SJB FondsEcho

DNB Technology.

07.03.14 09:53 Uhr

DNB Technology. | finanzen.net

Technologiesektor. Zweigeteilt.

Im globalen Technologie-Sektor zeichnet sich mehr und mehr eine Zweiteilung zwischen extrem hoch bewerteten, meist kleineren Internet- und Medien-Aktien sowie den mit einem vergleichsweise günstigen KGV ausgestatteten Branchengrößen ab. DNB-FondsManager Anders Tandberg-Johansen sieht auf der einen Seite den "New Technology Club", zu dem er unter anderem die führenden Social-Media-Plattformen und die hoch innovativen 3D-Printing-Firmen zählt, auf der anderen Seite stehen die etablierten Top-Unternehmen wie Google, Apple oder Samsung. Während es diese teilweise zum "Schnäppchenpreis" gebe, so der Technologieexperte weiter, würden die Kurse neuer Technologiefirmen in die Höhe schießen und deren Bewertungen in bisher unbekannte Sphären vordringen. Der beste Beweis dafür: Die Übernahme von WhatsApp durch Facebook für die Rekordsumme von fast 19 Milliarden US-Dollar. Um sich in diesem sehr heterogenen Umfeld mit teilweise gegenläufigen Trends erfolgreich zu bewegen, bedarf es eines erfahrenen FondsManagements und großer Expertise.

Beides trifft mit Sicherheit auf den DNB Technology Fund (WKN A0MWAN, ISIN LU0302296495) zu, der einen ausgezeichneten Start in das neue Handelsjahr 2014 verzeichnete. Zusätzlich zu der Morningstar-Höchstnote von fünf Sternen konnte sich der Fonds bei den Lipper Fund Awards durchsetzen und wurde als bester Aktienfonds über fünf Jahre in der Kategorie "Technology, Media and Telecommunication" ausgezeichnet. FondsManager Anders Tandberg-Johansen kann sich neben der neuen Auszeichnung auch über ein stetig anwachsendes FondsVolumen freuen: Gerade erst hat der DNB Technology die wichtige Marke von 100 Millionen Euro überschritten. Der am 16. August 2007 aufgelegte Fonds besitzt den Euro als Basiswährung und kann auf eine kontinuierliche Outperformance gegenüber seiner Benchmark zurückblicken. Gegenüber dem maßgeschneiderten Referenzindex aus dem MSCI Technology (66 Prozent), dem MSCI Media (12 Prozent) und dem MSCI Telecom (22 Prozent) erwirtschaftete er seit Auflegung eine attraktive Mehrrendite von über sieben Prozentpunkten: Einem jährlichen Wertzuwachs von +11,8 Prozent auf FondsSeite steht ein deutlich geringeres Plus der Benchmark von +4,1 Prozent gegenüber. Tandberg-Johansen führt den Erfolg seines Technologiefonds auf den antizyklischen GARP-Ansatz des von ihm geleiteten Managementteams zurück. Was hat es mit dieser Strategie auf sich?

FondsStrategie. Antizyklik. Praktiziert.

Der DNB Technology strebt einen langfristigen Kapitalzuwachs an, indem er weltweit in Aktien aus den Sektoren Technologie, Medien und Telekommunikation investiert. FondsManager Anders Tandberg-Johansen trifft seine Anlageentscheidungen unabhängig von der Benchmark und ist an keine Vorgaben bei der Länder- und Titelallokation gebunden. Seine Anlagestrategie basiert auf einem klassischen, fundamental orientierten Stock Picking und lässt sich von kurzfristigen Trends und Hypes wenig beeindrucken. Im Rahmen der GARP-Strategie kommt vielmehr der Bewertung von Aktien auf Basis von Unternehmens- und Bilanzkennzahlen eine zentrale Rolle zu. Auch die genaue Analyse der Wertschöpfungskette und nachhaltiger Trends findet besondere Beachtung. Dies sei auch bitter notwendig in dem oft volatilen Technologiesektor, betont Tandberg-Johansen, der aufgrund der enormen Innovationskraft und Dynamik nicht nur Gewinner, sondern auch viele Verlierer kenne. "Von den Highflyern lassen wir unsere Finger, weil sich aus der Risiko/Ertrags-Perspektive einfach bessere Anlagemöglichkeiten ergeben", so der Norweger weiter. Und was ist an seiner Strategie antizyklisch? Der frühzeitige und gegen den Trend verlaufende Aufbau einer Position. So war es dem Fonds möglich, mit dem vermeintlichen "Verlierer" Nokia eine ansehnliche Rendite zu erzielen, da bereits vor dem Verkauf der Handy-Sparte an Microsoft ein antizyklischer Positionsaufbau erfolgte. "Sich gegen die Marktmeinung zu stellen, erfordert Durchhaltevermögen", bekennt der FondsManager, "aber genau hier verdienen wir Wertbeiträge für unsere Investoren."

