BB Biotech
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Zukunftsmarkt. Fokussiert.
Investoren, die sich mit ihrem FondsDepot entsprechend breit aufstellen und auch die Renditechancen an Zukunftsmärkten nutzen wollen, sollten den Sektor der Biotechnologie im Auge behalten. Hier hat sich in den letzten drei Jahren eine zunehmend an Schwung gewinnende Aufwärtsbewegung etabliert, die bei zwischenzeitlichen Korrekturen zum Einstieg einlädt. Die starken Fundamentaldaten und noch moderaten Bewertungen im "Large Cap"-Bereich des Biotech-Sektors machen den Chancenreichtum in diesem Zukunftssektor offenbar: Ein KGV für 2015 von unter 20,0 bei den größeren Unternehmen der Branche lässt Analysten die weiteren Aussichten positiv beurteilen. Dank innovativer Medikamente mit hohem Margenpotenzial bleibt das Geschäftsfeld ein Wachstumssektor. Unter den im Biotech-Bereich engagierten Fonds ragt der von Bellevue Asset Management aufgelegte BB Biotech B EUR (WKN A0X8YU, ISIN LU0415392249) heraus, der mit höchst attraktiven Performancezahlen aufwartet: Allein im Gesamtjahr 2014 wurde eine Wertentwicklung von +55,24 Prozent auf Eurobasis verzeichnet, seit Auflegung im April 2009 summiert sich die Rendite auf insgesamt +334,39 Prozent. FondsManager Dr. Christian Lach ist ein ausgewiesener Biotech-Experte und verwaltet den Fonds gemeinsam mit seinem Team, das aus Samuel Stursberg und John Manieri besteht. Das Besondere bei der Bellevue-Gruppe, die Pionier in der Verwaltung von Biotech-Fonds ist und seit 21 Jahren entsprechende Portfolios managed: Fachspezialisten aus den Bereichen Biochemie, Mikrobiologie und Ökonomie arbeiten hier Hand in Hand, womit sich weit überdurchschnittliche Performanceleistungen in den verwalteten Biotech-Aktienportfolios erreichen lassen. Der BB Biotech hat den Euro als FondsWährung und verfügt aktuell über ein FondsVolumen von 58,9 Millionen Euro. Als Benchmark wird der Nasdaq Biotech Index verwendet, die Selektion der Unternehmen innerhalb des Fonds erfolgt jedoch auf Basis eigener Bottom-up-Analysen. Wie stellte sich zuletzt die Marktentwicklung im Biotech-Bereich dar? Zum Jahresende 2014 nahm die Volatilität des Sektors zu, wobei US-Biotechtitel performancemäßig besser als der breite Markt abschnitten. Während der S&P 500 im Dezember um -0,4 Prozent auf USD-Basis nachgab, konnte der Nasdaq Biotech Index (NBI) ein leichtes Plus von +0,1 Prozent generieren. Wie FondsManager Lach berichtet, sorgten vor allem die neu aufgeflammten Preisdiskussionen um Impfstoffe gegen Hepatitis C (HCV-Produkte) für gesteigerte Kursbewegungen. Wie sieht die Anlagestrategie des BB Biotech im Detail aus?
FondsStrategie. Bottom-up-Analysen. Präferiert.
Der BB Biotech hat sich die Erwirtschaftung eines langfristig attraktiven Kapitalwachstums zum Ziel gesetzt und investiert hierzu in Aktien von Unternehmen des Biotechnologiesektors weltweit. Das FondsPortfolio ist auf profitable mittel- und hochkapitalisierte Unternehmen fokussiert, die bereits über ein reiferes Produktportfolio verfügen. Die Selektion der Aktien erfolgt ausschließlich benchmarkunabhängig und auf Basis fundamentaler Unternehmensanalysen. Bei der Titelauswahl werden insbesondere medizinische Indikationen, Wirkungsmechanismen und Marktpotenziale untersucht. Ein global verankertes Experten-Netzwerk bestehend aus Beratern der Wissenschaft und Industrie unterstützt das Management-Team in seiner Meinungsbildung und Anlageentscheidung. FondsManager Lach betont, dass sich die Portfoliounternehmen des BB Biotech Fonds durch attraktive Pipeline-Kandidaten auszeichnen, die kurz vor der Marktreife stehende Therapeutika vorweisen können. Hinzu kommen Aktien von Biotech-Firmen, deren Technologien zur Entwicklung neuartiger Therapeutika eingesetzt werden können. Damit sei der BB Biotech bestens positioniert, um vom Potenzial vieler für 2015 erwarteter klinischer und regulatorischer Events zu profitieren. Optimistisch mit Blick auf die weitere Marktentwicklung machen Biotech-Experte Lach das stabile regulatorische Umfeld sowie der abnehmende Einfluss von restriktiven Vergütungsmodellen innerhalb der EU. Wie ist sein Portfolio im Einzelnen strukturiert?
