwicklung von +17,22 Prozent in der FondsWährung USD erzielt, während die Benchmark Einbußen von -4,47 Prozent verzeichnete. Wie sieht die so erfolgreiche Anlagestrategie des Invesco-Marktstrategen im Detail aus?

FondsStrategie. Stockpicking. Praktiziert.

Der Invesco India Equity Fund strebt ein langfristiges Kapitalwachstum an und investiert hierzu in Aktien von indischen Unternehmen. FondsManager Shekhar Sambhshivan, der bei Invesco zugleich Indian Equities Investment Director ist und von der Niederlassung in Hongkong aus agiert, betreibt aktives Stockpicking und ist im Rahmen seines aktiven Portfoliomanagements nicht durch die Vorgaben des Referenzindex eingeschränkt. Sambhshivan hebt hervor, dass sich die verschiedenen Branchen in Indiens Wirtschaft zuletzt sehr unterschiedlich entwickelten. Während die Industriewerte das Schlusslicht im Performanceranking bildeten, konnten Versorgertitel mit zweistelligen Raten zulegen. Die Gründe für die schwache Wertentwicklung der Industrieunternehmen sieht der Marktexperte im Auslaufen der staatlichen Anreizprogramme für bestimmte Infrastrukturfirmen, während Versorger von der Ankündigung der Regierung profitierten, die Schulden der staatlichen Energieversorgungsunternehmen zu restrukturieren. Auf gesamtwirtschaftlicher Ebene sorgten höhere Lebensmittelpreise für einen Anstieg der Inflation, die sich aber selbst dann noch mit 5,9 Prozent auf einem niedrigen Niveau befand. In diesem Marktumfeld liegt der Fokus von Sambhshivans Investmentstrategie auf Unternehmen mit überlegenen Geschäftsmodellen, die über eine nachhaltig branchenführende Positionierung und damit wichtige Wettbewerbsvorteile verfügen. Diese für das FondsPortfolio ausgewählten Firmen sollten in der Lage sein, über den Geschäftszyklus hinweg ein verlässlich überdurchschnittliches Gewinnwachstum zu erwirtschaften. Im Einzelnen nimmt FondsManager Sambhshivan derzeit eine Übergewichtung der Bereiche Finanzen, Industrie und zyklische Konsumgüter zum breiten indischen Aktienmarkt vor. Untergewichtet werden hingegen der IT-Sektor sowie die Energiewirtschaft. Wie ist das FondsPortfolio des Invesco-Fonds im Detail zusammengesetzt?

FondsPortfolio. Banken. Favorisiert.

Im Portfolio des Invesco India Equity Fund liegen Finanzinstitute auf dem ersten Platz, die 25,4 Prozent des FondsVermögens ausmachen und damit um gut zehn Prozent gegenüber der Benchmark übergewichtet sind. Mit 14,2 Prozent Anteil an der Gesamtallokation sind Firmen aus dem Industriesektor gleichfalls stark vertreten. Die drittgrößte Branche innerhalb des FondsPortfolios stellen Unternehmen aus der Informationstechnologie mit 13,0 Prozent - eine Untergewichtung von gut sieben Prozent gegenüber dem indischen Vergleichsindex. Firmen aus dem Gesundheitswesen nehmen 12,0 Prozent des FondsVermögens ein, der Konsumgütersektor ist mit 11,8 Prozent gewichtet. Unterdurchschnittlich stark engagiert ist der Invesco-Fonds im Bereich der Basiskonsumgüter (8,8 Prozent) sowie bei Werkstoffproduzenten (5,6 Prozent). Abgerundet wird das Portfolio durch Energieversorger (4,8 Prozent) sowie sonstige Branchen (2,1 Prozent Portfolioanteil). Der Kassenbestand des Fonds liegt per Ende Januar bei 2,6 Prozent. Unter den zehn größten Einzelpositionen des Fonds dominieren die Finanzwerte: Die HDFC Bank ist mit 6,4 Prozent der volumenstärkste Einzeltitel, hinzukommen mit der Indusind Bank und Bajaj Finance weitere Werte aus dem Finanzsektor. Der IT-Dienstleister Infosys vertritt die Technologiebranche unter den Top 10 des Portfolios, aus dem Industriebereich werden von FondsManager Sambhshivan der Autobauer Maruti Suzuki India sowie der Nutzfahrzeughersteller Ashok Leyland favorisiert.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Deutlich.

