BB African Opportunities.
Strukturreformen. Angestoßen.
Afrika als Anlageregion ist in den letzten Jahren in gleichem Maße durch wichtige Strukturreformen sowie durch ein kräftig anziehendes Wirtschaftswachstum gekennzeichnet gewesen. Positive Impulse für den "schwarzen Kontinent" entstanden unter anderem durch eine substanzielle Verringerung der Haushaltsdefizite, durch signifikante Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung sowie durch den Aufbau von Fremdwährungsreserven.
Die Konsequenzen: Das reale BIP-Wachstum in Afrika übertrifft mittlerweile das Weltwirtschaftswachstum, Afrika ist hinter Asien die am zweitschnellsten wachsende Wirtschaftsregion der Erde. Mit einem in den letzten Jahren erreichten BIP-Plus zwischen fünf und sechs Prozent zeigt sich der afrikanische Kontinent auch vergleichsweise resistent gegenüber den Folgen der Finanzkrise, wozu die auf hohem Niveau befindlichen Rohstoffpreise beigetragen haben. Doch es ist nicht nur der Rohstoffreichtum, der die positive Entwicklung Afrikas steuert. Der Kontinent verzeichnet deutliche Fortschritte in den Bereichen Technologie, Kommunikation und Infrastruktur. So ist nunmehr über die Hälfte der afrikanischen Bevölkerung über Mobilfunk vernetzt, auch die Glasfaser- und Breitbandnetze befinden sich im kontinuierlichen Ausbau. Ähnlich rasant verläuft die Entwicklung im Bereich des Internet: Die Zahl der Internetnutzer wuchs allein in den letzten drei Jahren um 27 Prozent und damit schneller als in jeder anderen Weltregion. Ein weiterer Pluspunkt für Afrika ist die demographische Struktur: Die Bevölkerung zählt mit einem Durchschnittsalter von unter 20 Jahren zu den jüngsten weltweit und ist hoch motiviert, durch eine gute Ausbildung eine Verbesserung des eigenen Wohlstandsniveaus zu erreichen.
Um an einer Fortsetzung des langfristigen Aufwärtstrends von Wirtschaft und Aktienmarkt des afrikanischen Kontinents teilzuhaben, bietet sich Investoren ein Fonds wie der seit Auflegung überdurchschnittlich erfolgreiche BB African Opportunities B EUR (WKN A0RP3D, ISIN LU0518403992) an. Der am 30. Juni 2009 von Bellevue Asset Management emittierte Afrikafonds wird von Schwellenländerspezialisten betreut, die selbst aus der Region stammen und mit den lokalen Besonderheiten vertraut sind. FondsManager Malek Bou-Diab verwaltet ein FondsVermögen von 64,4 Millionen Euro und investiert vorwiegend in Unternehmen aus den aufstrebenden Ländern Afrikas. In Südafrika ist der Marktexperte vergleichsweise gering gewichtet, stark engagiert zeigt er sich hingegen in Ägypten, wo er von der jüngsten Rally im Zuge der Absetzung des islamischen Präsidenten Mursi kräftig profitieren konnte. Allein im Februar legte der ägyptische Aktienmarkt um +9,75 Prozent im Monatsvergleich zu. Überzeugt ist Bou-Diab auch von den wirtschaftlichen Aussichten Kenias, während er den Anteil der recht hoch bewerteten nigerianischen Aktien im FondsPortfolio zuletzt reduziert hat. Als Referenzindex verwendet der Bellevue-Fonds den Dow Jones Africa Titans 50, an dessen Gewichtung das FondsManagement im Rahmen seiner aktiven Portfolioverwaltung jedoch nicht gebunden ist. Durch seine individuelle Länder- und Sektorengewichtung gelingt es Afrikaexperte Bou-Diab, die Benchmark des Fonds seit Auflage klar zu übertreffen: Einer Wertentwicklung von +48,38 Prozent des Bellevue-Fonds steht eine Performance des Vergleichsindex von +36,23 Prozent gegenüber. Wie sieht die so erfolgreiche Anlagestrategie des Afrika-Produktes im Detail aus?
FondsStrategie. Wachstumswerte. Favorisiert.
Der BB African Opportunities hat sich langfristiges Kapitalwachstum zum Ziel gesetzt und investiert hierzu in börsennotierte Unternehmen aus den afrikanischen Emerging Markets. Dabei fokussiert sich FondsManager Bou-Diab auf die Länder, die am stärksten von dem zunehmenden Strukturwandel, den Wirtschaftsreformen sowie den hohen Rohstoffvorkommen profitieren. Von Unternehmensseite her liegt der Schwerpunkt auf profitabel arbeitenden Firmen großer und mittlerer Marktkapitalisierung, die von der starken Wachstumsdynamik der Region besonders begünstigt werden. Die Aktienauswahl des Fonds kombiniert einen fundamentalen Bottom-up-Ansatz mit einer Top-down-Analyse auf Länderebene. So konstruiert das FondsManagement ein über Länder und Sektoren breit diversifiziertes Portfolio aus den attraktivsten afrikanischen Unternehmen, das aktuell aus rund 50 Einzeltiteln besteht. Dabei wird ein Contrarian-Ansatz verfolgt, die Schwerpunkte also oft entgegen der vorherrschenden Marktmeinung gesetzt. In der Folge sind Rohstofftitel im FondsPortfolio des Bellevue-Produktes untergewichtet, Finanzwerte erfahren hingegen starke Beachtung. Geographische Schwerpunkte bilden die Länder Nordafrikas und der Sub-Sahara, doch auch Anlageopportunitäten in Südafrika werden wahrgenommen. Hier bevorzugt FondsManager Bou-Diab solche Unternehmen, deren Geschäftsfeld den gesamten afrikanischen Kontinent abdeckt.
