Eine unbequeme Wahrheit
Mit dem Titel „eine unbequeme Wahrheit“ hat der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore...
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... versucht, auf die Folgen der Klimaerwärmung aufmerksam zu machen. Auch die Veränderung des Weltklimas mit mehr längeren Dürreperioden und gleichzeitig stärkeren Unwettern in anderen Regionen wurde lange ignoriert, teilweise bis heute. Leider ist dies eine traurige Analogie dazu, wie der Abstieg der Gemeinschaftswährung Euro teilweise bis heute vertuscht oder verleugnet wird.
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Stellen wir die Fakten ganz nüchtern zusammen:
Gemeinsamer Kapitalmarkt: Ein wichtiger Grund für die Einführung der gemeinsamen Währung war, dass es in einem größeren gemeinsamen Kapitalmarkt leichter für einzelne Länder sei, sich zu refinanzieren. Dieser vermeintliche Vorteil hat sich als Kartenhaus erwiesen, das nach kurzer Zeit in sich zusammengefallen ist. Griechenland, Portugal, Irland und jetzt auch Italien bringt die Emission von Anleihen in Euro deutlich mehr Nachteile als Vorteile – wenn sie überhaupt Käufer finden.
Europäische Zentralbank: Eine starke Europäische Zentralbank (EZB) sollte als Gegenspieler zur Fed, zur Bank of England und anderen Notenbanken auftreten. Auch hier steht ein dickes Minus. Die EZB wird aufgerieben zwischen den Fans der Notenpresse – Frankreichs Präsident Sarkozy allen voran – und den Stabilitäts-Fanatikern der Bundesbank auf der anderen Seite. Ein eigenes Profil ist nicht zu erkennen, die Rekordzinsen auf den Anleihemärkten sind auch eine Reaktion auf das Zaudern der EZB.
Politische Union: Der Euro sollte Europa zusammen wachsen lassen, um zu einer stärkeren politischen Union zu führen. Mit diesem Ziel ist man besonders deutlich gescheitert. Nicht nur protestieren die Griechen gegen die „Diktatoren“ aus Brüssel und Berlin. Täglich brechen neue Fronten auf. Die Briten und Polen fragen sich schon, was sie in der EU sollen, wenn es neben der Euro-Rettung keine anderen Themen mehr gibt. Die Sitzungsmarathons in Brüssel und anderswo sind ein Sinnbild für die Erstarrung der EU.
Wenn Bundeskanzlerin Merkel proklamiert, der Euro bringe für alle Beteiligten Vorteile, dann sollte sie langsam einmal diese Argumente auf den Tisch legen. Es fällt schwer, auch nur ein einziges zu erkennen.
Neue Währungsstruktur bringt Vorteile für alle
Denn auf der anderen Seite werde ich nicht müde zu betonen, dass eine geregelte Auflösung des Euro für alle Seiten Vorteile bringen würde. Es ist nun einmal so, dass kein Arbeiter in Griechenland, Portugal oder Sizilien seinen Lohn, in Euro gerechnet, halbieren kann, um mit einem Ingenieur aus Regensburg oder Leverkusen in der Arbeitsproduktivität mithalten zu können. Dieser Traum ist ausgeträumt. Die Währungsrelationen müssen wie seit Jahrhunderten die Aufgabe übernehmen, wie ein Schmierstoff zwischen den unterschiedlichen Volkswirtschaften zu funktionieren und dafür sorgen, dass es nicht zu sehr knirscht. Ein realistischer Währungsraum aus Ländern mit einer ähnlichen Wirtschaftsstruktur und Haushaltspolitik hat eine Zukunft, aber nicht der Euro in der heutigen Form. Das ist leider die unbequeme Wahrheit.
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