Grünheide: Online-Erörterung

Tesla-Aktie fester: Tesla bei Crash in Texas laut Unfallermittlern wohl doch nicht fahrerlos

22.10.21 20:48 Uhr

Tesla-Aktie fester: Tesla bei Crash in Texas laut Unfallermittlern wohl doch nicht fahrerlos | finanzen.net

Der Tesla-Crash in Texas, der im April für Schlagzeilen sorgte, war nach Erkenntnissen von Unfallermittlern doch weniger mysteriös als es der örtlichen Polizei zunächst vorkam.

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Die lokalen Beamten hatten damals den Eindruck gewonnen, dass bei dem Unfall niemand am Steuer saß. Die renommierte Ermittlungsbehörde NTSB kam nun aber zu dem Schluss, dass beide Vordersitze beim Aufprall belegt waren und der Fahrer auf das Gaspedal drückte.

Das Elektroauto mit dem 59-jährigen Besitzer und seinem 69-jährigen Passagier legte damals nur rund 170 Meter zurück, bevor es von der Straße abkam. Das Fahrzeug prallte gegen einen Baum, die Batterie fing Feuer. Der Wagen brannte weitgehend aus.

Die örtliche Polizei in einem Vorort der Stadt Houston in Texas ging zunächst davon aus, dass bei dem Unfall niemand am Steuer gesessen hatte. Die Beamten fanden in dem ausgebrannten Fahrzeug einen der Männer tot auf dem Beifahrersitz und einen auf der Rückbank. Dadurch kam rasch die Frage auf, ob Teslas umstrittenes Assistenzsystem "Autopilot" aktiv gewesen sein könnte.

Schließlich hatten die Ehefrauen der beiden Männer der Polizei zufolge gehört, dass diese sich beim Einsteigen über das System unterhielten. Und im Internet tauchen immer wieder Videos von Leuten auf, die "Autopilot" die Kontrolle überlassen und regelwidrig auf der Rückbank Platz nehmen. Deshalb löste der Unfall neue Debatten über die Sicherheit des Systems und Teslas Maßnahmen gegen seinen Missbrauch aus.

Der Autohersteller selbst hatte von Anfang an bestritten, dass "Autopilot" auf der Strecke aktiviert worden sein konnte. Tesla betont, dass "Autopilot" nur ein Assistenzsystem sei und der Fahrer stets die Hände auf dem Lenkrad und die Verkehrslage im Blick behalten müsse. Kritiker fordern von Tesla aber härtere Maßnahmen gegen eine Missachtung dieser Vorgabe - wie zum Beispiel die Überwachung der Aufmerksamkeit des Fahrers mit einer Kamera. Auch die NTSB hatte bei einem Unfall mit eingeschaltetem "Autopilot"-System kritisiert, dass der Mensch am Steuer sich zu sehr auf die Technik verlassen konnte.

Nach dem Unfall hatte es zunächst geheißen, der Datenspeicher des Fahrzeugs sei schwer beschädigt worden. Daher schien es zeitweise, dass der Unfall möglicherweise nie ganz aufgeklärt werden könnte. Der NTSB gelang es aber, Informationen aus dem Gerät wiederherzustellen. Sie entlasten das "Autopilot"-System in dem Fall. Die NTSB schränkte zugleich ein, dass es sich bisher nur um vorläufige Erkenntnisse der Untersuchung handele.

Kritik an Brandenburg zur Online-Erörterung für Tesla-Fabrik nimmt zu

Die Kritik von Umweltschützern am Land Brandenburg wegen der Online-Erörterung von Einwänden gegen die Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin wächst. Nach dem Naturschutzbund, der Grünen Liga, dem BUND und den Naturfreunden in Brandenburg forderte der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) am Freitag eine neue öffentliche Auslegung des Bauantrags für die erste E-Autofabrik von Tesla in Europa. Umweltschützer befürchten mit der Ansiedlung negative Folgen für die Umwelt und knappes Trinkwasser.

Einige geschwärzte Passagen in den Antragsunterlagen seien für die Online-Erörterung von Ende September bis Mitte Oktober zwar zurückgenommen worden, teilte Oliver Kalusch vom geschäftsführenden Vorstand des BBU in Bonn mit. "Der Bevölkerung wurde aber nicht mehr Gelegenheit gegeben, zu den entschwärzten Passagen im Rahmen einer Neuauslegung Stellung zu nehmen." Außerdem sei ein Kapitel zur Störfall-Verordnung und zu Sicherheitsabständen überarbeitet, aber nicht neu für die Öffentlichkeit ausgelegt worden.

Das Brandenburger Umweltministerium hatte am Donnerstag bekanntgegeben, dass die Online-Erörterung von mehr als 800 Einwänden gegen die Tesla-Fabrik ab 2. November wiederholt wird. Damit ist der Zeitplan für den Produktionsstart des Werkes unsicherer geworden. Tesla-Chef Elon Musk strebt an, dass die ersten Fahrzeuge in Grünheide spätestens im Dezember vom Band rollen. Die abschließende Genehmigung des Landes fehlt aber, und die neue Online-Erörterung muss erst ausgewertet werden. Der Autobauer hält jedoch an seinem Zeitplan fest.

Die Umweltverbände hatten dem Landesamt für Umwelt vorgeworfen, die Frist zur Bekanntmachung von mindestens einer Woche sei nicht eingehalten worden, weil die Erörterung zwei Tage vorher bekanntgemacht worden sei. Das Landesumweltamt entschied sich laut Ministerium aus Gründen der Rechtssicherheit für eine Wiederholung. Das Umweltministerium lehnt eine neue öffentliche Auslegung des Tesla-Antrags für die Fabrik ab.

Im Handel an der NASDAQ steigt die Tesla-Aktie aktuell um 1,29 Prozent auf 905,64 US-Dollar.

WASHINGTON/GRÜNHEIDE/BONN (dpa-AFX)

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