FondsPortfolio. USA. Bevorzugt.
In der Länderallokation des BB Biotech Fonds liegen die USA mit einem Anteil von 94,38 Prozent am FondsVermögen mit großem Abstand auf dem ersten Platz. Deutlich dahinter rangiert Irland mit 2,22 Prozent des FondsVolumens. Liquide Mittel machen per Jahresende 2014 3,39 Prozent des FondsPortfolios aus. In der Sektorenallokation des BB Biotech befinden sich Aktien von Unternehmen aus dem Bereich der Onkologie mit 31,34 Prozent des FondsVermögens ganz vorne. Den zweiten Platz unter den wichtigsten Branchen des Bellevue-Produktes belegen Biotech-Firmen, die im Bereich der Therapie neurologischer Erkrankungen forschen. Der Sektor der "Orphan Drugs" nimmt 13,35 Prozent im Portfolio ein, Titel von Unternehmen, die Medikamente gegen Infektionskrankheiten anbieten, decken 11,22 Prozent des FondsVermögens ab. Nur unterdurchschnittlich stark ist der BB Biotech im Bereich von Biotech-Aktien aus den Sektoren Lungenerkrankungen (4,97 Prozent), Augenheilkunde (4,37 Prozent) sowie Life Science Supply (3,55 Prozent) engagiert. Aktien aus dem Gastro-Sektor (2,21 Prozent) sowie übrige Biotech-Bereiche (10,81 Prozent) runden das FondsPortfolio ab. Unter den ausgewählten Einzeltiteln konnte zuletzt die Aktie von Isis mit kräftigen Kursgewinnen aufwarten, die von beeindruckenden Phase-II-Daten für Isis-FXI zur Prävention venöser Thrombosen nach Kniegelenkersatz profitierte. Wie FondsManager Lach weiter berichtet, leisteten auch die Aktien von Synageva, denen Fortschritte bei der Einreichung ihres Zulassungsantrages für Sebelipase Alfa bei LAL-Mangel zugutekamen, sowie Biogen Idec, die mit positiven klinischen Daten für ihren Antikörper BIIB037 bei Alzheimer überzeugten, für positive Performancebeiträge.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Deutlich.
Für unsere SJB FondsAnalyse haben wir den BB Biotech Fonds dem Nasdaq Biotechnology als Vergleichsindex gegenübergestellt und damit der vom Fonds selbst gewählten Benchmark. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse mit dem wichtigsten Kursbarometer für den US-Biotechmarkt zeigt deutliche Parallelen im Kursverlauf. Über drei Jahre ist die Korrelation mit 0,95 stark ausgeprägt, für ein Jahr fällt sie mit 0,89 etwas geringer aus. Die Kennzahl R² demonstriert, dass FondsManager Lach mit seiner auf individuellen Unternehmensanalysen basierenden Titelselektion kurzfristig etwas stärker vom Referenzindex abgewichen ist. Für drei Jahre liegt R² bei 0,90, über ein Jahr nimmt die Kennziffer einen Wert von 0,80 an. Damit haben sich mittelfristig 10 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 20 Prozent. Auf die weitgehend im Einklang befindliche Kursentwicklung von Fonds und Referenzindex verweist auch der Tracking Error des Bellevue-Fonds, der über drei Jahre bei moderaten 4,99 Prozent liegt. Auf Jahressicht steigt die Spurabweichung von der Benchmark auf 6,48 Prozent an. Welche Risikostruktur hat das Biotech-Produkt aufzuweisen?
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FondsRisiko. Volatilität. Erhöht.