Der Invesco India Equity Fund wird in unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse dem MSCI India EUR STRD als Vergleichsindex gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse zeigt eine ausgeprägte Übereinstimmung. Die Korrelation zwischen Fonds und Referenzindex befindet sich über drei Jahre bei 0,94, für ein Jahr liegt sie mit 0,87 gleichfalls auf einem hohen Niveau. Die Kursentwicklung von Invesco-Fonds und gewählter Benchmark vollzieht sich damit weitgehend parallel, wie neben dem Chart auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,88, über ein Jahr fällt sie mit 0,76 etwas geringer aus. Damit haben sich mittelfristig 12 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 24 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManager Sambhshivan mit seiner individuellen Titel- und Branchenselektion zuletzt stärker vom Referenzindex abgewichen ist. Dies bestätigt auch der Tracking Error von 6,60 Prozent über drei Jahre, der auf Sicht von zwölf Monaten auf 8,56 Prozent zulegt. Mit welcher Schwankungsneigung hat der aktiv gemanagte Indienfonds aufzuwarten?

FondsRisiko. Volatilität. Erhöht.

Der Invesco India Equity Fund weist für drei Jahre eine Volatilität von 25,34 Prozent auf, die leicht oberhalb des Niveaus liegt, das der MSCI India EUR STRD mit 23,36 Prozent im selben Zeitraum zu verzeichnen hat. Über ein Jahr fällt die Schwankungsneigung des aktiv gemanagten Aktienfonds ebenfalls höher als diejenige der passiven Benchmark aus: Hier beträgt die "Vola" des Fonds 27,00 Prozent, während der Referenzindex eine Schwankungsbreite von 24,52 Prozent an den Tag legt. In beiden Zeithorizonten weist das Invesco-Produkt damit rund zwei Prozentpunkte höhere Kursschwankungen als der breite indische Aktienmarkt auf - eine Folge der Zusammenstellung des Portfolios nach Stockpicking-Kriterien. In der Konsequenz ist das Risikoprofil im Vergleich zum MSCI-Referenzindex etwas ungünstiger. Was tragen die Beta-Werte des Fonds zur Einschätzung bei?

Der Invesco India Equity Fund wartet im letzten Dreijahreszeitraum mit einem über Marktniveau liegenden Beta von 1,05 auf, das auch über zwölf Monate denselben Wert annimmt. Die Wertschwankungen des Portfolios liegen also durchgängig um fünf Prozentpunkte höher als der marktneutrale Wert von 1,00. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte zeigt, dass innerhalb der letzten drei Jahre das günstigere Risikoprofil nur vereinzelt bei dem aktiv gemanagten Indienfonds zu finden war. Lediglich in sieben der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume lag die Risikokennziffer unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei Werte von zutiefst 0,94 an. Dem stehen 29 Zeitspannen gegenüber, in denen sich das Invesco-Produkt volatiler als die Benchmark präsentierte und es Beta-Werte bis 1,15 in der Spitze verzeichnete. Als Endresultat der Beta-Analyse ist ein im Vergleich zum breiten indischen Aktienmarkt leicht erhöhtes FondsRisiko zu konstatieren - kann die gesteigerte Schwankungsintensität durch überdurchschnittliche Renditezahlen ausgeglichen werden?

FondsRendite. Alpha. Positiv.

