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Nordea 1 - Danish Kroner Reserve.

28.01.15 09:29 Uhr

Nordea 1 - Danish Kroner Reserve. | finanzen.net

Aufwärtspotenzial. Vorhanden.

Mitte Januar hat die Schweizer Notenbank (SNB) die Koppelung des Franken an den Euro aufgelöst und damit heftige Bewegungen am Devisenmarkt produziert. Die SNB-Entscheidung, die Untergrenze von 1,2000 beim Währungspaar EUR/CHF nicht länger zu verteidigen, führte zu einer massiven Aufwertung des Schweizer Franken zum Euro bis zu 30 Prozent in der Spitze. Neueste Details über die Hintergründe der für alle Marktteilnehmern überraschend gekommenen Entscheidung zeigen: Das Verteidigen des festen Franken-Kurses war der SNB schlicht und ergreifend zu teuer geworden. Bis zu 100 Milliarden CHF pro Monat hätte die Notenbank in den Markt pumpen müssen, um den angepeilten Mindestkurs zum immer weiter schwächelnden Euro aufrechtzuerhalten. Um sich nicht immer weiter steigende Risiken in die eigene Bilanz zu laden, zog die SNB die Reißleine und beendete ihre kostspieligen Marktinterventionen. In der Konsequenz ist EUR/CHF zeitweise unter die Parität gerutscht und notiert derzeit bei 1,0215. Die Geschehnisse rund um den Schweizer Franken lenken die Aufmerksamkeit auf ein weiteres Land, das seine Währung eng an den Euro gekoppelt hat: Dänemark. Das Land gehört nicht der Euro-Zone an, hat seine Währung, die Dänische Krone (DKK) allerdings in einem eng begrenzten Wechselkursband an den Euro gekoppelt. Der Kurs der Krone darf lediglich um 2,25 Prozent auf der Ober- oder Unterseite von dem festgelegten Leitkurs von 7,46038 abweichen. Auch die dänische Notenbank kämpft mit dem in einem massiven Abwärtstrend befindlichen Euro und versucht mit aller Kraft, eine Aufwertung der Krone zu verhindern. Aber kann der weit kleineren und mit einer geringeren Kaptalbasis ausgestatten dänischen Zentralbank gelingen, was den Schweizer Kollegen missglückte? Marktbeobachter sind skeptisch, obwohl Dänemarks Währungshüter ihren Kampf für eine stabile Krone mit allen Mitteln führen. So hat die dänische Notenbank Ende Januar ihren Strafzins auf Einlagen in kürzester Zeit zwei Mal erhöht. Die Notenbank erklärte unmittelbar nach der EZB-Entscheidung zum massiven Staatsanleihen-Ankaufprogramm, nunmehr einen "Strafzins" von -0,35 Prozent auf Einlagen zu erheben. Im Gegensatz zur Schweiz will Dänemark die feste Währungsbindung aber beibehalten und muss die Aufwertung der Krone bremsen. Kann dies trotz des weiter verschärften Negativzinses gelingen, oder wird sich auch Dänemark von der Euro-Orientierung lösen und den DKK-Kurs freigegeben? Kräftige Kursgewinne der Dänenkrone zum Euro dürften die Folge sein und all den Investoren hohe Gewinne bescheren, die sich bereits im Vorfeld für diese Entwicklung positioniert haben. Für Anleger, die dieses Szenario für wahrscheinlich halten, bietet sich der Nordea 1 - Danish Kroner Reserve BP-EUR (WKN 358461, ISIN LU0173785030) als Investment an. Der Fonds ist auf kurzlaufende Schuldpapiere privater und staatlicher Emittenten fokussiert, die auf dänische Kronen lauten. Aktuell liegt der Schwerpunkt auf Hypothekenanleihen sowie Staatsanleihen mit kurzer Restlaufzeit. Der Fonds ist seit Januar 1995 am Markt, verfügt über ein Volumen von umgerechnet 13,33 Millionen Euro und verwendet als Benchmark den Denmark Interbank 3 Month - Total Return Index. Wie sieht die Anlagestrategie des Nordea-Produktes im Detail aus?

FondsStrategie. Kurzläufer. Bevorzugt.