Der BB Biotech Fonds weist über drei Jahre eine Volatilität von 23,11 Prozent auf, die etwas oberhalb der Schwankungsneigung von 21,42 Prozent liegt, die der Nasdaq Biotechnology als Vergleichsindex zu verzeichnen hat. Beim Wechsel auf den kurzfristigen Betrachtungshorizont wird der Volatilitätsvorsprung des aktiv gemanagten FondsProduktes kleiner, besteht aber fort. Über ein Jahr beträgt die "Vola" des Biotech-Fonds 29,73 Prozent gegenüber 28,25 Prozent bei der passiven Benchmark. Die Schwankungsintensität des Bellevue-Fonds ist damit gegenüber dem breiten US-Biotech-Sektor generell leicht erhöht - eine Folge der individuellen und benchmarkunabhängigen Titelselektion. Wie wirkt sich dies auf die Ergebnisse der Beta-Analyse aus? Über drei Jahre erzielt der Bellevue-Fonds ein knapp über Marktniveau liegendes Beta von 1,06, für ein Jahr nimmt die Risikokennziffer einen Wert von 1,03 an. Damit liegen die durchschnittlichen Wertschwankungen des FondsPortfolios in beiden Perioden über dem neutralen Wert von 1,00 - in der Konsequenz ergibt sich ein leicht ungünstigeres Risikoprofil für das Investmentprodukt. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über die letzten drei Jahre ergibt kein wesentlich anderes Bild: Das Beta des Bellevue-Produktes präsentiert sich mehrheitlich stärker ausgeprägt als der Marktrisikofixwert von 1,00 und nimmt in 30 der untersuchten 36 Einzelzeiträume Werte bis 1,17 in der Spitze an. Lediglich in sechs der betrachteten Perioden liegt das FondsBeta unter Marktniveau und erreicht einen Wert von zutiefst 0,96. Insgesamt ist das Risikoprofil des Bellevue-Fonds trotz meist schwächerer Beta-Werte für einen Sektorenfonds angemessen, da die Abweichungen vom Referenzindex in beide Richtungen moderat ausfallen. Kann FondsManager Lach die etwas höhere Schwankungsneigung durch seine Renditeleistungen kompensieren?
FondsRendite. Alpha. Generiert.
Über drei Jahre kann der BB Biotech Fonds mit einer beeindruckenden Wertentwicklung von +207,48 Prozent auf Eurobasis aufwarten (Stichtag 12.01.2015). Im Vergleich zum Nasdaq Biotechnology Index bedeutet dies einen Renditevorsprung von über 17 Prozentpunkten - das Kursbarometer für den US-Biotechsektor hat im selben Zeitraum ein Plus von +190,97 Prozent auf Eurobasis erzielt. Ähnlich attraktiv wie die Performancezahlen im Gesamtzeitraum fallen die Jahresrenditen aus: Die Werte entsprechen einer Rendite von +45,36 Prozent p.a. in Euro beim Fonds gegenüber einer Jahresrendite von +42,72 Prozent bei der Benchmark. Im kurzfristigen Zeithorizont kann der Bellevue-Fonds mit einer ähnlich ausgeprägten Mehrrendite aufwarten. Einer Wertentwicklung des Biotech-Fonds von +55,11 Prozent für ein Jahr steht eine Rendite von +45,36 Prozent beim Nasdaq-Referenzindex gegenüber. Klarer Gesamtsieger im Performancevergleich ist damit der BB Biotech, der durchgängig mit einem hohen Renditevorsprung zur Benchmark überzeugt. Das deutliche Performanceplus des Fonds schlägt sich auch in dem positiven Alpha-Wert nieder, der über drei Jahre einen Wert von 0,03 annimmt. Auf Jahressicht präsentiert sich die Kennzahl mit 0,50 nochmals deutlich stärker. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich wird deutlich, dass der Bellevue-Fonds nicht immer nur Alpha-Werte im grünen Bereich aufzuweisen hat: In den 36 analysierten Einjahresperioden sind Alpha-Werte unter Marktniveau in der Überzahl. In 29 Zeiträumen erreichte das Alpha einen negativen Wert bis -1,35 im Tief, lediglich in sieben Einzelzeiträumen befand sich die Renditekennziffer in positivem Terrain und verzeichnete dabei Werte von 0,50 in der Spitze. Insgesamt kann FondsManager Lach mit seiner Bottom-up-Strategie kurz- wie mittelfristig eine attraktive Mehrrendite zur Benchmark generieren, die auch von ihrem Rendite-Risiko-Verhältnis überzeugt: Die über drei Jahre erzielte Information Ratio des Fonds von 0,37 beweist, dass die eingegangenen Risiken durch die klar bessere Wertentwicklung mehr als ausgeglichen werden.
SJB Fazit. BB Biotech.
Der BB Biotech ist zweifellos einer der besten Biotechnologiefonds am Markt, wobei besonders das FondsManagement unter Dr. Lach mit seiner enormen fachlichen wie ökonomischen Kompetenz überzeugt. Angesichts attraktiver Bewertungen, auslaufender Patente von Pharma-Unternehmen und der hohen M&A-Aktivität ist der Biotech-Sektor gerade für Investoren mit einem langfristigen Anlagehorizont interessant. Antizykliker warten auf die nächste Korrekturbewegung in der zuletzt sehr ausgeprägten Hausse, um entsprechende Positionen aufzubauen.
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.
Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.
Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.
Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.
R²
Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.
Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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