Trotz Krypto-Winter

Galaxy Digital-Stratege: 2022 war ein gutes Jahr für Venture-Finanzierungen von Krypto-Unternehmen

31.01.23 22:09 Uhr

Galaxy Digital-Stratege: 2022 war ein gutes Jahr für Venture-Finanzierungen von Krypto-Unternehmen | finanzen.net

Anleger von Bitcoin, Ethereum & Co. hatten sich das Krypto-Jahr 2022 sicher anders vorgestellt. Trotz der Schwäche am Markt für digitale Währungen konnten Unternehmen des Sektors von Venture-Capital-Finanzierungen profitieren, so Galaxy Digital-Experte Alex Thorn.

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• Schwaches Krypto-Jahr 2022
• Milliardenbetrag in Krypto-Startups investiert
• Fokus auf Web3-Firmen und Trading-Anbieter

Für den Kryptomarkt war das Jahr 2022 von zahlreichen Rücksetzern geprägt: Besonders der Zusammenbruch des Stablecoins Terra/LUNA und die Pleiten der Krypto-Lender Celsius, Voyager und BlockFi sowie der Kryptobörse FTX verunsicherten den Markt für Bitcoin, Ethereum & Co. und schickten die Kurse der digitalen Coins gen Süden. Aber auch ein abnehmendes Interesse am NFT-Markt, der im Vorjahr noch als neuer Megatrend galt, hat vielen Krypto-Anlegern die Laune verdorben.

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Besonders Web3-Unternehmen Ziel von VC-Deals

Für Venture-Capital-Finanzierungen von Krypto-Unternehmen lief das vergangene Jahr aber überraschend erfolgreich ab, wie Alex Thorn, Forschungsleiter des Krypto-Finanzdienstleisters Galaxy Digital, im Anfang Januar veröffentlichten Jahresbericht zu Risikokapitalabschlüssen im Kryptosektor verkündete. Besonders Kryptofirmen aus dem Bereich Web3 sowie Trading-Plattformen waren unter Risikokapitalgebern beliebt, wie aus dem Bericht des Unternehmens hervorgeht. 31 Prozent aller VC-Deals entfielen im vierten Quartal 2022 demnach auf den Web3-Sektor, der auch die Teilbereiche NFTs, Metaverse, Blockchain-Spiele und Dezentralisierte Autonome Organisationen (DAO) enthält. Auf dem zweiten Platz folgten Handelsplattformen für Kryptowährungen mit einem Anteil von 13 Prozent, während Unternehmen, die sich dem Infrastrukturbereich zuordnen lassen, den dritten Platz belegten.

Insgesamt wurden 2022 mehr als 30 Milliarden US-Dollar in Krypto- und Blockchain-Startups investiert. Zum Vergleich: Im starken Krypto-Jahr 2021 betrug der Kapitalberg für die Branche 31 Milliarden US-Dollar und fiel damit nur wenig höher aus.

Krypto-Winter sorgt für Rückgang im Jahresverlauf

Trotzdem ging der Krypto-Winter auch an dem Markt für Venture-Capital-Deals nicht spurlos vorüber, wie aus Thorns Erkenntnissen hervorgeht. Im ersten Quartal stiegen die Anzahl der Abschlüsse sowie das investierte Kapital mit fast 1.100 Deals und knapp 13 Milliarden US-Dollar noch auf ein Allzeithoch, bevor in den drei folgenden Jahresvierteln beide Werte stetig zurückgingen. Im vierten Quartal kam es zu 366 Abschlüssen und es wurden noch 2,7 Milliarden US-Dollar in Krypto-Startups investiert. "Steigende Zinsen, sich verschlechternde makroökonomische Bedingungen und Turbulenzen an den Anlagemärkten haben die Risikobereitschaft der Anleger im Kryptosektor verringert", so der Analyst.

Mehr Abschlüsse bei Unternehmen in späterer Phase

Darüber hinaus habe man im Jahr 2022 feststellen können, dass mehr Kapital in Unternehmen investiert wurde, die sich in einer späteren Phase befanden. Dies galt besonders für Trading-Anbieter: In den Kategorien Handel und Daten waren mindestens 60 Prozent der Transaktionen Unternehmen der Serie A oder eines späteren Stadiums zuzuordnen. "Das ergibt durchaus Sinn", erklärte Thorn kurz darauf gegenüber "CoinDesk TV". So gebe es mittlerweile deutlich mehr Krypto-Akteure, die sich in späteren Unternehmensphasen befänden als noch vor einigen Jahren. "Jahrelang waren die einzigen Einhörner in der Kryptobranche Bitcoin-Mining-Firmen und -Börsen." Dies habe sich nun aber geändert.

Herausforderungen im Jahr 2023

Auch wenn die Anzahl der abgeschlossenen Deals und die Höhe des investierten Kapitals mit Fortschreiten des Jahres 2022 immer weiter abnahm, dürfte sich die hohe Nachfrage nach Web3- und Trading-Startups auch im neuen Jahr fortsetzen, so Thorn laut CoinDesk. Der Abwärtstrend führe jedoch auch zu sinkenden Bewertungen von Seiten der Geldgeber, was ein herausforderndes Umfeld für 2023 schaffe. "Startups müssen sich im Jahr 2023 auf die Grundlagen, die Eindämmung der Betriebskosten und die Steigerung der Einnahmen konzentrieren", so der Stratege im Bericht.

Redaktion finanzen.net

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