Politisches Störfeuer
Die Wirtschaft nimmt Fahrt auf und die Politik bremst. Wer setzt sich letztendlich durch?
Das Wirtschaftswachstum weltweit beschleunigt sich, die Einkaufsmanager- Indizes signalisieren Expansion, die Lage am Arbeitsmarkt hellt sich auf und die Inflation ist niedrig. Dieses positive Umfeld sorgte im dritten Quartal global für einen Aufschwung an den Börsen. Der Start in den Oktober fiel dagegen eher holprig aus. Grund dafür sind politische Streitigkeiten in den USA und im Euroraum.
Beim Blick auf die politische Lage in den USA werden Erinnerungen an das Jahr 1995 wach. Auch damals blockierten die Republikaner unter Newt Gingrich das neue Regierungsbudget. Der Kongress wollte Bill Clinton zu Ausgabenkürzungen in den Bereichen Bildung und Gesundheit zwingen. Und heute? John Boehner fordert als Sprecher des Repräsentantenhauses eine Rücknahme von Obamacare, einer Reform der Krankenversicherung für mindestens 45 Millionen unversicherte US-Bürger. Die Drohung, das Budget der Regierung nicht auszuweiten, haben die Republikaner wahr gemacht und damit 800 000 Beschäftigte im öffentlichen Dienst in den Zwangsurlaub geschickt.
Noch ist offen, welche Folgen dieser „Government Shutdown“ auf das USWachstum hat. Anscheinend rechnen Investoren aber mit Bremsspuren, das zeigt ein Blick auf Zinsen, Aktienkurse und den Dollar-Wechselkurs – alle drei tendieren gen Süden. Damit hat die amerikanische Zentralbank Federal Reserve (Fed) bei der Verschiebung von Tapering wohl weitsichtig gehandelt. Notenbank- Chef Ben Bernanke begründete die Entscheidung damit, dass die Fed erst noch weiter abwarte, ob der Aufschwung in den USA nachhaltig sei.
Auch in Europa bestimmt die Politik derzeit die Richtung an den Börsen. So stand Italien kurz vor einer Regierungskrise – ausgelöst durch den früheren Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi. Sein Putsch ist allerdings gescheitert und die Regierung von Enrico Letta weiter im Amt – ein Wechselbad der Börsenstimmungen. Das Beispiel zeigt auch, dass die Länder in der Euro-Peripherie weiter an politischer und wirtschaftlicher Stabilität arbeiten müssen.
Die Politik prägt derzeit also das Auf und Ab an den Kapitalmärkten. Es gilt aber der bekannte Spruch: „Politische Börsen haben kurze Beine“. Entscheidend für einen nachhaltigen Trend ist dagegen das wirtschaftliche Umfeld. Und hier dürften die Wachstumsbeschleunigung, die geringe Inflation und die niedrigen Zinsen den Aktien-, Rohstoff- und Immobilienmärkten mittelfristig weiteren Auftrieb geben.
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*Quelle: BVI, Stand 31. Mai 2013, inkl. DB-Produkte
**Stand: 30. Juni 2013
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