Gene Munster: Das wird mit Tesla im Laufe des nächsten Jahres passieren
Elon Musk sorgt momentan für viel Aufsehen in der Finanzwelt, da er vergangene Woche überraschend via Twitter verkündete, den Elektroautobauer Tesla bei einem Kurs von 420 US-Dollar privatisieren zu wollen. Mittlerweile ist auch bekannt, wie er den Rückzug des Unternehmens wahrscheinlich finanzieren will.
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Gene Munster, Analyst bei Loup Ventures und bekennender Tesla-Bulle, ist sich relativ sicher, was mit dem E-Auto-Unternehmen im Laufe des nächsten Jahres passieren wird. In einem Interview mit CNBC äußerte er seine Vermutungen.
Privatisierung innerhalb des nächsten Jahres
"Wie bei allen Tesla-Geschichten wird es eine wilde Fahrt geben", erklärte Munster. Seiner Schätzung nach würden die Verhandlungsgespräche ungefähr drei Monate dauern. "Letztendlich denken wir, dass Tesla im nächsten Jahr privatisiert werden wird."
Das Gespräch mit CNBC führte Munster jedoch vor der Mitteilung Musks, dass die finanzielle Absicherung aus Saudi-Arabien kommen werde und die Gespräche dort schon hinreichend fortgeschritten seien. Zu diesem Zeitpunkt rätselte die Finanzwelt noch darüber, wie Musk es schaffen will, genug Geld aufzutreiben, um das Unternehmen bei einem Aktienkurs von 420 US-Dollar von der Börse zu nehmen.
Saudische Regierung als Ankerinvestor
Doch Munster äußerte sich nochmals in einem Beitrag auf der Website von Loup Ventures zum Tesla-Thema, nachdem Musk in einem Blogpost die Involvierung des saudi-arabischen Staatsfonds bekanntgab. Seine Investmentfirma "glaube noch immer, dass es eine Chance von mehr als 50 Prozent gibt, dass Tesla in einem Jahr privatisiert ist". Die Bekanntmachung Musks habe die Wahrscheinlichkeit der Abschätzung leicht erhöht.
Außerdem habe Loup Ventures aus der Bekanntgabe weitere Schlüsse gezogen. So benötige Tesla zwischen 25 und 30 Milliarden US-Dollar Kapital, um seinen Abgang von der Börse final vollführen zu können - zwei Drittel der Anteile, die von Investoren gehalten würden, würden von diesen auch bei der Privatisierung mitgetragen werden. Die saudische Regierung werde dann zum Ankerinvestor.
Da der Konzern-Chef die Anteile von zusätzlichen Investoren aber eigentlich unter 20 Prozent halten wolle - er selbst besitzt 22 Prozent - würde das bedeuten, dass die Saudis laut Munsters Rechnung "lediglich 16 Milliarden US-Dollar investieren könnten". Wenn Musk es nicht schaffe, Investoren für die verbliebenen ausstehenden Aktien zu finden, tippt Munster jedoch, dass er wahrscheinlich auch eine größere Beteiligung des saudi-arabischen Staatsfonds akzeptieren würde.
Börsenabgang in drei bis neun Monaten
Munster schätzt, dass die nächsten Schritte auf dem Weg zur Tesla-Privatisierung einige Monate brauchen werden. Zuerst müsse Tesla die Finanzierung wirklich abgesichert haben und dann müsse der Konzern sich darum kümmern, dass die "momentanen Anteilseigner ihre öffentlichen Investitionen in private überführen können". Außerdem müssten regulatorische Genehmigungen eingeholt werden und der Plan müsse von den Investoren bewilligt werden. "Unser bester Tipp ist, dass das drei bis neun Monate dauern wird", äußert sich Munster abschließend. Und damit liegt er noch immer ziemlich nahe bei seiner vorherigen Schätzung, die er gegenüber CNBC äußerte, dass Tesla im Laufe des nächsten Jahres privatisiert werden würde.
Wobei Munster in seiner Mitteilung auf der Firmenwebsite jedoch schon einmal falsch liegen könnte, ist die Annahme, dass Elon Musk durch die Äußerung "Finanzierung gesichert", die er via Twitter der Nachricht Tesla von der Börse nehmen zu wollen beifügte, keine rechtlichen Risiken zu fürchten habe. Zwar erklärte er, kein Rechtsexperte zu sein, aber tippte trotzdem darauf, dass "die vorher stattgefundenen Treffen mit den Saudis genug Grauzone geschaffen haben, um rechtliche Risiken vonseiten der SEC wegen Kursmanipulation zu verhindern". Am Mitwochabend wurde allerdings bekannt, dass die US-amerikanische Börsenaufsicht vermutlich eine Vorladung an alle Tesla-Vorstände verschickt hat, was darauf hindeutet, dass es doch rechtliche Folgen geben könnte.
Theresa Rauffmann / Redaktion finanzen.net
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