CBDC

Bundesbank-Vorstandsmitglied Burkhard Balz: Diese Chancen und Risiken bringt der digitale Euro mit sich

14.07.23 22:43 Uhr

Bundesbank-Vorstandsmitglied Burkhard Balz: Diese Chancen und Risiken bringt der digitale Euro mit sich | finanzen.net

Der Prototyp des digitalen Euro ist fertiggestellt. Dennoch gibt es weiterhin Bedenken hinsichtlich der digitalen Zentralbankwährung. Bundesbank-Vorstandsmitglied Burkhard Balz äußerte sich kürzlich zu den Chancen und Risiken des digitalen Euros.

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• Entscheidung über Einführung des digitalen Euros erfolgt im Herbst 2023
• Digitaler Euro stößt noch häufig auf Skepsis
• Bundesbank-Vorstandsmitglied Burkhard Balz über die Rolle des digitalen Euros

CBDC-Prototyp der EZB fertiggestellt

Vor wenigen Wochen erreichte der CBDC-Prototyp der Europäischen Zentralbank (EZB) ein neues Etappenziel. Aus Berichten ging hervor, dass der Prototyp des digitalen Euro erfolgreich getestet wurde und damit die zweite Testphase abgeschlossen sei. Anders als bei Bitcoin, Ethereum und vergleichbaren Kryptowährungen handelt es sich bei dem digitalen Euro nicht um eine dezentrale Kryptowährung, sondern um ein von der EZB kontrolliertes Zentralbankengeld, das als eine Ergänzung zum Bargeld dienen soll. An den Tests war außer verschiedenen Fintech-Unternehmen auch der US-Konzern Amazon beteiligt. Ursprünglich angelegt war das Projekt für eine mögliche EU-weite Einführung der digitalen Zentralbankwährung zwischen Juli 2021 und Herbst 2023. Im Herbst folgt nun die Entscheidung, ob eine Einführung der digitalen Zentralbankwährung erfolgen soll oder das Projekt schließlich endet. EZB-Direktor Fabio Panetta erklärt jedoch auch, dass eine Einführung des digitalen Euros erst im Herbst 2026 erfolgen könne. Dabei betont er zudem, dass dieser das Bargeld nur ergänzen und nicht - wie von einigen befürchtet - ersetzen solle.

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Kritik zum digitalen Euro

Doch auch wenn das Bargeld laut EZB nicht abgeschafft werden soll, gibt es weiterhin einige Kritiker und Skeptiker hinsichtlich der digitalen Zentralbankwährung. Außer der Befürchtung um die Verfügbarkeit von Bargeld sehen viele auch die mangelnde Datensicherheit des digitalen Euro kritisch, wie der Deutschlandfunk erklärt. Besonders bei Online-Zahlungen solle die Privatsphäre besser geschützt werden. In diesem Punkt müsse die EU "noch nachbessern, damit der digitale Euro das Datensammeln stoppt. Anonymität beim digitalen Bezahlen ist wichtig", erklärt die Vorständin der Verbraucherzentrale Bundesverband, Ramona Pop, laut dem Deutschlandfunk.

Burkhard Balz über den digitalen Euro

Und auch Bundesbank-Vorstandsmitglied Burkhard Balz äußerte sich kürzlich zu den Chancen, aber auch Risiken, die der digitale Euro mit sich bringt. An der School of Economics hat Balz eine Rede gehalten, bei der er sich mit der Rolle der digitalen Zentralbankwährung auseinandersetzt, wie das IT-Finanzmagazin berichtet. Dabei betonte Balz, dass sich bereits viele Länder in einer Pilotphase hinsichtlich digitaler Zentralbankwährungen befänden und einige sogar bereits einen CBDC eingeführt hätten. Dennoch gebe es laut ihm keine Standardlösung für die Einführung einer solchen. Es ginge darum, sowohl die Kontrolle über Zahlungen als auch die Unabhängigkeit von internationalen Digitalunternehmen, insbesondere aus den USA, zu gewährleisten. Es sei wichtig, über die Abhängigkeiten von Staaten und Zentralbanken von diesen Unternehmen zu diskutieren. Es falle auf, dass sich der Trend zu digitalen Zahlungslösungen beschleunige, und in diesem Zusammenhang könne ein Währungssystem Antworten und alternative Konzepte bieten. "Ein digitaler Euro würde den Zugang zu sicherem Zentralbankgeld für alle im digitalen Raum erhalten. Wenn die Nutzung von Bargeld für Zahlungen weiter abnimmt, wird dies die Rolle des öffentlichen Geldes, den Grundpfeiler unseres Geldsystems, gefährden. Die Konvertierbarkeit von privatem Geld in öffentliches Geld ist ein wichtiger Grundpfeiler unseres zweistufigen Geldsystems", so Balz.

Der Erfolg des digitalen Euros hänge Balz zufolge von einigen Rahmenbedingungen ab. Hierbei nannte er zum Beispiel die breite Verwendbarkeit ohne unerwünschte Nebenwirkungen, also eine Universalität, wie man sie sonst von Bargeld kenne - sowohl in den Geschäften als auch zwischen den Privatpersonen und auch im E-Commerce. Um schließlich alle Verbraucher ins Boot holen zu können, bräuchte es als Erscheinungsformen eine Wallet sowie eine physische Karte. "Das Eurosystem beabsichtigt nicht, eine Geschäftsbank für 340 Millionen europäische Bürger zu werden. Stattdessen möchten wir die langjährige Expertise des Bankensektors an der Kundenschnittstelle nutzen. Wir möchten die traditionellen Rollen im Geldsystem bewahren, mit der Zentralbank im Hintergrund und Banken sowie Zahlungsdienstleistern an der Kundenschnittstelle", erklärt er. Außerdem müsse der digitale Euro so eingeführt werden, dass er um weitere und neue zukunftssichere Geschäftsmodelle erweitert werden könnte. Dafür brauche es eine von vornherein zukunftssichere Infrastruktur.

Zudem betonte er, dass das die Sicherheit und der Datenschutz ein zentrales Thema bei der Einführung eines CBDC sei. Dabei gehe es vor allem um das Vertrauen der Bevölkerung und den Schutz vor Betrug. Personenbezogene Daten sollten dabei daher nur begrenzt und unter strenger Einhaltung der Datenschutzgesetze verarbeitet werden. "Der Erfolg des digitalen Euro ist keine Selbstverständlichkeit. Für einen so grundlegenden technologischen Wandel wie die CBDCs brauchen wir eine rigorose Analyse und Aufgeschlossenheit", erklärte er letztlich.

Redaktion finanzen.net

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