Diese Woche könnte sich das Schicksal des Bitcoin entscheiden
Die Rufe nach einer strengeren Regulierung des Kryptomarktes ebben nicht ab, auch die Politik kann das Thema nicht länger ignorieren - und hat es daher zu einem der Kernpunkte des G20-Gipfels in Buenos Aires gemacht.
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Der Bitcoin hat eine turbulente Zeit hinter sich. Zahlreiche Warnungen von Analysten, Werbeverbote bei Facebook und Google und heftige Kurseinbrüche setzten der Digitalwährung in den letzten Wochen und Monaten zu. Auch am Wochenende brach der Kurs der beliebten Cyberdevise ein und fiel unter die Marke von 7.500 Dollar. Die Anleger werden zunehmend nervös, denn dem Bitcoin stehen in dieser Woche schicksalhafte Tage bevor: Die Finanzminister der G20, der führenden Industrie und Schwellenländer, haben sich bei ihrem Treffen im argentinischen Buenos Aires auch das Thema Kryptowährungen groß auf die Agenda geschrieben.
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An diesem Montag sowie dem morgigen Dienstag wollen sie unter dem Themenschwerpunkt "Technologischer Wandel" auch über Internetdevisen wie den Bitcoin, die Technologien dahinter, etwaige Risiken für die Finanzstabilität, den Schutz von Anlegern sowie kriminelle Nutzungsmöglichkeiten diskutieren, berichtet die Nachrichtenagentur "Reuters". Dabei könnten sie auch die Weichen für die Zukunft des Bitcoin stellen.
FSB sieht momentan keine Gefahr durch Bitcoin
Entscheidend für die G20-Mitglieder und ihren weiteren Umgang mit Bitcoin und Co. dürfte laut "Reuters" ein Expertenbericht des Financial Stability Board (FSB) werden, der allerdings erst für Juli erwartet wird. Die Behörde überwacht als Regulierungsorgan der G20 das globale Finanzsystem und spricht Handlungsempfehlungen aus. Bereits am Sonntag hat sich jedoch FSB-Chef Mark Carney in einem Brief an die G20-Minister zu dem Thema geäußert.
Obwohl Carney als großer Bitcoin-Skeptiker gilt, kündigte er an, dass es von Seiten des FSB momentan keine neuen Empfehlungen für eine Regulierung des Kryptomarktes geben werde. Stattdessen werde mehr internationale Abstimmung benötigt - vor allem auch mit den USA -, da es momentan zu wenig Konsens für radikale Schritte gebe und auch noch Datenlücken bei der Beobachtung des Sektors für Cyberwährungen geschlossen werden müssten. Nach Einschätzung des Financial Stability Board sei der Markt ohnehin "zum jetzigen Zeitpunkt kein Risiko für die globale Finanzstabilität", wie "Reuters" aus dem Schreiben zitiert. Statt neue Regeln durchzusetzen werde das FSB stattdessen die bestehenden Vorschriften, ihre Umsetzung und Auswirkung überprüfen, so Carney weiter.
Bitcoin-Anleger jubeln - zu früh?
Am Kryptomarkt wurde diese Ankündigung am Montag positiv aufgenommen: Der Bitcoin konnte am Vormittag einen Teil seiner am Wochenende erlittenen Verluste wieder aufholen und kostet nun wieder mehr als 8.000 US-Dollar. Dabei könnte die Freude durchaus noch zu früh sein. Denn das FSB spricht lediglich Empfehlungen aus und gab auch zu bedenken, dass sich die aktuelle Einschätzung ändern könnten, wenn "sich Krypto-Assets deutlich stärker verbreiten oder wenn sich die Verbindungen zum regulierten Finanzsystem verstärkt". Denn dann könnte die Finanzstabilität durchaus gefährdet werden.
Die G20-Finanzminister werden laut Informationen von "CNBC" ohnehin erst am Dienstag über Digitalwährungen und den Bitcoin diskutieren. Es wird zwar nicht erwartet, dass es dabei zu konkreten Beschlüssen kommt, doch die Debatte über die Cyberdevisen könnte sich dennoch weiter zuspitzen - und die Schlinge um den Bitcoin sich somit wieder weiter zuziehen. So hatte der französische Finanzminister bereits angekündigt, zusammen mit Deutschland Vorschläge für eine Regulierung vorzustellen, durch die Verbraucher besser vor den Risiken durch Kryptowährungen geschützt werden. In einer offiziellen Erklärung zum G20-Gipfel heißt es außerdem, das Thema der Krypto-Assets sei ein wichtiger Punkt auf der Tagesordnung: "Die Delegierten werden über eine gemeinsame Antwort nachdenken, durch die die Risiken abgeschwächt werden ohne die Innovation zu behindern". Regulierungen oder andere Schritte einzelner G20-Nationen sind also noch längst nicht völlig vom Tisch. Dem Bitcoin dürften damit zwei spannende Tage bevorstehen - und nach möglichen Beschlüssen beim G20-Gipfel könnte sich dann auch zeigen, in welche Richtung es für die digitale Währung in Zukunft weitergehen wird.
Redaktion finanzen.net
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