Aberdeen Global – Indian Equity Fund.
Erholung. Absehbar.
Die Kursschwäche der indischen Rupie hat zu ersten positiven Auswirkungen auf Indiens Handelsbilanzdefizit geführt: Der dortige Fehlbetrag hat sich im September von zuvor 10,9 Milliarden US-Dollar auf nun 6,8 Milliarden US-Dollar erheblich verringert. Grund der Defizitreduktion ist ein kräftiger Rückgang bei den Importen, der von einem durch die Währungsschwäche begünstigten Exportwachstum von 11,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat begleitet wird. Für das Gesamtjahr erwartet die indische Regierung nunmehr ein Handelsbilanzdefizit von 70 Milliarden US-Dollar.
Die Zahlen beweisen: Der Kursverfall von Indiens Valuta hat auch gute Seiten für die Ökonomie des Landes. Dies zeigt sich gleichfalls an den Wachstumsprognosen für das vierte Quartal 2013, die von einem wieder anziehenden indischen BIP ausgehen. Ein guter Zeitpunkt, um als antizyklischer Anleger in einen langfristig erfolgreichen Indienfonds wie den Aberdeen Global – Indian Equity Fund A2 USD (WKN A0HMTV, ISIN LU0231490524) zu investieren. Der Fonds ist seit dem 2. Dezember 1996 am Markt und gehört mit einem FondsVolumen von umgerechnet 3,28 Milliarden Euro zu den schwergewichtigeren Indienfonds. Als FondsManager fungiert das Aberdeen Asian Equities Team, das ein konzentriertes Portfolio von derzeit 32 Einzeltiteln zusammengestellt hat. Die bevorzugten Branchen sind Informationstechnologie, Finanzdienstleister sowie der Konsumsektor. FondsWährung ist der US-Dollar, als Referenzindex wird der MSCI India verwendet. Die Performancehistorie überzeugt: Seit Auflegung konnte der Fonds eine jährliche Rendite von +14,27 Prozent auf US-Dollar-Basis erwirtschaften und damit seinen Vergleichsindex übertreffen, der es auf einen jährlichen Wertzuwachs von +10,55 Prozent brachte. Auch über fünf Jahre weist das Aberdeen-Produkt eine klare Mehrrendite auf: Einer Performance von +8,79 Prozent p.a. des Indienfonds steht eine Jahresrendite von +3,47 Prozent der MSCI-Benchmark gegenüber. Welche Strategie ist der Erfolgsgarant des Aberdeen-FondsManagements?
FondsStrategie. Fundamentalanalyse. Gründlich.
Der Aberdeen Global – Indian Equity Fund hat sich langfristiges Kapitalwachstum zum Ziel gesetzt, das durch die Anlage von mindestens zwei Dritteln des FondsVermögens in indischen Aktien erreicht werden soll. Neben Anteilen an Unternehmen, die in Indien ansässig sind, können auch Wertpapiere von Firmen erworben werden, die dort einen Großteil ihres Geschäftes betreiben. Bei seiner Aktienauswahl verfolgt das Asian Equities Team von Aberdeen eine Bottom-up-Strategie, die besonderen Wert auf die gründliche Fundamentalanalyse der Einzeltitel legt. Dabei trifft das FondsManagement seine Investmententscheidungen unabhängig von der Benchmark MSCI India und betreibt ein aktives Portfoliomanagement. Das FondsPortfolio des Indienfonds ist konsequent auf einen langfristigen Anlagehorizont ausgerichtet und zeichnet sich durch seine geringe Umschlagshäufigkeit aus - die durchschnittliche Haltedauer der Aktien beträgt fünf Jahre. Wichtigste Kriterien bei der Selektion qualitativ hochwertiger Wertpapiere sind ein effizientes Management, überzeugende Geschäftsmodelle und eine attraktive Bewertung. Auch direkte Kontakte zu den Entscheidungsträgern der Firmen und persönliche Unternehmensbesuche dienen als Grundlage für die Investitionsentscheidungen. Wie sieht das Portfolio des Aberdeen-Fonds im Detail aus?
