Fidelity China RMB Bond Fund.
Weltwährung. Künftig.
Der Euro schwächelt weiter, und auch der US-Dollar ist angesichts der durch die Liquiditätsschwemme der Fed ausgelösten Risiken keine echte Alternative. Da ist es für global denkende Investoren nur folgerichtig, ihren Blick auf den chinesischen Renminbi als Anlagewährung zu richten.
Denn nicht nur auf den asiatischen Märkten gewinnt der Renminbi (RMB), die Währung der Volksrepublik China, stetig an Bedeutung. Parallel zur Entwicklung Chinas zur wirtschaftlichen Weltmacht ist die chinesische Valuta auf dem besten Wege, sich zu einer globalen Leitwährung zu entwickeln. Das Interesse der Investoren rund um den Globus am Renminbi ist groß, da dieser langfristig über ein hohes Aufwertungspotenzial verfügt. In der Vergangenheit hielt Chinas Regierung die Währung künstlich niedrig und sorgte mit stetigen Notenbankinterventionen dafür, dass die Schwankungen am Devisenmarkt gering blieben. Der relativ schwache Renminbi ermöglichte es China, seine großen Exportüberschüsse zu erwirtschaften und sich hohe Devisenreserven aufzubauen. Nun jedoch ist Chinas Wirtschaftpolitik in eine neue Phase eingetreten: Der chinesische Binnenmarkt steht stärker im Fokus. Um ein langfristiges, nachhaltiges Wachstum zu erzielen, soll der heimische Konsument den ökonomischen Aufschwung absichern. Die Konsequenz dieses Paradigmenwechsels: Chinas Regierung lässt eine schrittweise Aufwertung des Renminbi zu, um mit einer stärkeren Währung die heimische Wirtschaft und den Binnenkonsum zu fördern.
Wie kann der Investor das Aufwertungspotenzial der chinesischen Währung nutzen und mit ausgewählten Anleihen von der Wachstumskraft Chinas profitieren? Mit dem Fidelity China RMB Bond Fund A Acc EUR (WKN A1JY1A, ISIN LU0740036131) ist auch für Privatanleger die unkomplizierte Anlage in chinesischen Renminbi möglich, die ihnen noch bis vor Kurzem verwehrt war. FondsManager Bryan Collins ist ein ausgewiesener Experte für den noch jungen Renminbi-Anleihenmarkt und verwaltet den Fonds von Hongkong aus. Collins bevorzugt für sein Portfolio Emittenten mit guter Bonität, deren Anleihen ein hohes Maß an Sicherheit bieten - im Ergebnis bietet der Fonds bei überschaubarem Risiko die Chance, am langfristigen Aufwärtspotenzial von Chinas Währung teilzuhaben. Der Fidelity-Fonds wurde am 8. Dezember 2011 aufgelegt und weist aktuell ein FondsVolumen von 132 Millionen Euro auf, als Vergleichsindex wird der BofAML US HY Master II TR USD verwendet. Seit Jahresbeginn hat sich der chinesische Anleihenfonds erfreulich entwickelt und um +4,52 Prozent auf Eurobasis zugelegt. Mit welcher Anlagestrategie will FondsManager Collins auch zukünftig attraktive Renditen erzielen?
FondsStrategie. Unternehmensanleihen. Favorisiert.
Der Fidelity China RMB Bond Fund hat sich das Erwirtschaften von laufenden Erträgen und gleichzeitiges Kapitalwachstum zum Ziel gesetzt und investiert vornehmlich in Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating, die in chinesischen Renminbi (RMB) denominiert sind. Als Emittenten kommen in erster Linie Firmen in Frage, die ihre Hauptgeschäftsaktivitäten in der asiatisch-pazifischen Region haben. Neben den Schuldpapieren großer chinesischer Unternehmen und Banken gehören auch Staatsanleihen sowie Bonds internationaler Konzerne wie McDonald‘s oder Caterpillar, die in China Geschäfte betreiben, zum Anlageuniversum. Die Mehrheit der vom Fonds erworbenen Anleihen wird in Hongkong gehandelt; das FondsManagement kann zudem direkt in Anleihen aus dem chinesischen Festland, die an chinesischen Börsen oder an den Interbanken-Anleihemärkten in Festlandchina notiert sind, investieren. Währungsseitig ist eine möglichst vollständige Exposition in Renminbi das Ziel des Fonds; das Engagement in Anleihen, die auf andere Währungen lauten, kann zu diesem Zweck abgesichert werden. FondsManager Collins legt den Fokus darauf, attraktive risikobereinigte Erträge zu erzielen und nutzt hierzu in seinem breit gestreuten Portfolio fundamentale Kreditanalysen sowie quantitative Modelle. Collins berichtet, dass der Markt für Offshore-Renminbi-Anleihen rasant wächst. Allein 2014 wurden dort bislang Anleihen mit einem Volumen von 39 Milliarden Euro emittiert. Positiv hervorzuheben sei neben der geringen Korrelation mit anderen Anleiheklassen die hohe Qualität der Titel, die trotz kurzer Laufzeiten eine attraktive Verzinsung bieten. Wie ist das FondsPortfolio im Detail strukturiert?
