Nordea 1 - Emerging Market Corporate Bond Fund.
Realzins. Erwirtschaftet.
Investoren, die in der aktuellen Niedrigzinsphase auch nach Abzug der Inflationsrate reale Renditen mit ihren Anleiheninvestments erzielen wollen, müssen ihren Kosmos über die Industrieländer hinaus erweitern und in den Emerging Markets auf Renditejagd gehen. Die Qualität der Anleihen großer Unternehmen aus den Schwellenländern hat sich zuletzt deutlich gesteigert, was auch in den verbesserten Bonitätsnoten zum Ausdruck kommt.
Doch die Renditedifferenzen spiegeln diese Entwicklung noch nicht ausreichend wider, die Zinsvorsprünge von Schwellenländerpapieren bleiben hoch. Deshalb sollten sich Anleger die Chance nicht entgehen lassen, in den Emerging Markets attraktive Zinserträge bei einem nur moderat gesteigerten Risiko einzufahren. Die Möglichkeit hierzu bietet der Nordea 1 - Emerging Market Corporate Bond Fund BP-EUR (WKN A1JP00, ISIN LU0637302547), der sich ganz dem Universum der Unternehmensanleihen aus den globalen Schwellenländern verschrieben hat. Der am 15. November 2011 aufgelegte Fonds bevorzugt Schuldpapiere auf US-Dollar-Basis und verwendet als Referenzindex den JPM Corporate Emerging Markets Bond Index Broad Diversified. Das FondsVolumen beträgt aktuell 219,23 Millionen Euro, geographische Schwerpunkte werden in südamerikanischen Schwellenländern wie Brasilien und Mexiko oder der Türkei gesetzt. FondsManager Michael J. Conelius von T. Rowe Price International betreut den mit einem Portfolio von 150 Einzeltiteln breit diversifizierten Anleihenfonds, der seit Auflage seine Benchmark übertreffen konnte: Einer Wertentwicklung des Nordea-Fonds von +22,32 Prozent auf Eurobasis steht eine Performance von +20,30 Prozent auf Seiten der Benchmark gegenüber. Mit welcher Anlagestrategie gelingt es Rentenexperte Conelius, diesen attraktiven Renditevorsprung zu erzielen?
FondsStrategie. Rating. Gemischt.
Der Nordea 1 - Emerging Market Corporate Bond Fund hat es sich zum Ziel gesetzt, bei gleichzeitigem Kapitalerhalt angemessene Erträge durch Unternehmensanleihen aus den Schwellenländern zu erwirtschaften. Hierzu werden mindestens zwei Drittel des FondsVermögens in auf US-Dollar lautende Schuldpapiere privater Emittenten angelegt, die ihren Sitz in einem Schwellenland haben oder überwiegend in den Emerging Markets wirtschaftlich tätig sind. Weiterhin dürfen forderungsbesicherte Wertpapiere sowie Geldmarktinstrumente erworben werden. Das Anleihenportfolio des Nordea-Fonds umfasst sowohl Titel mit Investment-Grade-Status als auch Wertpapiere mit einer niedrigeren Bonitätseinstufung. Aktuell sind knapp 40 Prozent des FondsVolumens mit Investment Grade bewertet (3,56 Prozent "A", 35,83 Prozent "BBB"), während die Mehrheit des FondsPortfolios eine niedrigere Einstufung besitzt: Mit "BB" sind 31,31 Prozent der Unternehmensanleihen geratet, eine Bonität von "B" besitzen 13,86 Prozent der Schuldpapiere. Spekulative Papiere mit der Note "CCC" stellen eine Beimischung von 5,42 Prozent dar, Anleihen ohne Ratingeinstufung sind mit 4,57 Prozent vertreten. FondsManager Conelius favorisiert angesichts der aktuellen Zinssituation Unternehmensanleihen mittlerer Laufzeit. Die Duration der im Portfolio enthaltenen Titel liegt bei 5,54 Jahren, die durchschnittliche Rendite bis zur Fälligkeit beträgt 5,60 Prozent. Wie sieht das FondsPortfolio im Detail aus?
