Britische Wettbewerbsbehörde prüft Amazon-Anthropic-Deal: Die Rolle von NVIDIA im Fokus
Amazons 4-Milliarden-US-Dollar-Investition in das KI-Startup Anthropic rückte in den Fokus der britischen Wettbewerbsbehörde CMA. Diese Untersuchung ist Teil einer globalen Überprüfung von Fusionen im KI-Sektor, die potenziell den Wettbewerb beeinträchtigen könnten, wobei NVIDIA als führender Anbieter von KI-Chips eine zentrale Rolle spielt.
Werte in diesem Artikel
• Milliarden-Investition von Amazon wird von der britischen Wettbewerbsbehörde geprüft
• Chips von NVIDIA spielen eine zentrale Rolle in der Partnerschaft zwischen Amazon und Anthropic
• Entscheidung der CMA über eine vertiefte Untersuchung könnte Auswirkungen auf KI-Branche haben
Details der Investition: Eine tiefere Partnerschaft zwischen Amazon und Anthropic
Amazon kündigte seine Beteiligung an Anthropic im September 2023 an, beginnend mit einer Investition von 1,25 Milliarden US-Dollar. Diese wurde im März 2024 um weitere 2,75 Milliarden US-Dollar aufgestockt, wodurch Amazon eine signifikante Minderheitsbeteiligung an dem Unternehmen erhielt. Anthropic, gegründet von ehemaligen OpenAI-Führungskräften, ist bekannt für die Entwicklung von Large Language Models (LLMs) und betreibt die Claude-Plattform, die als Wettbewerber zu OpenAIs ChatGPT und Alphabets Gemini angesehen wird, so ITPro in einem Online-Beitrag. Im Rahmen dieser Investition verpflichtete sich Anthropic, AWS als seinen bevorzugten Cloud-Anbieter zu nutzen, insbesondere für sicherheitskritische Anwendungen und die Entwicklung zukünftiger KI-Modelle, wie es weiter heißt.
Diese enge Zusammenarbeit geht jedoch über eine bloße Investition hinaus, wie ITPro weiter berichtet. NVIDIA, ein dominanter Anbieter von KI-Hardware, stellt die notwendigen Chips für das Training und den Betrieb von Anthropics Modellen bereit. Diese Technologie ist entscheidend für die Leistung von Anthropics Produkten und unterstreicht die Tiefe der Integration zwischen Amazon, Anthropic und NVIDIA. Diese Verbindung hat bei Regulierungsbehörden Bedenken hinsichtlich der möglichen Einschränkungen des Wettbewerbs geweckt, da eine solche enge Zusammenarbeit den Zugang anderer Unternehmen zu vergleichbaren Technologien erschweren könnte, wie es weiter heißt.
Die Untersuchungen der CMA: Wettbewerbsbedenken im Fokus
Die britische Wettbewerbsbehörde CMA begann ihre Untersuchung im August 2024, nachdem sie zuvor eine Voruntersuchung durchgeführt hatte, die bereits im April erste Bedenken hinsichtlich der Partnerschaft zwischen Amazon und Anthropic aufgeworfen hatte, so ein Beitrag von WinBuzzer. Die CMA prüft nun, ob die Investition eine "relevante Fusionssituation" nach britischem Recht darstellt, was darauf hindeutet, dass die Zusammenarbeit zu einer erheblichen Verringerung des Wettbewerbs auf dem Markt führen könnte. Im Zentrum der Untersuchung steht die Frage, ob Amazon seine Marktmacht durch diese Investition unrechtmäßig ausbaut, insbesondere durch die Kontrolle über Schlüsseltechnologien wie die von NVIDIA bereitgestellten KI-Chips, so WinBuzzer.
Die CMA hat 40 Werktage Zeit, um zu entscheiden, ob die Untersuchung in eine tiefere Phase-2-Prüfung übergeht. Diese Entscheidung wird voraussichtlich Anfang Oktober 2024 getroffen. Sollte die CMA feststellen, dass die Investition von Amazon potenziell wettbewerbswidrig ist, könnte dies erhebliche Auswirkungen auf die weitere Zusammenarbeit zwischen Amazon und Anthropic haben, wie weiter berichtet wird. Zudem könnte eine solche Entscheidung weitreichende Konsequenzen für die gesamte KI-Branche haben, insbesondere wenn ähnliche Investitionen von anderen großen Technologieunternehmen ebenfalls einer strengeren Prüfung unterzogen werden, so WinBuzzer.
Reaktionen von Amazon und Anthropic
Amazon äußerte sich enttäuscht über die Entscheidung der CMA, eine formelle Untersuchung einzuleiten, und betonte, dass die Investition keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken aufwerfe. Ein Sprecher von Amazon erklärte gegenüber DCD, dass die Zusammenarbeit mit Anthropic darauf abziele, den Wettbewerb im KI-Bereich zu fördern, indem einem aufstrebenden Unternehmen Zugang zu notwendigen Ressourcen verschafft werde. Amazon hob zudem hervor, dass das Unternehmen keine Kontrollrechte über Anthropic habe und die Partnerschaft die Unabhängigkeit von Anthropic nicht beeinträchtige.
Anthropic selbst bestätigte, dass Amazon weder über eine Beteiligung im Vorstand noch über Beobachtungsrechte verfügt. Das Unternehmen betonte gegenüber DCD zudem, dass es auch weiterhin mit anderen Partnern zusammenarbeiten könne und werde, was die Unabhängigkeit und Flexibilität von Anthropic im Markt unterstreichen soll. Diese Aussagen zielen darauf ab, die Bedenken der CMA zu zerstreuen und zu zeigen, dass die Partnerschaft keine wettbewerbswidrigen Auswirkungen hat.
D. Maier / Redaktion finanzen.net
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