Studie enthüllt: Mehr als 70 Prozent aller Krypto-Transaktionen auf unregulierten Börsen sind Wash-Trades
Das Handelsvolumen auf dem Kryptomarkt gilt als wichtiger Indikator für das Interesse an den digitalen Assets. Forscher des National Bureau of Economic Research (NBER) fanden nun heraus, dass ein Großteil der Transaktionen auf unregulierten Handelsplätzen auf sogenannte Wash-Trades zurückzuführen ist.
Werte in diesem Artikel
• NBER untersucht insgesamt 29 Kryptobörsen
• Zahlreiche gefälschte Transaktionen entdeckt
• Weniger Wash-Trades bei regulierten Börsen
Coinbase & Co. auf Transaktionen untersucht
Die US-Forschungsorganisation National Bureau of Economic Research (NBER) veröffentlichte im Dezember 2022 ein Diskussionspapier mit dem Titel "Crypto Wash Trading", in dem Werkzeuge vorgestellt werden, mit denen in Kryptobörsen gefälschte Transaktionen festgestellt werden können. Dabei untersuchten die Wissenschaftler Lin William Cong, Xi Li, Ke Tang und Yang Yang insgesamt 29 Handelsplätze für Kryptowährungen auf Manipulationen der Verhaltensmuster, darunter regulierte Marktführer wie Bitstamp, Coinbase und Gemini, aber auch beliebte, unregulierte Handelsplätze wie Binance, Bittrex und Bitfinex sowie unbekanntere Mitbewerber wie DigiFinex und Gate.io.
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Differenz in Billionenhöhe
Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass mehr als 70 Prozent des Handelsvolumens auf den untersuchten unregulierten Börsen auf sogenannte Wash-Trades zurückgingen, also Transaktionen, bei denen ein Marktteilnehmer ein entsprechendes Asset verkauft und wieder zurückkauft. Oft handelt es sich dabei auch um Bots und nicht um tatsächliche Händler. Mögliche Gründe für dieses Vorgehen können die künstliche Erhöhung des Handelsvolumens, Provisionszahlungen oder auch steuerliche Vorteile sein. Die Autoren des Papiers vermuten, dass diese Wash-Trades allein im ersten Quartal 2020 ein Handelsvolumen von mehr als 4,5 Billionen US-Dollar auf dem Spotmarkt und mehr als 1,5 Billionen US-Dollar an den Derivatemärkten ausmachten.
Börsen steigen durch Wash-Trades in Vergleichsrankings
Kommt es auf Kryptobörsen vermehrt zu solchen Wash-Trades, steigen diese den NBER-Forschern zufolge in Ranglisten von Anbietern wie CoinMarketCap, die die Handelsplätze anhand von verschiedenen Kriterien wie Datenverkehr, Liquidität, Handelsvolumen und Seriosität einordnen. Im Beispiel von CoinMarketCap sollen Anbieter durch Wash-Trades etwa um 46 Plätze steigen, heißt es dazu. Außerdem ließ sich auf Trading-Plattformen kurzfristig eine positive Korrelation mit den Preisen der gehandelten Kryptowährungen feststellen.
Bekanntere Kryptobörsen weniger von Wash-Trades betroffen
Letztendlich kamen die Wissenschaftler jedoch zu dem Schluss, dass auf bereits etablierteren Kryptobörsen mit einer Vielzahl an Nutzern tendenziell weniger Wash-Trades betrieben wurden, ohne dabei konkrete Handelsplätze zu nennen. Für Trading-Anbieter, die weniger bekannt sind, können Wash-Trades hingegen zumindest kurzfristige Anreize bieten. Damit können diese in den Online-Rankings steigen, ohne allzu viel Aufmerksamkeit zu erregen, so die Forscher.
Forbes-Studie kommt zu ähnlichem Ergebnis
Die Studie des NBER erinnert an eine Analyse des Wirtschaftsmagazins "Forbes" aus dem August 2022. Damals wurden 157 Kryptobörsen auf ihre Transaktionen untersucht. Das Ergebnis des Forbes-Analysten Javier Paz: "Mehr als die Hälfte des gemeldeten Handelsvolumens ist wahrscheinlich gefälscht oder nicht wirtschaftlich." So bezifferten die Börsen das Bitcoin-Handelsvolumen am 14. Juni 2022 auf ungefähr 262 Milliarden US-Dollar, Paz ermittelte aber ein tatsächliches Volumen in Höhe von 128 Milliarden US-Dollar und damit 51 Prozent weniger als die Daten der Handelsplätze. Der Stratege machte ebenfalls Wash-Trades für die Verzerrungen verantwortlich.
Redaktion finanzen.net
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