Digitale Zentralbankwährung

Digitaler Euro im Blick: EZB sieht Banken als Intermediäre

24.04.23 16:18 Uhr

Digitaler Euro im Blick: EZB sieht Banken als Intermediäre | finanzen.net

Geschäftsbanken würden nach Aussage der Europäischen Zentralbank (EZB) eine entscheidende Rolle bei der Nutzung eines digitalen Euro spielen.

Werte in diesem Artikel
Devisen

0,1269 EUR 0,0002 EUR 0,13%

7,8810 CNY -0,0104 CNY -0,13%

0,8401 GBP -0,0030 GBP -0,36%

8,4590 HKD -0,0230 HKD -0,27%

161,3760 JPY -0,0740 JPY -0,05%

1,0888 USD -0,0028 USD -0,25%

1,1907 EUR 0,0045 EUR 0,38%

0,0062 EUR 0,0000 EUR 0,02%

0,9184 EUR 0,0024 EUR 0,26%

In ihrem dritten Fortschrittsbericht zum digitalen Euro nennt die EZB weitere Merkmale eines möglichen digitalen Zentralbankgelds, darunter die Nutzung per App, Verwahrung in Wallets und die Offline-Nutzbarkeit. Folgende Punkte nennt die EZB:

1. In den ersten Versionen wäre der digitale Euro für die Einwohner des Euroraums, Händler und Regierungen zugänglich. Auch Bürger, die nicht im Euroraum ansässig sind, könnten Zugang erhalten, sofern sie ein Konto bei einem im Euroraum ansässigen Zahlungsdienstleister besitzen.

Wer­bung
Über 500+ Kryptos und 3.000 digitale Assets

Bitpanda ist der BaFin-lizenzierte Krypto-Broker aus Österreich und offizieller Krypto-Partner des FC Bayern München. Erstellen Sie Ihr Konto mit nur wenigen Klicks und profitieren Sie von 0% Ein- und Auszahlungsgebühren.

In weiteren Versionen könnten auch Verbraucher aus ausgewählten Drittländern Zugang erhalten, je nach den Zugangsregeln, die im Rechtsrahmen für einen digitalen Euro festgelegt werden. Der Bericht sieht auch die Möglichkeit vor, währungsübergreifende Funktionen mit anderen digitalen Währungen von Zentralbanken außerhalb des Euroraums anzubieten.

2. Der EZB-Rat schlägt außerdem vor, dass ein digitaler Euro über Zahlungsverkehrsdienstleister im Sinne der Richtlinie über Zahlungsdienste (PSD2) vertrieben werden könnte. Er könnte den Einwohnern des Euroraums über bestehende Banking-Apps oder über eine vom Eurosystem bereitgestellte App zur Verfügung gestellt werden, die einen harmonisierten Zugang zu den von den Zahlungsdienstleistern angebotenen grundlegenden Zahlungsfunktionen bietet.

Beaufsichtigte Intermediäre - zum Beispiel Banken, die den digitalen Euro vertreiben - müssten den Endnutzern eine Reihe von obligatorischen Kerndienstleistungen anbieten und könnten zusätzliche Dienstleistungen erbringen. Dazu könnten bedingte Zahlungen oder die Möglichkeit gehören, Zahlungen von Person zu Person auf mehrere Parteien aufzuteilen.

3. Eine Umfrage zeigt laut EZB, dass Geldtransfers von Person zu Person - die im gesamten Euroraum verfügbar sind - als wesentliches Merkmal einer digitalen Brieftasche (Wallet) angesehen werden. Offline-Zahlungen, die derzeit nicht in großem Umfang verfügbar sind, werden als nützliches Merkmal für den Fall angesehen, dass jemand beispielsweise nicht über eine stabile Internetverbindung verfügt. Die Teilnehmer der Umfrage schätzten auch Möglichkeiten zur Budgetverwaltung und bedingte Zahlungen, einschließlich Zahlung bei Lieferung und Zahlung pro Nutzung.

4. Laut EZB kann die Gestaltung des digitalen Euro bei Bedarf an den von den europäischen Mitgesetzgebern zu verabschiedenden Rechtsrahmen angepasst werden.

Die EZB prüft bis Oktober dieses Jahres, wie ein digitaler Euro aussehen könnte. Danach wird der EZB-Rat eine grundsätzliche Entscheidung treffen. Erst dann können die konkreten Planungen beginnen. Führende EZB-Vertreter haben sich offen für die Ausgabe eines digitalen Zentralbankgeldes durch die EZB ausgesprochen.

>

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)

Bildquellen: PHILIPPE HUGUEN/AFP/Getty Images, Concept Photo / Shutterstock.com