FondsPortfolio. Ägypten. Vorneweg.
Kräftige Kursgewinne konnte der Bellevue-Fonds zuletzt mit seiner Ägypten-Position erzielen. Doch FondsManager Bou-Diab betont, dass das dortige Chance-Risiko-Verhältnis nach der jüngsten Rally nicht mehr sehr attraktiv ausfällt. Der Marktstrategie will deshalb das dortige Engagement mit Blick auf die Marktstimmung und -dynamik verringern. Per Ende Februar liegt Ägypten mit einem Anteil von 38,3 Prozent des Portfolios in der Länderallokation klar vorn. Auf dem zweiten Platz findet sich Nigeria mit 15,1 Prozent des FondsVolumens. Angesichts der harten politischen Auseinandersetzungen im Vorwahlkampf sowie der vom Markt mit Irritationen aufgenommenen Absetzung des nigerianischen Zentralbankgouverneurs Sanusi steht der FondsManager weiteren Investments in Nigeria derzeit zurückhaltend gegenüber. In der geographischen Aufteilung des BB African Opportunities liegt Südafrika mit 11,5 Prozent auf Platz drei - eine geringe Gewichtung im Vergleich mit anderen Afrikafonds. 8,1 Prozent des FondsVermögens sind in Kenia investiert, Ghana ist mit 7,7 Prozent kaum geringer gewichtet. Es folgen weitere afrikanische Länder wie Marokko (7,0 Prozent), Ruanda (4,1 Prozent) und Zambia (3,3 Prozent). Das FondsPortfolio wird durch eine kleine Position in Sierra Leone (0,7 Prozent) abgerundet, sonstige afrikanische Länder decken 0,3 Prozent der FondsBestände ab. In der Sektorenallokation des Afrikafonds liegen Finanztitel mit 47,0 Prozent des FondsVermögens mit großem Abstand auf Platz eins. Platz zwei der wichtigsten Branchen des Bellevue-Produktes nimmt der Rohstoffsektor mit 16,9 Prozent Portfolioanteil ein. Im Bereich der Basiskonsumgüter hat FondsManager Bou-Diab 8,8 Prozent des FondsVermögens investiert, zyklische Konsumgüter sind mit 8,6 Prozent ähnlich stark vertreten. Energiewerte decken 5,2 Prozent des FondsVolumens ab, Industrietitel besitzen einen Anteil von 3,9 Prozent am Portfolio. Telekommunikationswerte (3,5 Prozent) sowie IT-Titel (1,8 Prozent) geben dem FondsPortfolio den letzten Schliff. Per Ende Februar beträgt die Liquiditätsquote des Afrikafonds 4,0 Prozent.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Deutlich.
Für unsere SJB FondsAnalyse haben wir den BB African Opportunities dem Dow Jones Africa Titans 50 als Vergleichsindex gegenübergestellt und damit der vom Fonds selbst gewählten Benchmark. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse mit dem breit gestreuten afrikanischen Aktienindex zeigt deutliche Parallelen bei der Kursentwicklung. Über drei Jahre ist die Korrelation mit 0,78 stark ausgeprägt, für ein Jahr fällt sie mit 0,77 kaum geringer aus. Die Kennzahl R² demonstriert, dass FondsManager Bou-Diab mit seiner individuellen Länder- und Branchengewichtung kurzfristig etwas stärker vom Referenzindex abweicht - eine mögliche Folge seiner kräftigen Übergewichtung von Ägypten. Für drei Jahre liegt R² bei 0,61, über ein Jahr nimmt die Kennziffer einen Wert von 0,60 an. Damit haben sich mittelfristig 39 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 40 Prozent. Der Tracking Error belegt, dass der Bellevue-Fonds trotz des aktiven Portfoliomanagements keine übermäßigen Risiken eingeht. Über drei Jahre liegt die Spurabweichung des Fonds von der Benchmark bei 10,61 Prozent, auf Jahressicht geht sie auf 8,94 Prozent zurück. Welchen Schwankungen ist das Aktienportfolio des Bellevue-Fonds unterworfen?
FondsRisiko. Volatilität. Gedämpft.
