Telekom erstmals seit Jahren mit Umsatzplus
Die Deutsche Telekom hat im zweiten Quartal erstmals seit Jahren wieder einen Umsatzanstieg verbucht. Die T-Aktie steigt.
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Die Deutsche Telekom hat ein historisches zweites Quartal hinter sich: Zum ersten Mal seit Jahren stieg der Umsatz und in den USA schaffte der DAX-Konzern die lange herbei gesehnte Trendwende geschafft. Weiteres Wachstum bei T-Mobile US kostet aber. Darum hat die Telekom die Erwartungen für das Gesamtjahr nun etwas niedriger gesteckt.
Von einem "Kundenansturm auf beiden Seiten des Atlantiks" und einer "gewaltigen Trendwende in den USA", spricht der scheidende Telekom-Boss Rene Obermann. Die Zahlen belegen seine Aussage: Verlor die Telekom in den USA im Vorjahreszeitraum noch 557.000 Vertragskunden, gewann sie im abgelaufenen Quartal 688.000 hinzu. Seit Mitte April kann T-Mobile US ihren Kunden endlich das populäre iPhone anbieten. Obermann hatte sein Fehlen jahrelang für den Schwund der wertvollen Vertragskunden verantwortlich gemacht.
In den Monaten April bis Juni stieg der Telekom-Gesamtumsatz um 5,4 Prozent auf 15,16 Milliarden Euro. Darin enthalten ist die seit Mai voll konsolidierte T-Mobile US. Aber auch organisch betrug das Wachstum laut Telekom 2,1 Prozent. Das hat es zuletzt vor einigen Jahren gegeben. Wann genau, vermochte man selbst bei der Telekom nicht zu sagen, wahrscheinlich aber 2008.
Freilich wirkt sich das noch nicht auf das Ergebnis aus, denn Kundenwachstum kostet, beispielsweise für Marketing oder Gerätesubventionen. So sank das um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 6 Prozent auf 4,42 Milliarden Euro. Unterm Strich wurden 530 Millionen Euro nach 482 Millionen Euro im Vorjahr verdient, was diversen Sondereffekten geschuldet ist. Darum bereinigt ging der Konzernüberschuss um 1,5 Prozent zurück.
In den USA sollen nun im zweiten Halbjahr weitere 500.000 bis 700.000 neue Vertragskunden gewonnen werden, bislang wollte man den Kundenstamm lediglich stabilisieren.
Darum erwartet die Telekom für 2013 nun nur noch ein bereinigtes EBITDA von 17,5 Milliarden Euro und einem freien Cashflow von 4,5 Milliarden Euro. Bislang war die Telekom unter einer pro-forma Einbeziehung von T-Mobile US für acht Monate von 18 Milliarden Euro EBITDA und 5 Milliarden freiem Cashflow ausgegangen. Die niedrigere Prognose sei aber ausschließlich den Investitionen in den USA geschuldet, beruhigten die Bonner.
Positiv überrascht hat die Telekom aber auch im deutschen Heimatmarkt und hier insbesondere im Mobilfunk. Während Telefonica Deutschland im Juni-Quartal mit mobilen Diensten 5,2 Prozent, Vodafone 4,8 Prozent und E-Plus 3,3 Prozent weniger verdiente, betrug bei der Telekom der Rückgang dieser Kennziffer, die Erlöse aus dem Geräteverkauf ausklammert, lediglich 1 Prozent.
Nach Serviceumsätzen ist die Deutsche Telekom wieder Marktführer im deutschen Mobilfunkmarkt und auch größer als eine Kombination aus O2 und E-Plus, die sich zusammen schließen wollen. Im zweiten Quartal gewann die Telekom 487.000 Kunden in Deutschland, der Löwenanteil nahm einen Vertrag.
Auch in Europa stieg die Zahl der Mobilfunk-Kunden. Gleichwohl sind Umsätze und Margen wegen Regulierungseffekten, hartem Wettbewerb und dem angespannten konjunkturellen Umfeld weiter unter Druck.
Auch T-Systems operiert in einem schwierigen Marktumfeld mit hohem Preisdruck. Immerhin konnte die bereinigte EBIT-Marge auf 2,9 von 1,4 Prozent gesteigert werden.
Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@dowjones.com DJG/apr/brb Dow Jones Newswires Von Archibald Preuschat
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