Bankrate September-Umfrage: Das Vertrauen der Millennials in den Kryptomarkt sinkt
Die Beliebtheit von Cyberdevisen ist laut einer Umfrage deutlich gesunken. Vor allem die jungen Investoren kehren dem Kryptomarkt den Rücken.
Werte in diesem Artikel
• Vertrauen in Kryptowährungen rückläufig
• "Glaubenstest" in der Krise
• Unzureichende Informationen zu Krypto-Investitionen
Ein allgemeiner Trend ist aus der September-Umfrage von Bankrate zur Akzeptanz und dem Investitionsverhalten der Amerikaner im Kryptomarkt zu erkennen: Im Vergleich zum Vorjahr ging das Anlegervertrauen im Kryptomarkt über alle Generationen hinweg um 35 Prozent zurück. Besonders hervor sticht dabei die Generation der Millennials, hier schrumpfte das Vertrauen sogar um 50 Prozent.
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Glaubenstest für Schönwetter-Fans
Ein Grund für das deutlich gesunkene Anlegervertrauen ist sicherlich im Kursverfall der Cyberdevisen zu suchen. Denn zum Zeitpunkt der letztjährigen Umfrage befand sich der Kryptomarkt kurz vor seinem Allzeithoch in einer regelrechten Boom-Phase. "Es ist viel einfacher, enthusiastisch zu sein und an etwas zu glauben, wenn man sieht, wie der Wert kontinuierlich steigt", wird der Leitende Finanzanalyst Greg McBride bei Bankrate im Bericht zitiert. "Aber der wahre Test des Glaubens kommt, wenn es hart auf hart kommt, und viele Investoren haben erkannt, dass sie jetzt anders über Investitionen in Kryptowährungen denken."
Sinkende Kryptopreise seien sicher hinderlich, neue Investoren für den Kryptomarkt zu begeistern, äußerte James Royal, Chefreporter bei Bankrate, gegenüber CNBC Make It. Und weiter: "Händler von jedem Vermögenswert sind Schönwetter-Fans, und mit großen Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum, die mehr als 70 % von ihren Allzeithochs gefallen sind, ist es kein Wunder, dass der Glanz dieser Münzen abgefallen ist."
Fehlende Informationen zu einem komplexen und volatilen Markt
Kryptowährungen gelten als sehr volatil und können unvorhersehbaren Preisschwankungen unterliegen, wie auch das vergangene Jahr gezeigt hat. Viele, gerade junge Investoren hätten sich von der Krypto-Euphorie und den Versprechen "vom schnellen Geld" mitreißen lassen, ohne den Kryptomarkt zu verstehen, schreiben die Experten von Bankrate. Dies habe sich angesichts der jüngsten Crashs relativiert.
Die als zunehmend unzureichend empfundene Qualität der Informationen aus den sozialen Medien könnte zum Rückzug der jungen Investoren aus dem Kryptomarkt beigetragen haben. Interessierte müssten hier rein auf die Aussagen der Influencer verlassen, ohne fundierte Informationen zu erhalten. Daher ist es nicht verwunderlich, dass nach den komplexen Vorgängen um den Terra LUNA-Crash Anfang Mai 2022 und die dadurch ausgelöste Kettenreaktion, der Ruf nach vertrauenswürdigen Informationen steigt. So halten laut der Umfrage von Bankrate 70 Prozent Finanzberater für eine zuverlässige Informationsquelle, bei den Social-Media-Plattformen hingegen sind es nur noch 21 Prozent. Umfragen aus den vergangenen Jahren zeichneten noch ein gegenteiliges Bild: Hinter Freunden und Familie waren die sozialen Medien die beliebteste Informationsquelle der jüngeren Generationen.
Im Vergleich zu traditionellen Investments, wie Aktien oder Immobilen, generierten Kryptowährungen keinen Cashflow, weshalb sich Krypto-Trader stets auf die "Theorie des größeren Narren" verlassen müssten, ist im Bericht von Bankrate zu lesen. "Die einzige Möglichkeit, damit Geld zu verdienen, besteht darin, es an jemanden zu verkaufen, der optimistischer oder dümmer ist als man selbst", so James Royal gegenüber CNBC.
Redaktion finanzen.net
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