Der Nordea 1 - Danish Kroner Reserve strebt danach, unter geringen kurzfristigen Marktschwankungen eine stabile Rendite für seine FondsAnleger zu erwirtschaften. Dazu investiert er sein FondsVermögen in fest oder variabel verzinsliche Anleihen sowie Hypothekenpapiere privater und öffentlich-rechtlicher Schuldner. Die Schuldinstrumente sollten eine kurze Restlaufzeit von maximal zwei Jahren besitzen und in dänischen Kronen (DKK) emittiert sein. Zugleich müssen die Papiere eine amtliche Notierung an der Kopenhagener Wertpapierbörse besitzen oder an einem anderen gesetzlich geregelten Markt innerhalb der OECD-Länder gehandelt werden. Aktuell ist die Duration der im Fonds enthaltenen Anleihen mit 0,31 Jahren sehr niedrig. FondsManager Martin Hagelskjar Nielsen, zugleich Chef des Nordea Danish Fixed Income Team, betreibt ein aktives Portfoliomanagement. Das FondsVermögen setzt sich aus 14 verschiedenen Einzeltiteln zusammen und ist damit stark konzentriert. Per Jahresende 2014 beträgt die durchschnittliche Laufzeit der vom Fonds gehaltenen Anleihen 1,06 Jahre, die Jahresrendite liegt im Schnitt bei 0,20 Prozent. Wie ist das FondsPortfolio im Einzelnen strukturiert?

FondsPortfolio. Hypothekenanleihen. Dominant.

In der Ländergewichtung des Nordea 1 - Danish Kroner Reserve liegt Dänemark mit einem Anteil von 93,03 Prozent weit vorn. 4,57 Prozent des FondsVermögens sind in DKK-Schuldpapieren investiert, die von Emittenten aus Großbritannien herausgegeben wurden. Liquide Mittel in Höhe von 2,40 Prozent runden das FondsPortfolio ab. Auch bei den vom Nordea-Fonds favorisierten Anlageklassen ist ein klarer Schwerpunkt erkennbar: 82,48 Prozent des FondsVolumens sind in Hypothekenanleihen angelegt, Staatsanleihen besitzen einen Anteil von 15,12 Prozent am FondsVermögen. Unter den zehn größten Einzelpositionen des Fonds dominieren Hypothekenpapiere der großen dänischen Emittenten Nykredit, BRFkredit und Realkredit. Hinzu kommen Covered Bonds von Nordea Kredit, eine noch 2015 auslaufende dänische Staatsanleihe sowie ein variabel verzinstes Hypothekenpapier der Royal Bank of Scotland.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Niedrig.

In unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse haben wir den Nordea 1 - Danish Kroner Reserve dem REX für 1-jährige Laufzeiten als Vergleichsmaßstab gegenübergestellt. Der Korrelationsgrad zu der Benchmark für kurzlaufende deutsche Staatsanleihen ist vergleichsweise gering. Für drei Jahre liegt er bei 0,41, über ein Jahr fällt die Korrelation mit 0,24 noch moderater aus. Die relativ unabhängige Kursentwicklung von Fonds und SJB-Referenzindex wird durch den Blick auf die Kennzahl R² bestätigt. Diese liegt über drei Jahre bei 0,17, für ein Jahr nimmt sie mit 0,06 einen nochmals geringeren Wert an. Die niedrige Korrelation des Dänenkronen-Fonds zum kurzfristigen deutschen Rentenmarkt lässt das Nordea-Produkt nicht nur mit Blick auf die mögliche Währungsaufwertung der DKK, sondern auch mit Blick auf die Diversifikation innerhalb des FondsDepots als eine gute Beimischung erscheinen. Welche Schwankungen hat der Nordea-Fonds aufzuweisen?

FondsRisiko. Volatilität. Minimal.

