Im Visier der US-Regierung?

Ripple-CEO zeigt sich besorgt um USDT - Tether-CEO reagiert und unterstellt Hintergedanken

16.05.24 23:20 Uhr

Aufruhr am Kryptomarkt: Ripple-CEO besorgt wegen möglichem Tether-Verbot - Tether-Chef schießt scharf zurück | finanzen.net

Befindet sich der Stablecoin Tether (USDT) im Visier der US-Regierung? Das deutete Ripple-CEO Brad Garlinghouse kürzlich in einem Pocast an. Der CEO von Tether will davon jedoch nichts wissen und kontert scharf.

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• Brad Garlinghouse besorgt um mögliches Vorgehen gegen USDT und Auswirkungen auf Kryptowelt
• Tether-CEO schießt auf X gegen Garlinghouse zurück
• Paolo Ardoino: Tether arbeitet seit Jahren mit Strafverfolgungsbehörden zusammen

Tether (USDT) ist mit einer Marktkapitalisierung von rund 111 Milliarden US-Dollar der größte Stablecoin der Welt und außerdem auch die drittgrößte Kryptowährung nach Bitcoin und Ethereum (Stand: 15. Mai 2024). In einer Episode des auf YouTube verfügbaren Podcast "World Class" warnte jedoch Ripple-CEO Brad Garlinghouse kürzlich davor, dass die US-Regierung Tether im Visier habe und dies unvorhersehbare Auswirkungen für den Kryptomarkt mit sich bringen könnte.

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Ripple-CEO sicher: US-Regierung hat Tether im Visier

"Die US-Regierung ist hinter Tether her. Das ist mir klar", sagte Garlinghouse gegenüber Podcast-Moderator Chris Vasque. Mögliche Maßnahmen gegen den Stablecoin, wie etwa ein Verbot, hätten dabei aufgrund der Stellung von USDT schwerwiegende Folgen für den Kryptosektor. "Ich sehe Tether als einen sehr wichtigen Teil des Ökosystems und ich weiß nicht, wie man die Auswirkungen vorhersagen kann, die das auf das restliche Ökosystem haben würde", so der Ripple-CEO weiter.

Tatsächlich stand Tether in der Vergangenheit schon häufiger im Fokus der US-Regierung. So forderte laut "Cointelegraph" etwa US-Senatorin Cynthia Lummis das US-Justizministerium im vergangenen Jahr dazu auf, zu prüfen, inwieweit Tether materielle Unterstützung und Ressourcen zur Terrorismusunterstützung bereitstelle. In einem Dokument zu einer Anhörung des Senatsausschusses im April 2024, bei der es um die Bekämpfung illegaler Finanzierung, die Terrorismusbekämpfung und die Sanktionsumgehung ging, heißt es außerdem, dass "Russland zunehmend auf alternative Zahlungsmechanismen zurückgreift - einschließlich des Stablecoins Tether -, um zu versuchen, unsere Sanktionen zu umgehen und seine Kriegsmaschinerie weiterhin zu finanzieren".

Auch wegen seiner Reserven zur Stützung des USDT stand Tether bereits in der Kritik, nachdem die Commodity Futures Trading Commission erklärte, dass Tether zwischen Mitte 2016 und Anfang 2019 nur an etwa einem Viertel der Tage genügend Bargeld in der Kasse gehabt habe, um den Stablecoin zu decken. Inzwischen scheint sich zumindest dieser Punkt jedoch gebessert zu haben.

Tether-CEO kontert Garlinghouse-Äußerungen - und unterstellt ihm Hintergedanken

Wie viel nun an den aktuellen Befürchtungen von Ripple-CEO Brad Garlinghouse bezüglich eines möglichen Vorgehens der US-Regierung gegen USDT dran ist, lässt sich momentan nicht sagen. Fakt ist jedoch, dass Ripple momentan selbst einen Stablecoin plant, der in direkter Konkurrenz zum USDT stehen würde. Darauf wies auch Tether-CEO Paolo Ardoino hin, der in einem ausführlichen Beitrag auf dem Kurznachrichtendienst X zu den Aussagen von Garlinghouse aus dem Podcast Stellung bezog.

"Ein uniformierter [sic; in einem weiteren Tweet korrigiert zu "uninformierter"; Anm. d. Red.] CEO, der ein Unternehmen leitet, das von der SEC untersucht wird und einen konkurrierenden Stablecoin (cui prodest [lateinisch für "Wem es nützt"; Anm. d. Red.]) auf den Markt bringt, verbreitet laut Berichten Angst in Bezug auf USDT", schrieb Ardoino - und unterstellte Garlinghouse damit eigennützige Hintergedanken. Im Anschluss zählte der Tether-CEO auf, inwiefern USDT Menschen in Schwellenländern helfe und bereits geholfen habe und verwies auch auf die jahrelange Kooperation mit den Strafverfolgungsbehörden in den USA und weltweit. So habe Tether unter anderem seit seiner Gründung mit 124 Strafverfolgungsbehörden in mehr als 40 verschiedenen Ländern zusammengearbeitet und dabei insgesamt mehr als 1,3 Milliarden US-Dollar blockiert. Von den blockierten Geldern seien 1,6 Millionen US-Dollar mit der Terrorismusfinanzierung in Verbindung gestanden. Außerdem arbeite man laut Ardoino mit dem FBI und dem Secret Service zusammen.

"Tether arbeitet direkt mit den Strafverfolgungsbehörden zusammen, während andere Stablecoins, obwohl sie behaupten, 'konformer' zu sein, einer richterlichen Anordnung bedürfen, was Hackern, Betrügern und Kriminellen viel Zeit lässt, Gelder zu bewegen", fasste der Tether-CEO am Ende seines X-Beitrags noch einmal zusammen - ohne sich dabei einen kleinen Seitenhieb gegen die Konkurrenz im Kryptosektor zu verkneifen. Vor einem Vorgehen der US-Regierung gegen USDT oder einem kompletten Verbot des Stablecoins scheint er daher momentan keine Angst zu haben.

Redaktion finanzen.net

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