FondsPortfolio. IT-Dienstleister. Favorisiert.
In der Branchenallokation des Aberdeen Global – Indian Equity Fund liegen aktuell Firmen der Informationstechnologie mit 22,3 Prozent Portfolioanteil auf dem ersten Platz. Aus diesem Sektor finden sich Infosys Technologies sowie Tata Consultancy Services unter den Top-10-Positionen (9,4 bzw. 9,1 Prozent Portfolioanteil). Den zweiten Platz in der Branchenstruktur des Indien-Fonds nehmen Finanzdienstleister mit 19,5 Prozent des FondsVermögens ein. Unter die Top-10-Holdings des Fonds schaffen es aus diesem Bereich der indische Hausfinanzierer HDFC (8,4 Prozent) sowie die ICICI Bank (5,7 Prozent Portfolioanteil). Die dritte relativ stark gewichtete Branche innerhalb des Aberdeen-Fonds sind allgemeine Konsumgüter mit 16,2 Prozent Anteil am FondsVolumen. Firmen wie der Motorradhersteller Hero MotoCorp oder die Imperial Tobacco Company (ITC) vertreten diesen Bereich unter den Top-10. Der Sektor der Werkstoffe erfährt im Indienfonds eine Gewichtung von 14,1 Prozent, konjunkturabhängige Konsumgüter sind mit 8,4 Prozent vertreten. Weitere Bestände im Gesundheitssektor (8,0 Prozent) sowie bei Versorgungsunternehmen (4,3 Prozent) runden die Portfoliostruktur ab. Per Ende September verfügt der Aberdeen-Fonds über Barmittel in Höhe von 1,8 Prozent.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Deutlich.
Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den Aberdeen Global – Indian Equity Fund dem Dow Jones India Titans 30 als Vergleichsindex gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse zeigt einen ausgeprägten Grad der Übereinstimmung. Mit 0,88 liegt die Korrelation über drei Jahre auf einem hohen Niveau, für ein Jahr ist sie mit 0,85 nur wenig geringer. Die Kursentwicklung von Fonds und Benchmark läuft damit weitgehend parallel, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,77, über ein Jahr nimmt sie einen Wert von 0,73 an. Damit haben sich mittelfristig 23 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 27 Prozent. Hier zeigt sich, dass das Aberdeen Asian Equities Team zuletzt etwas stärker von seiner Möglichkeit Gebrauch machte, bei der Branchen- und Titelgewichtung von der Benchmark abzuweichen. Der Tracking Error über drei Jahre beträgt 12,07 Prozent, auf Jahressicht nimmt die Spurabweichung auf 11,05 Prozent ab. Welche Schwankungsneigung hat der Indienfonds aufzuweisen?
FondsRisiko. Volatilität. Gedämpft.
Der Aberdeen Global – Indian Equity Fund weist über drei Jahre eine annualisierte Volatilität von 22,92 Prozent auf – eine deutlich niedrigere Schwankungsbreite als bei der SJB-Benchmark Dow Jones India Titans 30, die für denselben Zeitraum eine „Vola“ von 27,34 Prozent zu verzeichnen hat. Kurzfristig haben sich die gesteigerten Kursschwankungen am indischen Aktienmarkt stärker auf die Volatilität des Aberdeen-Fonds ausgewirkt: Die Schwankungsbreite auf Jahressicht fällt mit 28,91 Prozent deutlich höher aus. Trotzdem bleibt die Diagnose einer vergleichsweise attraktiven Risikostruktur des aktiv gemanagten Indienfonds erhalten. Der auf indische Titel mit einer hohen Marktkapitalisierung spezialisierte Dow Jones-Referenzindex bringt es im selben Zeitraum auf eine Volatilität von 30,96 Prozent.
