SJB FondsEcho. Aberdeen Asian Smaller Companies Fund.
Nebenwerte. Asiatisch.
Die enttäuschenden Zahlen zum Wirtschaftswachstum aus China, wo das BIP im zweiten Quartal 2013 nur noch um 7,5 Prozent zulegen konnte, sowie die Tendenz institutioneller Investoren, angesichts der allmählich erwarteten Zinswende in den USA Kapital aus den asiatischen Schwellenländern abzuziehen, haben die Aktien asiatischer Nebenwerte zuletzt unter Abgabedruck gebracht. Trotzdem bleiben Small Caps aus dem Asien-Pazifik-Raum langfristig ein sehr attraktives Investment.
In Malaysia, Singapur oder Thailand finden sich gerade im Bereich der Marktkapitalisierung von unter 5,0 Milliarden US-Dollar zahlreiche gut gemanagte Unternehmen mit einer attraktiven Bewertung. Die anziehende Binnenkonjunktur in den asiatischen Emerging Markets und die zunehmende Konsumneigung der aufstrebenden Mittelschicht sorgen hier für fortgesetztes Wachstumspotenzial. Ein langfristig überdurchschnittlich erfolgreicher Fonds mit Fokus auf asiatischen Nebenwerten (ohne Japan) ist der Aberdeen Global - Asian Smaller Companies Fund A2 USD Acc (WKN A0HMM3, ISIN LU0231459107). Der Fonds ist seit dem 14. Mai 2004 am Markt und gehört mit einem FondsVolumen von umgerechnet 4,24 Milliarden Euro zu den Schwergewichten in diesem Sektor. Als FondsManager fungiert das Aberdeen Asian Equities Team, das ein diversifiziertes Portfolio von aktuell 112 Einzeltiteln zusammengestellt hat. Die Branchenschwerpunkte liegen bei Finanzdienstleistern, im Konsumsektor sowie bei Industrietiteln. FondsWährung ist der US-Dollar, als Referenzindex wird der MSCI AC Asia Pacific ex Japan Small Cap genutzt. Das FondsManagement trifft seine Investmententscheidungen jedoch unabhängig von der Benchmark und betreibt ein aktives Portfoliomanagement. Die Performancehistorie fällt überzeugend aus: Seit Auflegung konnte der Fonds eine Rendite von +19,36 Prozent auf US-Dollar-Basis erwirtschaften und damit seinen Vergleichsindex weit hinter sich lassen, der es auf einen jährlichen Wertzuwachs von +12,59 Prozent brachte. Über fünf Jahre steigert sich der Renditevorsprung nochmals: Einer Rendite von +14,99 Prozent p.a. des Nebenwerte-Fonds steht eine Jahresrendite von +2,67 Prozent der MSCI Benchmark gegenüber. Mit welcher Strategie ist das Aberdeen-FondsManagement so erfolgreich?
FondsStrategie. Haltedauer. Maximiert.
Der Aberdeen Asian Smaller Companies Fund strebt eine Maximierung der langfristigen Gesamtrendite durch die Anlage in Aktien kleinerer Unternehmen aus asiatischen Ländern mit Ausnahme von Japan an. Hierzu werden mindestens zwei Drittel des FondsVermögens in Aktien und aktienähnliche Wertpapiere kleinerer Gesellschaften investiert, die in einem Land des Asien-Pazifik-Raums (ohne Japan) ihren eingetragenen Sitz haben oder dort den überwiegenden Teil ihrer Geschäfte abwickeln. Unter „kleineren Gesellschaften“ sind im Sinne des Fonds Unternehmen definiert, deren Marktkapitalisierung zum Zeitpunkt der Erstzeichnung unter 2,5 Milliarden US-Dollar betrug und die aktuell eine maximale Marktkapitalisierung von 5,0 Milliarden USD aufweisen. Bei seiner Aktienauswahl verfolgt das Asian Equities Team von Aberdeen einen reinen Bottom-up-Investmentstil, der auf einer strikten Fundamentalanalyse beruht. Basierend auf den Ergebnissen ausschließlich des hauseigenen Research wird ein breit diversifiziertes Portfolio aufgebaut, das konsequent auf einen langfristigen Anlagehorizont ausgerichtet ist und sich durch eine sehr geringe Umschlagshäufigkeit auszeichnet. Die durchschnittliche Haltedauer der Aktien beträgt fünf Jahre. Als Kriterien für die Identifizierung qualitativ hochwertiger Wertpapiere dienen ein gutes Management, effiziente Geschäftsmodelle und eine attraktive Bewertung. Neben strengen Risikokontrollen sind auch direkte und persönliche Unternehmenskontakte als Grundlage für die Investitionsentscheidungen sehr wichtig.
