Jim O'Neill: Der chinesische Verbraucher ist das Wichtigste in der Weltwirtschaft
Die Volksrepublik China verbuchte im vergangenen Jahr die niedrigste Wachstumsrate seit drei Jahrzehnten. Doch die einzige Sorge sollte offenbar dem chinesischen Konsumenten gelten.
Im Vergleich zum Vorjahr legte Chinas Wirtschaft 2018 nur noch 6,6 Prozent zu. Mit 1,39 Milliarden Einwohnern gilt die chinesische Volksrepublik als bevölkerungsreichster Staat Ostasiens. Und diese vielen, potenziellen Konsumenten, seien laut Jim O'Neill, einem ehemaligen Goldman Sachs-Vorsitzenden, das einzig Wichtige in der Weltwirtschaft.
Handelspolitik belastet
China sei in Begriff, sich von einem in erster Linie produzierenden und exportierenden Land wegzubewegen und mehr in Richtung Konsumgesellschaft umzuwandeln, verlautet der US-amerikanische Nachrichtensender CNBC. Ein Hauch von Abschottung ist dabei zu spüren. Parallel dazu belastet der seit letztem Jahr vor sich hin schwelende Handelsstreit zwischen der Volksrepublik und den Vereinigten Staaten von Amerika auf breiter Front. Nicht nur für die chinesische Wirtschaft war dieser Umstand jüngst ein Dämpfer - vor allem für Beschäftigte, die für Unternehmen arbeiten, welche von dem Konflikt beeinträchtigt werden, ist das ein schlechter Umstand. Dabei versuchen sich viele Einwohner aus der Armut zu retten. Doch die eigentlich im Aufschwung befindliche Mittelschicht musste aufgrund des schlechten letzten Quartals des Jahres 2018 (mit nur 6,4 Prozent Wachstum) offensichtlich auf krisenhaften Signale reagieren und den Konsum entsprechend eindämmen, verlautet t-online.
Wiederbelebung des Chinesischen Verbrauchers
Doch das Wirtschaftswachstum Chinas an sich macht dem ehemaligen Goldman Sachs-Vorsitzenden keine Sorgen. Dass das Wachstum nicht mehr so rasant daher ging, sei keine Überraschung gewesen. "Die Menschen sollten nicht ausflippen, die Demografie hat sich gewandelt", so O'Neill. Vielmehr will er den Fokus auf die chinesischen Konsumenten lenken. Für die gesamte Weltwirtschaft sei dieser am Bedeutendsten, sagte er gegenüber CNBC. Denn was ihn daran stört, sei, dass Chinas Konsumenten langsamer werden. "Das soll nicht passieren" und sei das "einzig Wichtige in der Weltwirtschaft" betont der Vorsitzende von Chatham House.
Redaktion finanzen.net
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