Schneeballsystem: Krypto-Betrüger drohen 70 Jahre Haft in den USA
Der BitConnect-Günder Satish Kumbhani steht in mehreren Punkten unter Anklage, da er mit seiner mutmaßlich betrügerischen Plattform ein Schneeballsystem betrieben haben soll.
Werte in diesem Artikel
• BitConnect-Gründer steht wegen Betrugs unter Anklage
• Kumbhani und seine Komplizen sollen etwa 2,4 Milliarden US-Dollar erbeutet haben
• Bei Verurteilung drohen dem 36-Jährigen bis zu 70 Jahre Haft
BitConnect-Gründer steht unter Anklage
Ein Bundesgericht in San Diego hat am 25. Februar 2022 Anklage gegen den Gründer von BitConnect, Satish Kumbhani, erhoben. Wie aus dem Bericht des US-Justizministerium hervorgeht, soll der Angeklagte mit seiner mutmaßlich betrügerischen Krypto-Exchange BitConnect ein globales Schneeballsystem betrieben haben. Der 36-Jährige soll die Investoren mittels "Lending Program" getäuscht haben. "Im Rahmen dieses Programms warben Kumbhani und seine Mitverschwörer für die angeblich firmeneigene Technologie von BitConnect, die als 'BitConnect Trading Bot' und 'Volatilitätssoftware' bekannt ist, da sie in der Lage sei, beträchtliche Gewinne und garantierte Renditen zu erwirtschaften, indem sie das Geld der Anleger für den Handel mit der Volatilität der Kryptowährungsbörsen einsetzen", erklärt das Justizministerium. Dahinter soll sich jedoch ein Schneeballsystem versteckt haben, mit dem Kumbhani und seine Komplizen etwa 2,4 Milliarden US-Dollar von den Investoren erbeuteten.
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BitConnect Coin soll künstlich in die Höhe getrieben worden sein
Nach nur einem Jahr beendete der Angeklagte das Lending Program wieder. Anschließend soll Kumbhani seine Mittäter angewiesen haben, den Preis der digitalen Währung von BitConnect, den BitConnect Coin (BCC) künstlich in die Höhe zu treiben, um so einen falschen Eindruck von legitimem Interesse an dem Coin zu erwecken. Außerdem soll auch der verschleiert worden sein, was mit den von Investoren erhaltenen Geldern geschehen ist, "indem sie die Gelder vermischten, zirkulieren ließen und über die BitConnect-Gruppe von Kryptowährungs-Wallets und verschiedene international ansässige Kryptowährungsbörsen tauschten." Des Weiteren soll sich der BitConnect-Gründer den geltenden Vorschriften der US-Finanzindustrie entzogen haben, um behördlichen Prüfungen zu entgehen. Demnach habe sich BitConnect nie bei FinCEN registriert, wie es der Bank Secrecy Act eigentlich verlangt.
Bis zu 70 Jahre Haft könnten Kumbhani bevorstehen
Insgesamt wurde Kumbhani wegen Verschwörung zur Begehung von Überweisungsbetrug, Überweisungsbetrug, Verschwörung zur Begehung von Warenpreismanipulation, Betrieb eines nicht lizenzierten Geldüberweisungsgeschäfts und Verschwörung zur Begehung internationaler Geldwäsche angeklagt. Sollte er in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen werden, drohen dem BitConnect-Gründer eine Gefängnisstrafe von bis zu 70 Jahren. Derzeit ist Kumbhani auf freiem Fuß, jedoch wird ein Bundesbezirksrichter das Strafmaß unter Berücksichtigung der US-Strafzumessungsrichtlinien und anderer gesetzlicher Faktoren festlegen.
"Verbrechen, insbesondere Verbrechen im Zusammenhang mit digitalen Währungen, überschreiten weiterhin internationale Grenzen. Die Abteilung ist bestrebt, die Opfer zu schützen, die Integrität des Marktes zu bewahren und ihre globalen Partnerschaften zu stärken, um Kriminelle, die in Kryptowährungsbetrug verwickelt sind, zur Rechenschaft zu ziehen. Wir danken unseren Partnern auf der ganzen Welt für ihre anhaltenden Bemühungen", erklärt der stellvertretende Generalstaatsanwalt Kenneth A. Polite Jr. von der Strafabteilung des Justizministeriums.
E. Schmal / Redaktion finanzen.net
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