Lehrstunde für Dimon: "WeWork wird überleben"
JPMorgan-CEO James Dimon glaubt, dass WeWork auf einem guten Konzept basiert. Aus dem gescheiterten IPO hätte man Lehren gezogen.
• JPMorgan-CEO hält an WeWork fest
• Das Startup beruht auf einem guten Konzept
• Von dem gescheiterten IPO hätte man trotzdem Lehren gezogen
Mit seinem Startup konnte Adam Neumann eine wahre Erfolgsstory hinlegen: Als kleiner Anbieter von Büroflächen schaffte es WeWork in die Reihen der ganz Großen. Die Euphorie hielt aber nicht lange - von seinen im Sommer geplanten IPO-Plänen musste sich Neumann verabschieden - von seinem Job auch. Von dem Unternehmenskonzept begeistert sind viele Investoren aber nach wie vor. Einer von ihnen: JPMorgan.
Nach Softbank und Benchmark ist die US-amerikanische Investmentbank der größte Aktionär und geplante IPO-Versicherer von WeWork. Berichten zufolge soll JPMorgan sogar gemeinsam mit Softbank an einer Lösung für das zerfallene Startup gearbeitet haben. Sollten die Informationen stimmen, plante JPMorgan, WeWork mit einem Finanzpaket von bis zu sechs Milliarden US-Dollar zu unterstützen. Letztendlich übernahm Softbank das umstrittene Startup.
"Aus dem gescheiterten IPO kann man viele Lehren ziehen"
Und das könnte WeWork einen Impuls geben, um wieder auf die Beine zu kommen. Gute Chancen hätte der Büro-Anbieter auf jeden Fall, wie JPMorgan-CEO, James Dimon, in einem Interview mit CNBC äußerte. Dimon arbeitete auch persönlich mit Neumann, um das Startup an die Börse zu bringen. Auf dem Weg dorthin seien ihm einige Fehler unterlaufen - aus diesen hätte man aber nur Lehren gezogen, wie der 63-Jährige heute einsieht.
Unternehmen sollten eine "ordentliche Unternehmensführung" und einen unabhängigen Vorstand haben, wenn sie IPO-Pläne schmieden. Außerdem sollte der Schwerpunkt nicht darauf liegen, wie man die höchste Unternehmensbewertung erhält, sondern auf den Aktionären. Börsenkandidaten sollten mit ihnen zusammenarbeiten und sie als Partner betrachten. Das sind einige der Lektionen, die Dimon aus dem gescheiterten WeWork-IPO gelernt hat.
WeWork "wird eine Zukunft haben"
Negativ sieht er die künftigen Erfolgschancen von WeWork aber dennoch nicht: "Sie werden eine Zukunft haben", sagte Dimon. Und das wünsche JPMorgan dem jungen Unternehmen, "wir wollen nicht, dass sie 14.000 Mitarbeiter entlassen und bankrott gehen". Weiter äußerte der JPMorgan-Chef, dass die Bankiers dem Startup zu einer "guten Entscheidung" verholfen hätten. "Es hätte mich wirklich geärgert, wenn das Unternehmen untergegangen wäre", wo es doch Chancen für einen großen Erfolg hatte.
Doch ob sich die Übernahme durch die Softbank als erfolgreich erweisen wird, ist noch offen. Erst vergangene Woche meldete der japanische Großinvestor einen Gewinnrückgang um satte 49,8 Prozent, der vor allem auf die WeWork-Übernahme zurückzuführen ist. Erst im Oktober hatte Softbank 9,5 Milliarden US-Dollar in das New Yorker Startup gepumpt und 80 Prozent der Anteile übernommen. Die "Sanierung" von WeWork soll nun Softbanks COO, Marcelo Claure, übernehmen.
Redaktion finanzen.net
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