Gesenkte Prognosen belasten

Billiggeldflut der EZB schickt Eurokurs auf Talfahrt

07.03.19 16:55 Uhr

Billiggeldflut der EZB schickt Eurokurs auf Talfahrt | finanzen.net

Die überraschende geldpolitische Lockerung der Europäischen Zentralbank (EZB) hat den Eurokurs am Donnerstag auf den tiefsten Stand seit November geschickt.

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Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung im Tief 1,1230 US-Dollar. Vor den Entscheidungen hatte der Kurs noch über der Marke von 1,13 Dollar notiert. Die EZB hatte den Referenzkurs am Nachmittag noch auf 1,1271 (Mittwoch: 1,1305) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8872 (0,8846) Euro.

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Die EZB hat mit einer erneuten Lockerung der Geldpolitik viele Anleger überrascht. Die Notenbank will den Leitzins nun bis mindestens Ende 2019 nicht anheben. Zudem kündigte sie neue Geldspritzen für die Banken an. EZB-Präsident Mario Draghi begründete die Entscheidung mit den deutlich gesenkten Konjunkturprognosen und einer tiefgreifenden Unsicherheit. Er verwies unter anderem auf den Handelsprotektionismus und die Abschwächung in China.

Die Reaktionen am Devisenmarkt waren so heftig, da viele Anleger noch nicht mit neuen Entscheidungen gerechnet hatten. "Der EZB-Rat hat einstimmig die Zinswende weit in die Zukunft verschoben - diese könnte gar bis zum nächsten Aufschwung auf sich warten lassen", kommentierte Christian Lips, Chefvolkswirt bei der NordLB. Offensichtlich sei der richtige Zeitpunkt für die Zinswende verpasst worden, im aktuellen Umfeld sei eine Zinsanhebung in der Tat nicht angemessen. Niedrige Zinsen belasten tendenziell eine Währung, weshalb der Euro nachgab.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,8588 (0,8597) britische Pfund, 125,97 (126,40) japanische Yen und 1,1355 (1,1360) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag mit 1286 Dollar gehandelt. Das war knapp ein Dollar weniger als am Vortag.

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FRANKFURT (dpa-AFX)

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