Über drei Jahre hat der Invesco India Equity Fund eine kumulierte Wertentwicklung von +48,51 Prozent in Euro erzielt und damit eine attraktive Rendite von +14,08 Prozent p.a. aufzuweisen (Stand 08.03.2016). Der von der SJB ausgewählte Vergleichsindex MSCI India EUR STRD wird somit deutlich übertroffen: Dieser hat im letzten Dreijahreszeitraum eine Gesamtrendite von +15,04 Prozent in Euro erwirtschaftet, was einem Ergebnis von +4,78 Prozent p.a. entspricht. Auch im Performancewettstreit auf Jahressicht liegt der Invesco-Fonds vorn, wobei sich der Renditevorsprung verringert: Über ein Jahr fällt die Wertentwicklung des Indienfonds mit -14,90 Prozent zwar negativ, aber deutlich besser als diejenige des MSCI-Referenzindex aus, der ein Minus von -23,38 Prozent auf Eurobasis erwirtschaftet. Die in beiden Zeithorizonten erzielte Outperformance macht FondsManager Sambhshivan mit seinem India Equity Fund zum klaren Sieger im Renditevergleich mit dem breiten indischen Aktienmarkt - die leicht erhöhten Volatilitätswerte werden durch die ausgeprägte Mehrrendite wettgemacht.

Die Alpha-Werte des Invesco-Fonds bestätigen diese positive Einschätzung. Über drei Jahre liegt die Renditekennzahl bei 0,73, auf Jahressicht legt das Alpha weiter zu und befindet sich mit 1,01 klar über Marktniveau. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zeigt sich, dass der indische Aktienfonds fast durchweg erfolgreicher als die Benchmark agierte. In 34 der letzten 36 Einzelperioden konnte ein positives Alpha bis 1,82 in der Spitze generiert werden, das auch in seiner absoluten Höhe überzeugt. Dem stehen ganze zwei Einjahreszeiträume gegenüber, in denen die Kennzahl mit zutiefst -0,04 negativ ausfiel. Die Quintessenz: Mit seiner benchmarkunabhängigen Portfoliostruktur schafft Marktstratege Sambhshivan einen klaren Mehrwert für seine FondsAnleger. Die über drei Jahre erzielte Information Ratio des Fonds von 1,35 bestätigt abschließend, dass bei dem Invesco-Produkt ein überzeugendes Rendite-Risiko-Profil vorliegt: Die deutlich besseren Performanceergebnisse lassen die geringfügig höheren Schwankungen in den Hintergrund treten.

SJB Fazit. Invesco India Equity Fund.

Seitdem China schwächelt, ist Indien die am schnellsten wachsende große Volkswirtschaft der Welt. Nach der Regierungsübernahme durch Premier Modi wurde ein ambitioniertes Reformprogramm gestartet, die Lockerung gesetzlicher Vorgaben sorgte bei den ausländischen Direktinvestitionen für eine neue Rekordhöhe. Nie zuvor wurden so viele indische Aktien von ausländischen Anlegern gehalten - ein starkes Zeichen für das langfristige Aufwärtspotenzial der indischen Wirtschaft. Wer an der neuen Aufbruchsstimmung teilhaben möchte, findet in dem Invesco India Equity Fund ein ausgezeichnet gemanagtes FondsProdukt, das durch aktives Portfoliomanagement eine nachhaltige Mehrrendite zum breiten Markt generiert.

Erläuterungen

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

Beta

Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

Dividendenrendite

Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

Information Ratio

Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

Korrelation

Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.

Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

Sharpe Ratio

Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

Tracking Error

Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor:

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten nach § 34 b Wertpapierhandelsgesetz:

Der Autor erklärt, dass er nicht in dem besprochenen Wertpapier investiert ist, auf das sich die vorliegende Finanzanalyse bezieht. Auch ist der Fonds in keiner der von der SJB FondsSkyline OHG 1989 verwalteten Fondsstrategien enthalten.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.