Die unterdurchschnittliche Schwankungsintensität des Aberdeen-Fonds führt in der Konsequenz zu einem unter Marktniveau liegenden Beta. Für drei Jahre liegt die Risikokennziffer bei 0,87 und kündet von einer um 13,0 Prozent geringeren Schwankungsanfälligkeit gegenüber dem Dow Jones-Vergleichsindex. Über ein Jahr liegt das Beta ebenfalls niedriger als der Marktrisikofixwert von 1,00 und nimmt einen Wert von 0,75 an. Dem FondsManagement gelingt es demnach, mit seiner langfristig orientierten Stockpicking-Strategie die Wertschwankungen des Portfolios durchweg geringer als die des Referenzindex zu gestalten. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte bestätigt dies. In allen der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume wird ein Wert von unter 1,00 erreicht, die Schwankungsbreite der Beta-Werte liegt dabei zwischen 0,33 und 0,87. Das Risikomanagement des Indienfonds von Aberdeen präsentiert sich rundherum überzeugend – wie sieht es mit den Renditeergebnissen aus?
FondsRendite. Alpha. Attraktiv.
Per 21. Oktober 2013 hat der Aberdeen Global – Indian Equity Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von -8,01 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer jährlichen Rendite von -2,74 Prozent entspricht. Angesichts der jüngsten Turbulenzen am indischen Aktienmarkt eine attraktive Performance, die erheblich besser als diejenige des SJB-Referenzindex ausfällt: Der Dow Jones India Titans 30 wartet im Dreijahreszeitraum mit einer Gesamtrendite von -26,31 Prozent bzw. einem Ergebnis von -9,67 Prozent p.a. auf Eurobasis auf. Beim Wechsel auf die Jahresbetrachtung muss der aktiv gemanagte Fonds der Benchmark den Vortritt lassen. Mit einer Wertentwicklung von -4,76 Prozent stellt sich die Performance des Aberdeen-Produktes etwas schwächer als beim SJB-Vergleichsindex dar (Dow Jones India Titans 30: -0,72 Prozent). Im Renditewettstreit mit der Benchmark liegt der Aberdeen-Fonds trotzdem vorn: Die in der längerfristigen Betrachtung erzielte Mehrrendite von fast sieben Prozentpunkten ist stärker zu gewichten als die rund vier Prozentpunkte schwächere Performance auf kurze Sicht.
Die überzeugende Wertentwicklung des aktiv gemanagten Fonds im Vergleich zum Referenzindex wird auch an dem positiven Alpha offenbar, das über drei Jahre bei 0,39 liegt. Auf Jahressicht rutscht die Kennzahl mit -0,34 hingegen ins Minus. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zeigt sich, dass der Indien-Fonds von Aberdeen in der Mehrheit der Fälle erfolgreicher als die Benchmark agierte. In 28 der letzten 36 Perioden gab es ein positives Alpha bis 2,38 in der Spitze zu verzeichnen, lediglich in sechs der untersuchten Einzelzeiträume wurde ein negatives Alpha von zutiefst -0,54 generiert. Die große Regelmäßigkeit, mit der der Fonds eine auch in ihrer absoluten Höhe attraktive Outperformance zum Referenzindex erzielte, macht den Aberdeen Global – Indian Equity Fund zum Gesamtsieger im Renditevergleich.
SJB Fazit. Aberdeen Global – Indian Equity Fund.
Insbesondere der hohe langfristige Renditevorsprung zur Benchmark macht deutlich, wie erfolgreich die Bottom-up-Strategie des FondsManagements ist. Neben der Qualität der Aktienauswahl überzeugt vor allem die prinzipiell niedrigere Volatilität, mit der das Performanceplus erzielt wird. Nachdem Indiens Währung und Aktienmarkt in 2013 teils kräftig unter die Räder gekommen sind, finden antizyklische Investoren hier attraktiv bewertete Wachstumstitel und gute Voraussetzungen für einen dauerhaften wirtschaftlichen Aufschwung. Der Aberdeen-Fonds ist das richtige Anlageprodukt, um hiervon zu profitieren.
Erläuterungen
Alpha
Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Je höher das Alpha, umso besser hat sich der Fonds im Verhältnis zum Markt entwickelt. Beispiel: Ein Alpha von 5,0 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 5,0 Prozent erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass durch aktives Portfoliomanagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet wurde. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement. Gerade im Wettbewerb mit passiven ETFs ist das Alpha das Aushängeschild für Fonds.