FondsPortfolio. Malaysia. Bevorzugt.
Bei der Länderallokation des Aberdeen Asian Smaller Companies Fund liegt Malaysia mit 17,1 Prozent vorn. Auf dem zweiten Platz der Länderaufteilung befindet sich Singapur mit 16,3 Prozent Anteil am FondsVolumen. In Hongkong sind 11,7 Prozent der Gelder des Nebenwerte-Fonds angelegt, Thailand kann aktuell mit 10,6 Prozent des FondsVolumens aufwarten. Weitere Positionen hält der Aberdeen-Fonds in Indien (8,1 Prozent), Südkorea (7,0 Prozent) und Indonesien (5,7 Prozent). Aktienbestände in Australien (4,4 Prozent), Großbritannien (3,7 Prozent) und China (3,4 Prozent des FondsVermögens) runden die geographische Aufteilung des Portfolios ab. Das Barvermögen des Asienfonds liegt aktuell bei 2,9 Prozent. Bei der Branchengewichtung sind Finanzdienstleister mit 28,2 Prozent des FondsVermögens ganz vorn platziert. Konjunkturabhängige Konsumgüter nehmen 14,9 Prozent des FondsPortfolios ein. Auf dem dritten Platz der Sektoren sind Industrietitel zu finden, die 14,2 Prozent des FondsVolumens ausmachen. Größere Einzelbestände hält der Nebenwerte-Fonds auch bei Firmen aus dem Bereich allgemeiner Konsumgüter (9,9 Prozent) sowie bei Werkstoffproduzenten (8,9 Prozent). Das insgesamt breit gestreute Portfolio wird durch Unternehmen der Informationstechnologie (8,2 Prozent) sowie Titel aus dem Gesundheitswesen (3,8 Prozent) abgerundet. Hinzu kommen 3,3 Prozent Wertpapiere aus sonstigen Branchen. Zu den größten Einzelpositionen zählen der malaysische Einzelhandelskonzern Aeon, die hauptsächlich in Asien agierende britische Hotelkette Millennium & Copthorne Hotels sowie die südkoreanische BS Financial Group. Nur Asienkennern bekannte Unternehmen wie die indonesische Brauerei Multi Bintang, der Singapurer Immobilienentwickler Bukit Sembawang sowie der südkoreanische Warenhauskonzern Shinsegae komplettieren das aussichtsreiche Nebenwerte-Portfolio.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.
Im Zuge unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse stellen wir den Aberdeen Asian Smaller Companies Fund dem Dow Jones Asia/Pacific Small Companies als Vergleichsindex gegenüber. Die Korrelation liegt über drei Jahre bei 0,64, über ein Jahr zeigt sie sich mit 0,68 noch etwas stärker ausgeprägt. Dass sich die Bewegungen von Fonds und Benchmark weitgehend im Gleichlauf befinden, demonstriert auch der Blick auf die Kennzahl R². Für drei Jahre beträgt sie 0,40, über ein Jahr nimmt die Kennziffer einen Wert von 0,46 an. Damit haben sich mittelfristig 60 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 54 Prozent. Hier zeigt sich, dass das FondsManagement seinen Spielraum für aktives Portfoliomanagement zuletzt etwas weniger stark nutzte. Der Tracking Error liegt über drei Jahre bei 12,32 Prozent, auf Jahressicht nimmt die Spurabweichung auf 9,44 Prozent ab. Wie sieht es mit der Schwankungsanfälligkeit des Fonds aus?
FondsRisiko. Schwankungen. Gering.
Der Aberdeen Asian Smaller Companies Fund weist über drei Jahre eine annualisierte Volatilität von 14,24 Prozent auf – keine hohe Schwankungsbreite für einen Fonds aus dem Bereich der „Small Caps“. Zudem liegt die „Vola“ noch unterhalb der jährlichen Schwankungen von 15,14 Prozent, die der Dow Jones Asia/Pacific Small Companies als Vergleichsindex zu verzeichnen hat. Das gelungene Risikomanagement des Aberdeen-Fonds zeigt sich auch in den Volatilitätszahlen auf Jahressicht. Hier fällt die Schwankungsneigung des Nebenwerte-Fonds mit 13,92 Prozent nochmals etwas geringer aus. Der Dow Jones-Referenzindex für Small Caps aus dem asiatisch-pazifischen Raum bringt es in diesem Zeitraum auf eine Volatilität von 11,60 Prozent.