Der BB African Opportunities weist über drei Jahre eine Volatilität von 14,83 Prozent auf, die noch deutlich unterhalb der 17,33 Prozent liegt, die der Dow Jones Africa Titans 50 als Vergleichsindex zu verzeichnen hat. Im kurzfristigen Betrachtungshorizont über ein Jahr setzt sich die für den Fonds sehr erfreuliche geringere Schwankungsintensität fort: Hier beträgt die "Vola" des aktiv gemanagten Afrikafonds 13,14 Prozent gegenüber 16,79 Prozent bei der passiven Benchmark. Generell überzeugt das FondsProdukt aus dem Hause Bellevue mit seiner unterdurchschnittlichen Schwankungsneigung und damit einem attraktiven Risikoprofil. Die von FondsManager Bou-Diab vorgenommene breite Streuung über Länder und Sektoren findet ihren positiven Niederschlag auch in der Beta-Analyse. Über drei Jahre vermag der Bellevue-Fonds ein deutlich unter Marktniveau liegendes Beta von 0,69 zu generieren, für ein Jahr nimmt die Risikokennziffer einen Wert von 0,66 an. Damit liegen die durchschnittlichen Kursschwankungen des FondsPortfolios um 34 Prozent unter Marktniveau - eine reife Leistung unter dem Blickwinkel der Risikokontrolle! Der nächste Pluspunkt für den Afrikafonds von Bellevue: Das Beta des Fonds präsentiert sich im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über die letzten drei Jahre praktisch durchgängig niedriger als der Marktrisikofixwert von 1,00 und nimmt dabei Werte zwischen 0,59 und 0,96 an. Lediglich in einem einzigen der betrachteten Einzelzeiträume (Mai 2013) befindet sich das FondsBeta mit 1,02 hauchdünn über Marktniveau. Mit seiner Risikostruktur vermag der Bellevue-Fonds also die Benchmark klar zu schlagen - überzeugende Beta-Werte ergänzen die absolut betrachtet sehr niedrigen Volatilitätszahlen. Wie fallen die Renditeergebnisse des FondsProduktes aus?
FondsRendite. Alpha. Attraktiv.
Über drei Jahre kann der BB African Opportunities mit einer attraktiven Wertentwicklung von +15,75 Prozent in Euro aufwarten (Bewertungstag 31.03.2014). Dies ist ein Performanceplus von mehr als 22,8 Prozentpunkten gegenüber dem Dow Jones Africa Titans 50 Index, der im selben Zeitraum ein Minus von -6,23 Prozent auf Eurobasis hinnehmen muss. Die Zahlen entsprechen einer Rendite von +4,99 Prozent p.a. beim Fonds gegenüber einer Jahresrendite von -2,12 Prozent bei der Benchmark. Der Renditevorsprung des Afrikafonds bleibt auch im kurzfristigen Zeithorizont erhalten, ist aber nicht mehr so deutlich ausgeprägt: Einer Performance des Bellevue-Fonds von +2,70 Prozent für ein Jahr steht eine Wertentwicklung von +0,69 Prozent beim Referenzindex gegenüber. Insgesamt geht der aktiv gemanagte afrikanische Aktienfonds als klarer Sieger aus dem Performancevergleich hervor; insbesondere die langfristige Mehrrendite zur Benchmark ist beeindruckend! Das deutliche Performanceplus führt in der Konsequenz zu einem starken Alpha-Wert, der über drei Jahre mit 0,54 überzeugt. Auf Jahressicht präsentiert sich die Kennzahl mit 0,18 ebenfalls positiv. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich wird deutlich, dass der Fonds mit großer Regelmäßigkeit die bessere Wertentwicklung aufzuweisen hat: In den analysierten Einjahresperioden sind Alpha-Werte über Marktniveau klar in der Überzahl, in 23 der letzten 26 Zeiträume erreichte das Alpha einen positiven Wert bis 2,03 in der Spitze. Lediglich in drei Einzelzeiträumen lag die Renditekennziffer im negativen Bereich, verzeichnete dabei mit Werten von zutiefst -0,37 ein moderates Niveau. Die Quintessenz: Überzeugende Managementleistungen führen zu einem ausgeprägten Renditeplus gegenüber dem breiten afrikanischen Markt, obwohl die Wertschwankungen des Portfolios bestens unter Kontrolle sind. Die über drei Jahre erreichte Information Ratio von 0,69 belegt abschließend das sehr attraktive Rendite-Risiko-Verhältnis des Fonds.
SJB Fazit. BB African Opportunities.
Besonders durch seine individuelle und oft von der Marktmeinung abweichende Länder- und Sektorengewichtung schafft FondsManager Bou-Diab hohen Mehrwert für Investoren. Seit Auflegung des Fonds gelingt es ihm, die Wertentwicklung der Benchmark klar hinter sich zu lassen - und dies bei einer erstaunlich geringen Volatilität. Damit ist der BB African Opportunities erste Wahl für Anleger, die von dem langfristigen Wirtschaftsaufschwung Afrikas profitieren und sich die Chancen an den Börsen des schwarzen Kontinents nicht entgehen lassen wollen. Ein Fonds für Entdecker!
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.
Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.
Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.
Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem "fairen Wert" gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.
R²
Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines "risikolosen" Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.
Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
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