Beta
Gilt als Risikomaß. Das Beta ist ein Indikator dafür, wie stark die Erträge eines Fonds tendenziell auf Wertschwankungen am Markt reagieren. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Deshalb wird bei der Investmentanalyse einem Index als Repräsentant des Marktes der feste Wert Beta = 1 zugesprochen. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, seine Wertschwankungen sind ausgeprägter. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein hohes Beta bedeutet potentiell höhere Erträge, aber auch ein gesteigertes Risiko. Ein niedriges Beta zeigt an, dass der Fonds potentiell geringere Erträge erzielt, dabei aber auch ein niedrigeres Risiko eingeht. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält.
Dividendenrendite
Die Dividendenrendite ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent angegeben. Je höher der Wert, desto mehr Anteil an der Unternehmensleistung erhalten Aktionäre in Form der Dividende. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Hohe Dividendenrenditen können die starke Ertragskraft eines Unternehmens anzeigen, umgekehrt aber auch problematisch sein, da die ausgeschütteten Beträge nicht für Investitionen zur Verfügung stehen.
Information Ratio
Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines Fonds. Sie wird errechnet, indem man die Überrendite (aktive Rendite) durch das aktive Risiko teilt. Insofern ist sie das Barometer für den risikobereinigten Ertrag. Die aktive Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen, das aktive Risiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher der Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.
Korrelation
Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Die Korrelationskennziffer gibt Richtung und Stärke des Zusammenhangs an und liegt dabei in einer Bandbreite zwischen 1,0 für Investitionen, deren Wertentwicklung absolut gleich verläuft, und -1,0 für Investments, deren Wertentwicklung sich genau entgegengesetzt darstellt. Bei einer Korrelation von 0,0 besteht keinerlei Übereinstimmung. Die Kennzahl macht eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung eines Fonds von seinem Vergleichsindex. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren. Die Korrelation sollte im Zusammenhang mit dem Beta-Faktor betrachtet werden und gibt dessen Güte an. Je höher die Korrelationskennziffer an 1 oder -1 heranreicht, desto größer ist die Aussagekraft des Beta-Faktors.
Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)
Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Die Aussagekraft der Bücher kann je nach Branche variieren und ist bei Industriefirmen beispielsweise höher als im IT-Sektor. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Division des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Aktienkurs dem Buchwert entspricht, wird die Aktie zu ihrem „fairen Wert“ gehandelt.
Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, indem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und das Begleichen von Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV wird an der Börse als Einstiegssignal in die Aktie interpretiert. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufwärtspotenzial. Liegt das KGV eines Titels hingegen über dem Marktdurchschnitt, kann dies als Ausstiegssignal gewertet werden. Die Aktie gilt als überbewertet, die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch. Im Falle korrigierter Gewinnerwartungen kann das KGV zu Fehlinterpretationen führen, da optisch niedrige Kennzahlen die Ertragssituation des Unternehmens nicht mehr richtig wiedergeben.
R²
Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Ein R² von 0,7 bedeutet, dass 70,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist bzw. 30,0 Prozent auf die aktive Auswahl von Aktien zurückgeführt werden können. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr dieses auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, den Grad sowie die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio ist ein Maß für das Gesamtrisiko eines Fonds, da sie die Rendite ins Verhältnis zum absoluten Risiko des Fonds setzt. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die Überschussrendite eines Fonds pro Risikoeinheit. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Liegt die Sharpe Ratio eines Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich, ist dies ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist als die Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert bedeutet: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Zu beachten bei der Interpretation dieser Kennzahl ist, dass sich die Definition eines „risikolosen“ Zinses im Zuge der Finanzkrise massiv gewandelt hat. Streng genommen sind risikolose Investments gar nicht mehr existent.
Tracking Error
Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt.
Value-at-risk (VAR)
Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.
Autor: SJB FondsSkyline OHG 1989 für Unternehmer und Führungskräfte
Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die täglich, wöchentlich und monatlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.