FondsPortfolio. USA. Bevorzugt.

Die Aktien im Portfolio des DNB Technology sind zu rund zwei Dritteln in den USA angesiedelt (67,56 Prozent). Den zweiten Platz in der Länderallokation belegt China, wo 8,61 Prozent des FondsVermögens investiert sind. Aktien aus Südkorea nehmen 7,70 Prozent des FondsVolumens ein, europäische Länder erfahren eine prinzipiell geringe Gewichtung: In Frankreich sind 4,53 Prozent des Portfolios investiert, während 2,94 Prozent des FondsPortfolios Norwegen entstammen. Technologieunternehmen aus Großbritannien (1,97 Prozent) und Deutschland (1,28 Prozent) sind nur unterdurchschnittlich im DNB Technology vertreten. Aktien aus Israel (1,21 Prozent), Kanada (1,17 Prozent) und Dänemark (1,01 Prozent) runden das Länderportfolio ab. Bei der Sektorengewichtung sind die Schwerpunkte klar: Technologietitel bilden mit 86,73 Prozent das Rückgrat des Fonds, zudem werden dem Portfolio kleinere Bestände von zyklischen Konsumtiteln (7,97 Prozent) sowie Telekommunikationswerte (5,31 Prozent) beigemischt. Welche Einzelaktien sind derzeit die Favoriten von FondsManager Tandberg-Johansen? Größte Einzelposition des DNB Technology ist der US-Computerriese Apple, der allein 8,47 Prozent des Portfolios ausmacht. Der Konzern gehört gemeinsam mit Samsung Electronics (7,25 Prozent) und Google (5,68 Prozent der FondsBestände) für den Marktexperten zu den Branchenriesen des Technologiesektors, die einen fast schon "defensiven Charakter" besitzen und neben ihrer Wachstumsdynamik auch durch das günstige Bewertungsniveau überzeugen. Die Top-10-Positionen des Fonds werden von US-Schwergewichten aus dem Technologiesektor wie Cisco Systems, Oracle und Netgear komplettiert. Skeptisch eingestellt ist Tandberg-Johansen hingegen gegenüber Firmen wie Salesforce und LinkedIn, die über ein KGV im hohen zweistelligen Bereich oder gar von 160 (Salesforce) verfügen. Hier müsse das Kursniveau trotz guter Zukunftsaussichten kritisch hinterfragt werden, so der FondsManager, weshalb er diese Titel nicht unter den Top-Positionen des Fonds hält.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Deutlich.

Der DNB Technology Fund wird in unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse dem Dow Jones World Technology Index als Benchmark gegenübergestellt. Die Korrelation zwischen dem Fonds und dem global diversifizierten Index für den Technologiesektor ist deutlich und liegt über drei Jahre bei 0,74, für ein Jahr geht sie auf 0,53 zurück. Die Kursentwicklung verläuft damit weitgehend parallel, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,55, über ein Jahr fällt sie mit 0,28 merklich geringer aus. Damit haben sich mittelfristig 45 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 72 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManager Tandberg-Johansen kurzfristig stärker von der Benchmark abweicht und vermehrt von seiner Möglichkeit zur individuellen Länder- und Titelgewichtung Gebrauch macht. Der Tracking Error, der das vom Fonds eingegangene aktive Risiko misst, fällt mit 8,94 Prozent über drei Jahre und 7,60 Prozent auf Jahressicht trotzdem vergleichsweise niedrig aus. Welche Kursschwankungen hat der DNB-Fonds aufzuweisen?

FondsRisiko. Beta. Reduziert.