Die moderate Schwankungsintensität des Aberdeen-Fonds führt konsequenterweise zu einem unter Marktniveau liegenden Beta. Für drei Jahre liegt der Beta-Wert bei 0,62 und kündet von einer um 38,0 Prozent geringeren Schwankungsanfälligkeit gegenüber dem Dow Jones-Vergleichsindex. Über ein Jahr liegt die Risikokennziffer ebenfalls niedriger als der Marktrisikofixwert von 1,00 und nimmt einen Wert von 0,89 an. Dem FondsManagement gelingt es demnach, mit seiner langfristig orientierten Stockpicking-Strategie die Schwankungsintensität des Portfolios durchweg geringer als die des Referenzindex zu halten. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte illustriert dies erneut. In allen der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume wird ein Wert von unter 1,00 erreicht, die Schwankungsbreite der Beta-Werte liegt dabei zwischen -0,10 und 0,89. Die Risikostruktur des asiatischen Nebenwertefonds von Aberdeen ist damit rundherum überzeugend – wie sieht es mit den Renditeergebnissen aus?
FondsRendite. Performance. Beeindruckend.
Per 18. Juli 2013 hat der Aberdeen Asian Smaller Companies Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +48,33 Prozent in Euro aufzuweisen. Ein vorzügliches Ergebnis, wie besonders im Vergleich mit der Benchmark Dow Jones Asia/Pacific Small Companies deutlich wird. Denn der gleichfalls auf asiatische Nebenwerte fokussierte Referenzindex hat im selben Zeitraum eine Performance von lediglich +12,57 Prozent auf Eurobasis zu verzeichnen. Auf Jahreswerte umgerechnet, steht einer Rendite von +14,03 Prozent p.a. des Fonds eine Rendite von +4,02 Prozent p.a. beim Index gegenüber – ein Renditeplus von mehr als zehn Prozentpunkten! Aus dem längerfristig beeindruckenden Performancevorsprung des aktiv gemanagten Fonds wird im letzten Einjahreszeitraum ein ungefähr ausgeglichenes Ergebnis: Die Rendite des Aberdeen-Fonds liegt hier bei +12,68 Prozent, der Dow Jones-Referenzindex kann mit einer positiven Wertentwicklung von +13,69 Prozent aufwarten. Das insbesondere langfristig sehr erfolgreiche aktive Portfoliomanagement des Aberdeen Asian Smaller Companies Fund und die Qualität der Aktienauswahl spiegeln sich auch in den positiven Alpha-Werten des FondsProduktes wider. Über drei Jahre liegt das Alpha mit 0,92 klar im grünen Bereich, für den Einjahreszeitraum fällt die Renditekennzahl mit 0,08 schwächer aus. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte zeigt, mit welch großer Regelmäßigkeit der Fonds eine Outperformance zum Referenzindex erzielen konnte. Lediglich in vier der 36 untersuchten Einzelzeiträume war ein negatives Alpha von zutiefst -0,38 zu verzeichnen, in den restlichen 32 Zeitspannen gab es stets eine ausgeprägte Mehrrendite zu verzeichnen: Hier nimmt die Renditekennziffer positive Werte bis 4,05 in der Spitze an. Damit ist der asiatische Nebenwerte-Fonds als der klare Sieger im Performancevergleich hervorzuheben.
SJB Fazit. Aberdeen Asian Smaller Companies Fund.
Besonders langfristig zahlen sich die gründlichen Fundamentalanalysen und die ausgefeilte Bottom-up-Strategie des Aberdeen-Fonds aus. Die sorgsam ausgewählten und danach lange im Portfolio gehaltenen Einzeltitel aus asiatischen Schwellenländern sorgen dafür, dass seit Auflegung eine hohe Outperformance zur Benchmark erzielt wurde. Wer als Investor die jüngste Kursdelle bei asiatischen Nebenwerten zum Einstieg in dieses weiter sehr attraktive Anlagesegment nutzen möchte, ist bei dem Aberdeen Asian Smaller Companies Fund bestens aufgehoben!
Erläuterungen
Alpha Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.
Beta Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.
Dividendenrendite Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.
Information Ratio Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.
Korrelation Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV) Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem „fairen Wert“ gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV) Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.
R² Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.
Sharpe Ratio Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines „risikolosen“ Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.
Tracking Error Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR) Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.