FondsPortfolio. Investment-Grade. Gesucht.
In der Ratingstruktur des Fidelity China RMB Bond Fund liegen mit "BBB" bewertete Anleihen mit 35,89 Prozent auf dem ersten Platz. Ebenfalls dem Investment-Grade-Universum entstammen die mit "A" (25,53 Prozent) sowie die mit "AA" (10,06 Prozent) eingestuften Schuldpapiere des Fonds. Schwächere Bonitätsnoten wie "B" (4,69 Prozent) sowie "BB" (3,81 Prozent) sind im FondsPortfolio nur unterdurchschnittlich vertreten. Hinzu kommt ein Anleihenbestand von 19,54 Prozent mit anderen oder nicht vorhandenen Ratings. Der Kassenbestand des Renminbi-Fonds liegt per Ende Juni 2014 bei 0,48 Prozent. Die Währungsverteilung des Fidelity-Produktes fällt eindeutig aus: Allein 99,10 Prozent des FondsVermögens sind in chinesischen Renminbi (RMB) investiert, hinzu kommt ein geringer Bestand an Schuldpapieren in Hongkong-Dollar (HKD), der 3,37 Prozent ausmacht. Shortpositionen in US-Dollar (-2,47 Prozent) sorgen dafür, dass das Gesamt-Exposure 100 Prozent des FondsVermögens nicht übersteigt. Welche Anleihen finden sich unter den Top 10 des Portfolios? Bei den Einzelwerten liegen die Schuldpapiere des Mobilfunkanbieters China Unicom auf dem ersten Platz. Stark gewichtet sind auch die Anleihen des chinesischen Aluminiumproduzenten Chalco sowie RMB-Bonds von China Guangdong Nuclear. Renminbi-Anleihen von Finanzunternehmen wie der China Development Bank sowie Papiere des Energieversorgers China Resources Power runden die zehn größten Wertpapierbestände des Fidelity-Fonds ab.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.
Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den Fidelity China RMB Bond Fund dem Barclays Capital Aggregate Bond als Vergleichsindex gegenübergestellt, einem weltweit gestreuten Index für Unternehmens- und Staatsanleihen. Über zwei Jahre liegt die Korrelation bei hohen 0,87, für ein Jahr fällt sie mit 0,79 gleichfalls deutlich aus. Damit ist die Parallelität der Kursverläufe von Fonds und SJB-Vergleichsindex trotz unterschiedlicher Währungsschwerpunkte stark ausgeprägt. Dies findet seinen Niederschlag auch in den von der Kennzahl R² erreichten Werten. Für zwei Jahre beträgt die Kennziffer 0,76, über ein Jahr geht R² auf 0,63 zurück. Damit haben sich mittelfristig 24 Prozent der Fondsentwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 37 Prozent. FondsManager Collins gelingt es durch die auf den RMB-Anleihensektor angewandte Fidelity-typische Stockpicking-Strategie, sich eine gewisse Unabhängigkeit vom globalen Anleihenmarkt zu bewahren - ein positiver Aspekt unter Diversifikationsgesichtspunkten. Der Tracking Error von 3,65 Prozent im Zweijahreszeitraum fällt moderat aus. Welche Risikostruktur besitzt der Renminbi-Fonds?
FondsRisiko. Volatilität. Erhöht.
Der Fidelity China RMB Bond Fund weist für zwei Jahre eine Volatilität von 8,67 Prozent auf, die damit leicht oberhalb des Schwankungsniveaus liegt, das der Barclays Capital Aggregate Bond mit 7,63 Prozent zu verzeichnen hat. Auch über ein Jahr schwankt der Chinafonds stärker als der globale Anleihenindex, wobei sich die Volatilitätsdifferenz noch erhöht: Jetzt beträgt die "Vola" des Fidelity-Fonds 6,65 Prozent, während die von der SJB ausgewählte Benchmark eine Schwankungsbreite von 4,13 Prozent aufweist. Die Zahlen zeigen: In RMB notierte Anleihen besitzen prinzipiell die höheren Schwankungen als ein Portfolio weltweit gestreuter Schuldpapiere; sowohl kurz- wie mittelfristig ist die Volatilität stärker ausgeprägt.