Der DNB Technology kann über drei Jahre mit einer geringeren Schwankungsneigung als sein Vergleichsindex aufwarten. Mit 12,45 Prozent liegt die "Vola" des aktiv gemanagten Aktienfonds knapp einen Prozentpunkt unterhalb der 13,43 Prozent, die der Dow Jones World Technology Index zu verzeichnen hat. Kurzfristig kehrt sich das Bild hingegen um: Über zwölf Monate beträgt die Volatilität des Fonds 8,85 Prozent, während die Benchmark mit 7,89 Prozent geringere Schwankungen an den Tag legt. Insgesamt ist die Schwankungsintensität des DNB-Produktes jedoch als moderat zu bezeichnen, auch mit Hinblick darauf, dass sich der Fonds in dem überdurchschnittlich volatilen Technologiesektor bewegt. Hier zahlt sich die Schwerpunktlegung von FondsManager Tandberg-Johansen auf die weniger schwankungsanfälligen Branchenriesen aus. Das attraktive Risikoprofil des Technologiefonds manifestiert sich auch in dem klar unter Marktniveau liegenden Beta des Fonds von 0,71 über drei Jahre. Die Risikokennziffer, die die Schwankungsanfälligkeit von Fonds und Index vergleicht, weist für ein Jahr einen Wert von 0,65 auf. Damit macht der DNB-Fonds die Wertschwankungen des Marktes nur unterdurchschnittlich mit. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über die letzten drei Jahre ergibt, dass sich der Fonds in der großen Mehrheit der Fälle weniger volatil präsentierte: In 34 der 36 untersuchten Einzelzeiträume lag die Risikokennziffer unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei Werte bis zutiefst 0,33 an. In gerade einmal zwei Intervallen fielen die Schwankungen stärker aus, wobei ein Beta von 1,01 in der Spitze verzeichnet wurde. Zusammenfassend ist festzustellen, dass der Fonds eine deutlich günstigere Risikostruktur als der weltweit gestreute Vergleichsindex aus dem Technologiesektor aufweist. Fallen die Renditezahlen ähnlich überzeugend aus?

FondsRendite. Alpha. Ausgeprägt.

Per 3. März 2014 hat der DNB Technology Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +47,74 Prozent in Euro erzielen können. Eine ausgezeichnete Performanceleistung, die einer Rendite von +13,88 Prozent p.a. entspricht. Deutlich schwächer schnitt die von der SJB ausgewählte Benchmark Dow Jones World Technology Index ab: Für drei Jahre kommt dieser auf einen Wertzuwachs von +26,40 Prozent bzw. ein jährliches Plus von +8,11 Prozent. Beim Wechsel auf den kurzfristigen Zeithorizont bleibt die hohe Mehrrendite des Technologiefonds erhalten: Hier kann FondsManager Tandberg-Johansen mit seinem Aktienportfolio eine Performance von +32,68 Prozent generieren, die fast doppelt so hoch wie die +16,71 Prozent ausfällt, die der weltweite Technologie-Index zu verzeichnen hat. Der dauerhaft erzielte und auch in seiner absoluten Höhe überzeugende Renditevorsprung macht den DNB-Fonds zum klaren Sieger im Performancevergleich.

Die Qualität des Fonds zeigt sich in gleicher Weise an der Renditekennziffer Alpha, die über drei Jahre bei 0,64 und damit klar im positiven Bereich liegt. Auf Jahressicht kann die Kennzahl mit einem Wert von 1,56 noch stärker überzeugen. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zeigt sich, dass der DNB-Technologiefonds in der Mehrzahl der Fälle eine attraktive Mehrrendite zur Benchmark generiert. In 29 von 36 analysierten Einzelzeiträumen lagen die Alpha-Werte im positiven Bereich und erreichten dabei einen Wert von 1,76 in der Spitze; lediglich in sieben Perioden fiel das Alpha negativ aus und schwächte sich auf zutiefst -0,46 ab. Die Quintessenz: Mit seinem Portfolio ausgewählter globaler Technologieaktien schlägt FondsManager Tandberg-Johansen nachhaltig den Referenzindex und muss dazu trotz des hohen Renditevorsprungs kein übermäßiges Risiko eingehen: Die Information Ratio des Fonds von 0,60 über drei Jahre zeigt vielmehr, dass die Rendite-Risiko-Struktur des DNB-Produktes überzeugt.

SJB Fazit. DNB Technology.

Wer einen wachstumsstarken Markt wie den Technologiesektor mit einer antizyklischen Auswahl der Einzelaktien kombinieren will, ist beim DNB Technology Fund an der richtigen Adresse. Der Fonds ist nicht umsonst eines der langfristig erfolgreichsten Produkte, das sich auf internationale Aktien aus den Sektoren Technologie, Medien und Telekommunikation (TMT) spezialisiert hat. Die fundierten Bottom-up-Analysen des FondsManagements stellen sicher, dass schwerpunktmäßig attraktiv bewertete Unternehmen mit überdurchschnittlichen Wachstumschancen im Portfolio zu finden sind und überbewertete "Highflyer" ausgesondert werden. Die ausgezeichneten Renditezahlen sprechen für sich!

Erläuterungen

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.

Beta

Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.

Dividendenrendite

Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.

Information Ratio

Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

Korrelation

Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.

Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

Sharpe Ratio

Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.

Tracking Error

Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.