Türkische Lira bricht weiter ein - Erdogan verspricht niedrigere Zinsen
Die Talfahrt der türkischen Lira hat sich am Dienstagabend nochmals beschleunigt.
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Für Unmut unter den Investoren und damit für weitere Abflüsse aus der Währung sorgte einmal mehr der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan. Er versprach in einem Interview des TV-Senders TRT, bis zu den für 2023 geplanten Wahlen niedrigere Zinsen. Zudem sei er nicht länger interessiert, mit höheren Leitzinsen kurzfristige Investments in das Land zu ziehen. Die Lira brach darauf hin zum US-Dollar und Euro auf Rekordtiefs ein.
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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Der Dollar stieg im Gegenzug bis knapp unter 14 Lira, der Euro kletterte dicht an 16 Lira. Zum Vergleich: Zum Wochenstart mussten für einen Euro phasenweise noch 14 Lira gezahlt werden, Mitte November waren es 12 Lira.
Die Währung der Türkei befindet sich schon länger auf Talfahrt, die Wirtschaft des Landes leidet schwer darunter. Hintergrund sind die Einmischungen Erdogans in die Geldpolitik der Notenbank. Entgegen jeder geltenden volkswirtschaftlichen Vernunft vertritt der Staatspräsident die Ansicht, hohe Zinsen förderten die Inflation. Viele Notenbanker, die sich mehr oder weniger gegen Erdogans Ansichten stellten, mussten bereits ihren Hut nehmen.
Erst jüngst hatte die türkische Zentralbank die Leitzinsen auf 15 Prozent gesenkt - entgegen der gängigen Praxis, einer hohen Inflation mit einer Anhebung des Leitzinses zu begegnen. So beträgt die Teuerungsrate aktuell rund 20 Prozent. In diesem Umfeld scheuen ausländische Unternehmer tendenziell Investitionen in dem Land, was die Wirtschaft zusätzlich belastet./mis/ck
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