FondsPortfolio. Kaimaninseln. Führend.
In der Länderallokation des Emerging Market Corporate Bond Fund von Nordea sind 16,65 Prozent des FondsVermögens auf den Kaimaninseln investiert, wo zahlreiche Finanztöchter von Emerging-Markets-Unternehmen ihren Sitz haben. In der Türkei sind 9,33 Prozent der FondsBestände investiert, dahinter folgt Luxemburg mit 7,69 Prozent. Den vierten Platz in der Ländergewichtung haben die Niederlande mit 6,64 Prozent des FondsVolumens inne, auf den Britischen Jungferninseln liegt die Investitionsquote bei 6,29 Prozent. In Mexiko hat der Fonds 5,63 Prozent seiner Gelder angelegt, Unternehmensanleihen aus Brasilien machen 5,59 Prozent des Portfolios aus. Im unteren Bereich der geographischen Aufteilung befinden sich Großbritannien mit 3,29 Prozent, Peru mit 2,96 Prozent sowie Irland mit 2,85 Prozent Anteil am FondsVermögen. Corporate Bonds sonstiger Schwellenländer mit insgesamt 33,08 Prozent runden die geographische Allokation ab. Ganz vorne unter den Top 10 des Nordea-Fonds befinden sich die Anleihen des indischen Telekommunikationsunternehmens Bharti Airtel, des Hongkonger Medienunternehmen Metropolitan Light International und des brasilianischen Ölgiganten Petrobras. Aus der Türkei sind die Schuldpapiere des Getränkeherstellers Anadolu Efes Biracilik vertreten.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.
In unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse haben wir den Nordea 1 - Emerging Market Corporate Bond Fund dem Barclays Capital Emerging Markets Local Bond als Vergleichsindex gegenübergestellt. Die Korrelation über die letzten zwei Jahre fällt mit 0,78 deutlich aus, für ein Jahr geht sie auf 0,63 zurück. Damit ist die Parallelität der Kursverläufe von Fonds und Index vergleichsweise stark ausgeprägt, was auch der Blick auf die Kennzahl R² bestätigt: Für zwei Jahre liegt die Kennziffer bei 0,61, über ein Jahr nimmt R² einen Wert von 0,39 an. Somit haben sich mittelfristig 39 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 61 Prozent. Die Zahlen zeigen, dass Nordea-FondsManager Conelius mit seiner individuellen Sektoren- und Ländergewichtung zuletzt vermehrt vom SJB-Referenzindex abgewichen ist. Der Tracking Error liegt über zwei Jahre bei moderaten 5,37 Prozent und demonstriert, dass der Schwellenländerfonds ein insgesamt geringes aktives Risiko eingeht. Bestätigt die Analyse der Beta-Werte dieses Risikoprofil?
FondsRisiko. Volatilität. Gering.
Der Nordea 1 - Emerging Market Corporate Bond Fund weist über die letzten zwei Jahre eine Volatilität von 8,48 Prozent auf, die noch unterhalb der 8,97 Prozent liegt, die der von der SJB ausgewählte Vergleichsindex zu verzeichnen hat. Auch über ein Jahr kann der Nordea-Fonds mit niedrigeren Kursschwankungen überzeugen: Hier beträgt die Volatilität des Fonds 6,54 Prozent, während der Barclays Capital Emerging Markets Local Bond mit einer "Vola" von 7,72 Prozent aufwartet. Die durchweg geringeren Schwankungen des Fonds für Unternehmensanleihen der Schwellenländer bedeuten einen klaren Pluspunkt und zeigen dem FondsInvestor, dass auch in einem Portfolio aus Emerging-Markets-Bonds die Schwankungsintensität gut kontrolliert werden kann.
