Der reichste Araber warnt: "Bitcoin ist Enron 2.0"
Der reichste Araber, Saudi-Prinz Alwaleed bin Talal, hat eine eindeutige Meinung zum Trendinvestment Bitcoin. Und damit hält er nicht hinterm Berg.
Werte in diesem Artikel
Nachdem die größte Digitalwährung Bitcoin zwischenzeitlich auf über 6.100 Dollar geschossen war und damit allein in den letzten zwölf Monaten ein Kursplus von 760 Prozent eingefahren hat, mehren sich die Stimmen derjenigen, die vor einem Zusammenbruch warnen. Nun kommen auch aus Saudi-Arabien kritische Töne, der reichste Mann der Region, Saudi-Prinz Alwaleed bin Talal, hat die Digitalwährung für einen wenig schmeichelhaften Vergleich herangezogen.
Sie möchten in Bitcoin investieren? Wir erklären Ihnen Schritt für Schritt, wie das geht.
» Lesen Sie hier unseren Ratgeber
Bitcoin ist das neue Enron
In einem Interview mit CNBC hat der saudische Prinz Bitcoin mit dem Energiekonzern Enron vergleichen. "Bitcoin ist das neue Enron", so der Milliardär. Der Skandal um den Energiekonzern hatte im Jahr 2001 die Börsen erschüttert. Das Unternehmen hatte Bilanzfälschungen eingeräumt und in Folge Insolvenz anmelden müssen.
Dabei war Enron mit ambitionierten Zielen angetreten: Strom und Gas sollten wie Aktien handelbar werden, Enron selbst war infolge der Verwirklichung der Vision zu einer der weltgrößten Handelsplattformen aufgestiegen, der Aktienkurs des Unternehmens war explodiert, Enron-Manager hatten Millionen mit Aktienoptionen eingefahren. Bis 2001 ein massiver Bilanzbetrug offensichtlich wurde, der Anleger und Pensionsfonds Milliarden kostete.
Einen Skandal ähnlichen Ausmaßes erwartet Alwaleed bin Talal nun offenbar auch bei Bitcoin. "Bitcoin wird eines Tages implodieren", so der Geschäftsmann. "Ich glaube einfach nicht an dieses Bitcoin-Ding". Es mache einfach keinen Sinn, es ist nicht reguliert, nicht kontrolliert und nicht unter Aufsicht einer Zentralbank, begründet er seine Einschätzung.
Bitcoin schüttelt alle Negativnachrichten ab
Trotz immer wieder aufkommender Warnungen vor einem möglichen Crash und der hochspekulativen Natur von Kryptowährungen im Allgemeinen und Bitcoin im Besonderen hat sich der Marktführer unter den Digitalwährungen davon weitgehend unbeeindruckt gezeigt. Zwar kam es in den vergangenen Monaten immer wieder zu teils deutlichen Rücksetzern, diesen folgten jedoch stets Erholungsphasen, die den digitalen Token auf einen höheren Kurs als zuvor hievten.
Für den CEO von Ritholtz Wealth Management, Josh Brown, ist die Bitcoin-Einschätzung von Alwaleed bin Talal daher auch wenig überzeugend. "Zu sagen, dass der Bitcoin explodieren wird, ist nicht fundiert, so der Vermögensverwalter gegenüber CNBC. Stattdessen sollte man regelmäßige Explosionen erwarten. Das bedeute aber nicht, dass der Bitcoin jede dieser Zusammenbrüche überleben werde, so Brown weiter. Dass sich Alwaleed kritisch gegenüber dem Bitcoin äußert, sei für ihn angesichts der Verbindung zur saudi-arabischen Herrscherfamilie keine Überraschung. Schließlich sei ein wichtiges Wesensmerkmal des Bitcoin, eine globale Währung außerhalb staatlicher Kontrolle zu sein.
Redaktion finanzen.net
Weitere Infos: Bitcoin kaufen - So geht's
Weitere News
Bildquellen: FAYEZ NURELDINE/AFP/Getty Images, 123dartist / Shutterstock.com