Die größere Risikoneigung des Fidelity-Produktes manifestiert sich auch in dem über Marktniveau liegenden Beta des Fonds von 1,03 für zwei Jahre. Im Einjahreszeitraum steigt die Risikokennzahl auf 1,39 an und liegt damit 39 Prozent über dem Marktrisikofixwert von 1,00. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte hellt das Szenario aus FondsPerspektive auf; jetzt wird klar, dass sich Perioden einer erhöhten und einer verminderten Schwankungsneigung zumindest abwechseln. In fünf der letzten 16 betrachteten Einzelzeiträume war das Fonds-Beta geringer ausgeprägt als der marktneutrale Wert und nahm 0,96 im Tief an. Dem stehen elf Einjahresperioden gegenüber, in denen die Wertschwankungen des Renminbi-Fonds über denen der Benchmark lagen und das Beta Werte zwischen 1,03 und 1,39 erreichte. Insgesamt ist die Risikostruktur des Fidelity-Produktes damit oberhalb derjenigen des globalen Anleihenportfolios von Barclays anzusiedeln - eine kaum zu vermeidende Folge der stärkeren Spezialisierung im Währungsbereich. Können die von FondsManager Collins erzielten Renditeergebnisse dieses Manko ausgleichen?
FondsRendite. Alpha. Positiv.
Per 18. August 2014 hat der Fidelity China RMB Bond Fund über zwei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +1,86 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +0,92 Prozent p.a. entspricht. Ein gutes Ergebnis für den Anleihenfonds, wie der Vergleich mit dem Barclays Capital Aggregate Bond Index beweist: Denn der weltweit streuende Rentenindex verzeichnet im selben Zeitraum eine negative Gesamtrendite von -8,68 Prozent in Euro bzw. ein Ergebnis von -4,44 Prozent jährlich. Beim Wechsel des Vergleichszeitraums auf ein Jahr liegt gleichfalls der Fidelity-Fonds vorn: Mit einer Wertentwicklung von +3,58 Prozent erzielt er die bessere Performance als der SJB-Vergleichsindex mit +2,60 Prozent. Kurz- wie mittelfristig haben die von Chinaexperte Collins ausgewählten RMB-Anleihen also einen Renditevorsprung gegenüber dem globalen Bond-Markt erreicht - eine erfreuliche Diagnose, die die Managementqualität des Fidelity-Fonds unterstreicht.
Die überdurchschnittliche Wertentwicklung des Fidelity-Produktes im Vergleich zum Barclays-Referenzindex wird auch an dem positiven Alpha offenbar, das über zwei Jahre bei 0,47 liegt. Auf Jahressicht präsentiert sich die Renditekennzahl mit 0,01 knapp positiv. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte zeigt, dass es dem Renminbi-Fonds mit absoluter Regelmäßigkeit gelang, die SJB-Benchmark zu schlagen. In allen der letzten 15 betrachteten Einjahreszeiträume verzeichnete der Fonds eine Outperformance zum Barclays-Index und markierte positive Alpha-Werte bis 0,86 in der Spitze. Die durchgängig generierte Mehrrendite des RMB-Anleihen-Portfolios macht die moderat erhöhte Schwankungsneigung wieder wett, so dass der Fidelity-Fonds über ein insgesamt attraktives Rendite-Risiko-Profil verfügt. Die im letzten Zweijahreszeitraum verzeichnete Information Ratio von 1,54 bestätigt abschließend, dass der risikoadjustierte Ertrag von FondsManager Collins überzeugt.
SJB Fazit. Fidelity China RMB Bond Fund.
Der chinesische Renminbi gewinnt immer mehr an Bedeutung und Stärke. Bei einer Fortsetzung der positiven Entwicklung von Chinas Wirtschaft hat er alle Möglichkeiten dazu, Euro oder US-Dollar als globale Leitwährung abzulösen. Der Fidelity China RMB Bond Fund ermöglicht es dem Privatanleger, am Aufwärtspotenzial der chinesischen Valuta durch die Investition in ein kenntnisreich ausgewähltes Portfolio von Renminbi-Anleihen teilzuhaben. Neben langfristigen Währungsgewinnen winken am "Dim-Sum-Markt" attraktive Zinserträge bei guter Bonität der Emittenten.
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.
Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.
Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.
Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.
R²
Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.
Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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