Das günstige Risikoprofil des Nordea-Fonds manifestiert sich gleichsam an dem klar unter Marktniveau liegenden Beta von 0,77 über zwei Jahre. Die Risikokennziffer, die die Schwankungsneigung der Renditen von Fonds und Referenzindex vergleicht, weist über ein Jahr einen Wert von 0,58 auf. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte ergibt, dass sich der Emerging-Markets-Fonds in seinen Wertschwankungen stets weniger volatil als die Benchmark präsentierte: Die Risikokennziffer lag in allen der letzten 20 betrachteten Einzelzeiträume unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei einen Wert von 0,47 im Tief an. Die bis zu 53 Prozent geringeren Kursschwankungen des Nordea-Fonds als beim breiten Markt für Schwellenländeranleihen bestätigen, dass die Risikostruktur des Fonds rundherum überzeugend ausfällt. Welche Renditen können von Fondsmanager Conelius generiert werden?
FondsRendite. Alpha. Attraktiv.
Per 04. Juli 2014 hat der Nordea 1 - Emerging Market Corporate Bond Fund eine kumulierte Wertentwicklung von +5,45 Prozent in Euro über die letzten zwei Jahre aufzuweisen. Eine attraktive Performance, die einer Rendite von +2,69 Prozent p.a. entspricht. Wie viel diese Renditezahlen Wert sind, zeigt sich in der Gegenüberstellung zur SJB-Benchmark: Über die letzten zwei Jahre rutscht der Barclays Capital Emerging Markets Local Bond Index in die roten Zahlen und weist eine Wertentwicklung von -5,42 Prozent bzw. eine jährliche Rendite von -2,75 Prozent auf. Der Nordea-Fonds widersetzt sich damit dem Markttrend und liefert ein klares Performanceplus. Beim Wechsel auf die kurzfristige Betrachtung erhält sich der Renditevorsprung des aktiv gemanagten Produktes: Über ein Jahr hat der Emerging-Markets-Fonds +4,31 Prozent in Euro an Wert zugelegt, während der Vergleichsindex ein leichtes Minus von -0,15 Prozent hinnehmen musste. Die je nach Betrachtungsperiode zwischen vier und zehn Prozentpunkten betragende Mehrrendite macht den Nordea-Fonds zum klaren Sieger im Performancevergleich. Der Erfolg der Anlagestrategie von Schwellenländerexperte Conelius zeigt sich auch an dem positiven Alpha des Fonds, das im letzten Zweijahreszeitraum bei 0,40 liegt. Für ein Jahr stellt sich die Renditekennzahl mit 0,36 kaum schwächer dar. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich offenbart, dass die von der SJB gewählte Benchmark von einer einzigen Ausnahme abgesehen stets geschlagen werden konnte: In 19 der letzten 20 Einzelzeiträume verzeichnete der Unternehmensanleihenfonds ein positives Alpha mit Werten bis 1,09 in der Spitze, einziger Schönheitsfehler ist ein hauchdünn negatives Alpha von -0,03 im Oktober 2013. Damit stellt sich das Rendite-Risiko-Profil des Nordea-Produktes als hochgradig attraktiv dar; dem FondsManagement gelingt es, bei unterdurchschnittlichen Wertschwankungen einen hohen und nachhaltigen Performancevorsprung zur Benchmark zu erzielen. Die über die letzten zwei Jahre generierte positive Information Ratio von 1,04 dient als abschließender Qualitätsbeweis für die Arbeit von FondsManager Conelius.
SJB Fazit. Nordea 1 - Emerging Market Corporate Bond Fund.
Unternehmensanleihen aus den Schwellenländern bieten attraktive Renditen bei einem vertretbar gesteigerten Risiko und helfen damit Investoren aus dem Euroraum, die aktuelle Niedrigzinsphase zu überstehen. Durch die auch nach Abzug der Inflationsrate bestehende reale Verzinsung wird die schleichende Vermögensentwertung umgangen, die durch die EZB-Liquiditätsschwemme droht. Der Nordea 1 - Emerging Market Corporate Bond Fund bietet ein über Sektoren, Länder und Bonitäten breit gestreutes Portfolio von Unternehmensanleihen und überzeugt durch seine Risikostruktur wie durch seine Performancezahlen. Der passende Baustein für das gut diversifizierte FondsDepot!
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.
Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.
Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.
Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.
R²
Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.
Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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