Der Nordea 1 - Danish Kroner Reserve weist im letzten Dreijahreszeitraum eine sehr geringe Volatilität von 0,26 Prozent auf, die sich über ein Jahr nochmals auf 0,24 Prozent ermäßigt. An Stabilität interessierte FondsInvestoren werden diese geringe Schwankungsneigung erfreut zur Kenntnis nehmen, genau wie die Tatsache, dass die Volatilität des deutschen REX für Papiere mit einjähriger Restlaufzeit noch unterboten wird. Dieser hat über drei Jahre eine mittlere Schwankungsintensität von 0,40 Prozent aufzuweisen, im jüngsten Einjahreszeitraum schwankt er mit 0,21 Prozent ähnlich stark wie der Nordea-Fonds. Insgesamt fällt die annualisierte Volatilität des DKK-Fonds, auch aufgrund der Währungsanbindung der Dänenkrone an den Euro, äußerst moderat aus. Wie schlägt sich dies in den Beta-Werten des FondsProduktes nieder? Über drei Jahre liegt das Beta des Nordea-Fonds bei 0,27, für ein Jahr weist die Risikokennziffer, die die Schwankungsintensität der Renditen von Fonds und Index vergleicht, einen Wert von 0,31 auf. Damit fallen die Kursbewegungen des FondsPortfolios generell geringer als die der SJB-Benchmark aus, das Nordea-Produkt macht die Marktschwankungen nur unterdurchschnittlich mit. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte bestätigt diese Diagnose. Das FondsBeta liegt regelmäßig unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und erreicht dabei positive Werte zwischen 0,01 und 0,82 in der Spitze. Sowohl in absoluten Zahlen als auch gemessen an der SJB-Benchmark REX 1-jährige ist die Schwankungsneigung des dänischen Anleihenfonds äußerst gering, womit sich für den Nordea-Fonds ein attraktives Risikoprofil ergibt. Welche Renditen kann FondsManager Nielsen auf dieser Basis erzielen?

FondsRendite. Alpha. Neutral.

Per 23. Januar 2015 hat der Nordea 1 - Danish Kroner Reserve BP-EUR über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +0,45 Prozent in Euro erzielt. Dies entspricht einer Rendite von +0,15 Prozent p.a. - für einen Fonds mit kurzlaufenden Rentenpapieren in der Zeit extremer Niedrigzinsen ein realistischer Wert. Fast identisch präsentiert sich die Wertentwicklung des deutschen REX für 1-jährige Schuldpapiere. Der SJB-Referenzindex hat über drei Jahre eine Gesamtrendite von +0,49 Prozent zu verzeichnen, was einem jährlichen Plus von +0,16 Prozent in Euro entspricht. In der kurzfristigen Betrachtung liegen die Renditen des Nordea-Fonds und der Benchmark gleichfalls eng beisammen: Über ein Jahr hat das in Dänenkronen engagierte Produkt +0,13 Prozent an Wert gewonnen, während 1-jährige deutsche Staatsanleihen mit einem etwas höheren Plus von +0,28 Prozent aufwarten konnten (jeweils in Euro gerechnet). Wie fallen die Alpha-Werte des Nordea-Produktes aus? Das Alpha, das der Nordea-Fonds im Vergleich zur SJB-Benchmark erwirtschaftet, kann am besten mit dem Begriff "neutral" umschrieben werden. Über drei Jahre liegt die Kennzahl mit 0,01 hauchdünn im positiven Bereich, für ein Jahr legt sie eine Punktlandung auf 0,00 hin. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zeigt sich, dass der Nordea-Fonds mit seinem Schwerpunkt auf DKK-nominierte Kurzläufer mehrheitlich einen knappen Renditevorsprung zur gewählten Benchmark erreichen konnte. In 30 der letzten 36 Einjahreszeiträume nahm das Alpha leicht positive Werte bis 0,10 in der Spitze an, in sechs Einzelperioden fiel der Wert negativ aus und lag bei zutiefst -0,02. Insgesamt bietet der Nordea-Fonds ein solides Chance-Risiko-Profil, da den moderaten Renditen entsprechend geringe Schwankungen gegenüberstehen.

SJB Fazit. Nordea 1 - Danish Kroner Reserve.

Die in Zeiten der fortbestehenden Kopplung der Dänenkrone an den Euro eher bescheidene Wertentwicklung des Nordea 1 - Danish Kroner Reserve könnte sich in dem Moment deutlich steigern, in dem Dänemarks Notenbank dem Vorbild der SNB folgt und die Anbindung der DKK an den Euro löst. Investoren, die dieses Szenario favorisieren, finden in dem geldmarktnahen Dänemark-Fonds aus dem Hause Nordea das Mittel der Wahl. Denn sie wissen: Das Aufwärtspotenzial der dänischen Krone ist durch die beschlossenen EZB-Staatsanleihenkäufe immens gewachsen!

Erläuterungen

Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.


Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

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