Für die "Alles-App": Elon Musk prüft Kryptozahlungen auf Twitter - Dogecoin springt an
Offenbar will Elon Musk eine Zahlungsfunktion auf Twitter einbauen - ein weiterer Schritt in Richtung "Alles-App".
Werte in diesem Artikel
• Zahlungsverkehr soll Twitter Milliarden bringen
• Gerüchteküche brodelt und schickt Dogecoin in die Höhe
• Twitter-Umbau hat Schattenseiten
Die Einrichtung umfangreicher Möglichkeiten zur Zahlungsabwicklung sei ein Schritt auf dem Weg zum Ausbau von Twitter zu der von Musk des Öfteren so betitelten "Alles-App", berichtet die Financial Times. Eine solche App solle künftig nicht nur Chatfunktionen, sondern auch kommerzielle Dienste und Bezahloptionen umfassen. Auch Transaktionen zwischen Nutzern könnten neben Shopping-Funktionen ermöglicht werden.
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Bezahlfunktionen als Einnahmequelle für Twitter stellte Musk schon vor der Unternehmensübernahme auf einem Investorentag vor. Denn nach seiner Rechnung könnte Twitter in den nächsten fünf Jahren so bis zu 1,3 Milliarden US-Dollar erwirtschaften. Mehreren Berichten zufolge brauche Twitter derzeit dringend neues Geld, denn die Plattform verliere täglich Millionen. Auch eine Insolvenz hatte der Twitter-Chef nicht ausgeschlossen.
Derzeit würden in den USA laut FT-Bericht bei verschiedenen Behörden - darunter das US-Finanzministerium und bundesstaatliche Behörden - die für eine Zahlungsinfrastruktur notwendigen Lizenzanträge beantragt. Die entsprechende Software befinde sich derzeit in der Entwicklung. Innerhalb eines Jahres solle der Prozess dann abgeschlossen sein.
Krypto-Twitter
In einer US-Nachrichtensendung äußerte sich Elon Musk bereits im Vorfeld der Twitter-Übernahme vage zur Einführung von Bezahlfunktionen auf der Plattform. "Es würde Sinn ergeben, eine Zahlungsfunktion auf Twitter einzuführen." Mit dem Zusatz "seien es herkömmliche Währungen oder Krypto" befeuerte er zudem schon damals die Gerüchteküche.
Die Nähe von Twitter zu Bitcoin, Ethereum und Co. ist seit jeher gegeben, denn auch der frühere CEO Jack Dorsey gilt als ausgesprochener Krypto-Enthusiast.
Aussagen von Insidern zufolge, auf die sich die Financial Times beruft, könnte Twitter sogar ein eigenes Wallet planten. Ein anonymer Mitarbeiter sagte, man konzipiere auch einen "Tresor zum Speichern und Schützen der Benutzerdaten, die das System sammelt".
Bereits Ende Dezember integrierte Twitter eine neue Krypto-Suchfunktion, um Krypto-Preise in Echtzeit abrufen zu können. Wie das Unternehmen auf dem "Twitter Business"-Account konkretisiert: "Wenn man das Symbol einer großen Aktie, eines ETF oder einer Kryptowährung mit einem $ davor (wie $BTC) sucht, sehen die Nutzer auf Twitter einen anklickbaren Link, der sie zu den Suchergebnissen führt".
Dogecoin-Kurs macht Luftsprünge
Die Gerüchte, bei Twitter seien bald Kryptozahlungen möglich, ließen den Dogecoin-Kurs in die Höhe schnellen. In Reaktion auf die Nachricht, legte er rund 10 Prozent zu. DOGE-Fans scheinen zu hoffen, dass Elon Musk seine Lieblingskryptowährung Dogecoin zum Zahlungsmittel auf Twitter macht.
Die beliebte Meme-Kryptowährung rangiert derzeit mit einer Marktkapitalisierung von 11,2 Milliarden US-Dollar auf Rang zehn der beliebtesten Cyberdevisen (Stand: 12. Februar 2023). Der ursprünglich als Spaßwährung lancierte Coin wurde durch Tweets des Tesla-Chefs weltberühmt und konnte bei den beliebtesten Kryptowährungen sogar zeitweise auf Rang vier vorrücken. Der Meme-Coin mit dem Konterfei der beliebten japanischen Hunderasse Shiba nehme sich selbst nicht ganz so ernst wie etwa Bitcoin, wie ihr Erfinder Jackson Palmer mehrfach in Interviews betonte. Menschen, die reich werden wollten, sollten ihn nicht verwenden.
Der Twitter-Umbau: Stabilität durch Kontinuität
In einem sehr ausführlichen Thread auf Twitter erklärt der ehemalige Twitter-Zuverlässigkeitsbeauftragte Ramin Khatibi, warum es problematisch ist, verschiedene neue Funktionen auf dem Social-Media-Portal zu schnell zu lancieren
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It's time for a thread on why Twitter hasn't gone down yet 🧵 pic.twitter.com/dPGeqxjNVR
- Ramin Khatibi (@Ramin_DK) November 18, 2022
"Schnell Features auszurollen, kann die internen Systeme zersetzen, wenn diese Features ohne Rücksicht auf Ressourcen oder technische Beschränkungen entworfen werden", gibt der ehemalige Twitter-Mitarbeiter zu bedenken. Allerdings sei die Plattform sehr stabil, das Fundament durch jahrzehntelange kontinuierliche Arbeit robust. Ob dies auch in Zukunft gelte, zeige sich allerdings erst, wenn das System unter Druck gerate: Denn solange die Umgebung stimme - erfahrene Mitarbeiter, Systeme, Kapazitäten -, bleibe das System stabil.
Redaktion finanzen.net
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