Vermögensverwalter-Kolumne

Die Künstliche Intelligenz bleibt ein Marathon und ist kein Sprint

17.10.23 09:15 Uhr

Die Künstliche Intelligenz bleibt ein Marathon und ist kein Sprint | finanzen.net

Die vergangenen zwölf Monate waren - in vielerlei Hinsicht - ereignisreich, meint Dr. Markus C. Zschaber, Gründer der V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft in Köln.

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So hätten etwa noch vor genau einem Jahr wohl nur sehr wenige Insider geglaubt, welche Rolle Künstliche Intelligenz (KI) einmal einnehmen werde. Zwar war KI allen Menschen mit einem Interesse an Zukunftstechnologie schon seit Jahren ein Begriff, der Praxis-Fall "ChatGPT" überraschte letztlich aber uns alle. Heute erklärt Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, dass es 2035 keine Jobs mehr geben wird, die gänzlich ohne KI auskommen. Wohl auch deswegen hat die Aktie des KI-Profiteurs NVIDIA während der vergangenen zwölf Monate um stattlich rund 230 Prozent zugelegt - NVIDIA steht für die Chips, die für die KI-Revolution dringend benötigt werden.

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Stille Giganten aus Taiwan und Südkorea als Geheimtipps

Doch wer traut sich heute noch in die Aktie einzusteigen? Vor einigen Wochen gelang es NVIDIA, den Markt trotz einer hohen Erwartungshaltung noch zu überraschen - das Unternehmen legte überragende Quartalszahlen vor. Der Kurs hat seitdem aber ein wenig an Fahrt verloren. Grund genug, um auf Aktien aus der zweiten Reihe zu blicken. Neben NVIDIA müssen sämtliche Tech-Werte aus dem Silicon Valley als potenzielle Profiteure gelten. Allen voran hat Alphabet eine Marktstellung, die ihresgleichen sucht. Doch auch außerhalb des Nasdaq-100 gibt es KI-Profiteure.

Schon seit Jahren gilt etwa Taiwan als das Chip-Mekka. Dort sitzen die größten Auftragsfertiger für Prozessoren und andere Hardware-Komponenten. Ein gutes Beispiel dafür ist der weltgrößte Chip-Fertiger TSMC, der eng mit NVIDIA und AMD zusammenarbeitet. Laut Berichten will TSMC seine Produktion im Bereich von Hochleistungs-Grafikchips noch in diesem Jahr um zusätzliche 10.000 Wafer erhöhen. Auch das als Apple-Vertragspartner bekannte Unternehmen Foxconn, das in Taiwan als Hon Hai firmiert, hat neben der Fertigung von Unterhaltungselektronik ein spannendes KI-Geschäftsfeld. In der Cloud und in der Netzwerksparte geht es um besonders leistungsfähige Server. Hon Hai hat in diesem Bereich einen Marktanteil von 40 Prozent. Wenn es künftig immer mehr KI-Anwendungen gibt, müssen diese auf geeigneten Servern laufen - Hon Hai ist ein potenzieller Profiteur. Schon heute stecken in den Servern von Hon Hai Chips von NVIDIA. Vieles spricht also dafür, dass die Taiwanesen mit NVIDIA mitwachsen könnten.

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Droht langfristig ein Chip-Überangebot?

Wer das geopolitische Risiko, das Investments in Taiwan innehaben, scheut, könnte sich auch mit der Aktie von SK HYNIX einmal beschäftigen und natürlich selbst abwägen. Das Unternehmen produziert Arbeitsspeicher der neuesten Generation und sorgt dafür, dass relevante Daten in Windeseile den jeweiligen Prozessoren zur Verfügung stehen. Das Unternehmen hat den Konkurrenten Samsung bereits hinter sich gelassen und kontrolliert die Hälfte des Weltmarktes. Doch auch Samsung ist mit einer Marktdurchdringung von noch immer 40 Prozent eine Option für KI-Anleger, die es weniger rasant mögen: Die Aktie schaffte im vergangenen Jahr lediglich eine Rendite von 12,6 Prozent. SK HYNIX legte im selben Zeitraum immerhin um 23 Prozent zu. Eine Übertreibung sieht in jedem Fall anders aus.

Doch Vorsicht: Generell weisen Aktien aus dem KI-Universum immer noch ein höheres Risiko auf als etablierte Industriewerte aus der westlichen Welt. Anleger tun also gut daran, inmitten des KI-Hypes mit Augenmaß zu agieren. Titel wie NVIDIA sind bereits teuer und "heiß gelaufen". Werte aus Taiwan unterliegen geopolitischen Risiken und auch Titel aus Südkorea sind keine Selbstläufer: Angesichts von weltweiten Subventionen für die Chip-Industrie müssen Investoren mittel- bis langfristig mit einem stark steigenden Angebot an Chips rechnen. Für stabile Margen und Wachstum sind das nicht die besten Voraussetzungen.

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KI-Trend mit Augenmaß begleiten

Inzwischen gilt es, die heimlichen Profiteure des KI-Booms zu identifizieren. Auftragsfertiger aus Asien können trotz bestehender Risiken eine interessante Option sein. Auch zahlreiche Geschäftsmodelle, die sich aus dem Einsatz von KI in den kommenden Monaten ergeben werden, bieten risikofreudigen Investoren Chancen. Um jedoch die aussichtsreichen Unternehmen ausfindig zu machen, kontinuierlich zu analysieren und im richtigen Maß einem breiten Depot beizumischen, bedarf es einer Menge Erfahrung und Know how. Hier bietet sich natürlich die Einbindung einer Vermögensverwaltung an, die neben den etablierten Märkten und Branchen stets nach weiteren aussichtsreichen Perlen sucht und diese zunächst möglicherweise untergewichtet mit einem aktiven Managementprozess einbindet. Der KI-Trend wird wohl noch viele Jahre anhalten. Interessierte Anleger sollten daher mit Augenmaß investieren und nichts überstürzen. Der Vermögensaufbau mit Aktien bleibt ein Marathon, kein Sprint.

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Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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