Gehaltsstruktur wie bei SpaceX: Diese Pläne hatte Elon Musk für Twitter-Mitarbeiter nach der Übernahme
Der Kauf von Twitter durch Elon Musk ist vorerst geplatzt. Doch der Deal könnte in einem Gerichtsverfahren doch noch vollendet werden. Für diesen Fall können sich Twitter-Angestellte bereits auf mögliche Anpassungen bei Arbeitsalltag und Gehalt vorbereiten.
Werte in diesem Artikel
• Twitter-Übernahme geplatzt
• Gehaltsstruktur wie bei SpaceX "würde bei Twitter Sinn machen"
• Nur wer außergewöhnlich gut ist, sollte von zuhause aus arbeiten
Mitte April überraschte Tesla-CEO Elon Musk mit der Nachricht Twitter zu kaufen und von der Börse nehmen zu wollen - der Twitter-Verwaltungsrat nahm das Übernahmeangebot an. Seither reißen die Schlagzeilen nicht ab.
Übernahme-Chaos
So setzte Musk die Twitter-Übernahme im Mai vorübergehend aus und erklärte, dass er erst Berechnungen dazu abwarten wolle, dass Accounts, hinter denen keine echten Nutzer stecken, tatsächlich weniger als fünf Prozent ausmachten. Daraufhin sah sich Musk mit einer Aktionärsklage wegen angeblicher Rechtsverstöße bei seinem Einstieg bei Twitter und der geplanten Übernahme konfrontiert. Anfang Juni warf Musk dann Twitter wegen seines Datenauskunftsverhaltens einen Verstoß gegen die Übernahme-Vereinbarung vor und erklärte, sich vorzubehalten, aus dem Deal auszusteigen. Twitter zeigte sich hingegen weiterhin entschlossen, die Übernahme zu den vereinbarten Konditionen durchzusetzen und wies darauf hin, dass Musk die Vereinbarung nicht einfach einseitig auf Eis legen könne. Vergangenen Monat bekräftigte der Twitter-Verwaltungsrat die einstimmige Unterstützung für Musks Gebot von 54,20 Dollar je Aktie. Bei einem Interview verwies Musk laut der Deutschen Presse-Agentur darauf, dass er die Finanzierung für den Deal noch abschließend in trockene Tücher bringen und die Zustimmung der Mehrheit der Twitter-Aktionäre bekommen müsse. Vergangene Woche erst sorgte dann Musks Ankündigung, wonach die Twitter-Übernahme - aufgrund des Konflikts zwischen dem Unternehmer und dem Twitter-Management über die Spam- und Fake-Nutzerkonten - abgeblasen sein soll, für Wirbel. Twitter selbst will aber an der Einigung festhalten - notfalls vor Gericht.
Musks Pläne für Twitter
Obwohl der Deal damit zu platzen droht, beschäftigte sich der Visionär schon intensiv damit, was nach der Übernahme mit dem Unternehmen passieren soll und äußerte bereits einige Ideen für Veränderungen. So erklärte Musk dpa zufolge in einer Videokonferenz mit Twitter-Mitarbeitern, dass der Kurznachrichtendienst mehr Funktionalität bieten und unterhaltsamer sein müsse - so könne Twitter auf eine Milliarde Nutzer kommen. Als Vorbilder nannte er die Apps WeChat und TikTok. Eine von Musks Produktideen war zum Beispiel für die Verifizierung der Nutzer Geld zu verlangen. Daneben bekräftigte er die Absicht, gegen automatisierte Bot-Accounts vorzugehen.
Das erwartet die Twitter-Mitarbeiter
Auch den Twitter-Mitarbeitern dürften Veränderungen bevorstehen. So bereitete der Tesla-Chef die Twitter-Belegschaft in der Videokonferenz bereits auf mögliche Jobkürzungen vor - und auch für die, die bleiben, könnte sich mit der Übernahme durch Musk das ein oder andere ändern.
So erklärte Musk laut einer von Vox veröffentlichten Abschrift des Zusammenkommens mit den Twitter-Mitarbeitern auf die Frage hin, wie er Mitarbeiter von SpaceX - als privates Unternehmen - entschädige und welchen Ansatz er bei Twitter nach Abschluss seines Geschäfts verfolgen wolle, dass SpaceX "im Besten beider Welten tätig ist", wo Aktien und Optionen an alle ausgegeben würden. Laut Musk erlaube SpaceX immer noch Liquidität: Alle sechs Monate gebe es eine Veranstaltung, bei der die Mitarbeiter ihre Anteile verkaufen könnten. "Und das hat für das ganze Unternehmen sehr gut funktioniert. Also ich denke so etwas würde bei Twitter Sinn machen", so Musk laut der Abschrift, die Vox vorliegt.
Daneben sprach Musk die Gefahren an, denen ein börsennotiertes Unternehmen ausgesetzt ist. Er sagte laut Vox, dass Aktienbewegungen eine Ablenkung sein könnten und einen der Gnade von Leerverkäufern und Sammelklagen aussetzten. "Es ist, als wäre man in einem öffentlichen Palisadengehege, in dem man den ganzen Tag nur mit Tomaten beworfen wird."
Ein Thema, das die Twitter-Mitarbeiter ebenfalls beschäftigt, ist das Thema Homeoffice. Nachdem Musk erst vor wenigen Wochen erklärte, dass Tesla-Mitarbeiter dazu verpflichtet seien mindestens 40 Stunden in der Woche im Büro zu verbringen, stellten sich auch die Angestellten bei Twitter die Frage, wie das Arbeitsmodell in ihrem Unternehmen künftig unter der Leitung von Elon Musk aussehen könnte, denn Laut Leslie Berland, Leiterin der Personalabteilung bei Twitter, arbeite der Großteil der Mitarbeiter derzeit hybrid und 1.500 der Twitter-Mitarbeiter sogar komplett remote. Laut Musk sollte jedoch die Ausrichtung auf jeden Fall stark auf die persönliche Arbeit gerichtet sein, nur leistungsstarke Mitarbeiter sollten die Möglichkeit haben, von zuhause aus zu arbeiten. "Wenn jemand außergewöhnlich ist, dann kann Fernarbeit in Ordnung sein", erklärte er.
Redaktion finanzen.net
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