Rheinmetall wegen mauer Autokonjunktur mit Umsatzwarnung - Rheinmetall-Aktie dennoch deutlich fester
Die anhaltende Schwäche der Automärkte hat dem Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall eine gekappte Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr eingebrockt.
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Weil das MDAX-Unternehmen sich weiterhin nicht von der mauen Autokonjunktur abkoppeln kann, senkten die Düsseldorfer ihre Erlöserwartungen. War Rheinmetall bislang von einem Umsatzanstieg von rund 4 Prozent ausgegangen, erwartet der Konzern jetzt für 2019 nur noch ein Plus von leicht über einem Prozent.
Ungeachtet der gekappten Erlöserwartungen bestätigte das Management seine Prognose für die operative Marge. Demnach erwartet Rheinmetall hier für das Gesamtjahr weiterhin 8 Prozent.
Im dritten Jahresviertel konnte der Konzern die Erlöse dank seiner weiterhin brummenden Rüstungssparte zwar um knapp 5 Prozent auf 1,48 Milliarden Euro steigern und lag damit leicht über den Erwartungen der Analysten. Das operative Ergebnis stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal aber nur um ein Prozent auf 99 Millionen Euro, die Marge lag mit 6,7 Prozent sogar um 0,3 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Beim Überschuss musste Rheinmetall erhebliche Abstriche machen: Der Gewinn brach unter dem Strich um knapp 30 Prozent auf 60 Millionen Euro ein.
Vorstandschef Armin Papperger räumte ein, dass sich Rheinmetall in der Autozuliefersparte nicht der eingetrübten konjunkturellen Lage entziehen könne. Er hob allerdings die positive Entwicklung der Rüstungssparte hervor, die vom Nachholbedarf in der militärischen Beschaffung vieler Länder und steigenden Budgets profitiere, insbesondere in Deutschland.
Die Nachfrage nach Waffensystemen und Munition bescherte Rheinmetall im dritten Quartal in der Rüstungssparte deutliche Zuwächse beim Umsatz und operativen Ergebnis. Der Auftragseingang brach jedoch um über 60 Prozent ein. Der Konzern verwies darauf, dass der Rückgang mit der australischen Bestellung von Boxer-Fahrzeugen im Wert von über 2 Milliarden Euro zusammenhänge, die im Vorjahr den größten Einzelauftrag der Firmengeschichte bedeutet habe.
Da ausstehende Exportgenehmigungen bei zwei ausländischen Rheinmetall-Töchtern zu Umsatzeinbußen führten, wird das Unternehmen mit Blick auf seine Jahresziele pessimistischer und geht jetzt davon aus, in der Rüstungssparte nur noch das untere Ende der zuvor angepeilten Prognosespanne von 9 bis 11 Prozent Wachstum zu erreichen. Dagegen erhöhten die Düsseldorfer ihre bereits zum Halbjahr leicht angehobene Erwartung für den Anstieg des operativen Ergebnisses von 9 auf nunmehr 9,5 Prozent.
Sorgen macht dem Konzern vor allem die nach wie vor schlechte Aussicht für die künftige Entwicklung der Automärkte. Rheinmetall geht davon aus, dass sich die weltweite Automobilproduktion auch im vierten Quartal nicht erholen wird und rechnet für das Gesamtjahr mit einem Rückgang von 6 bis 7 Prozent. Vor diesem Hintergrund geht das Management jetzt von einem Umsatzminus von rund 7 Prozent aus, nachdem es zuvor ein Minus zwischen 2 und 3 Prozent Minus erwartet hatte. Die operative Marge soll sich statt bislang 7 auf nur noch 6,5 Prozent beziffern. Im dritten Quartal musste die Autozuliefersparte sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis klare Einbußen verkraften.
Der Kapitalmarkt reagierte zunächst positiv auf die Nachrichten. Kurz nach XETRA-Handelsbeginn am Donnerstagmorgen lag die Rheinmetall-Aktie rund 1,3 Prozent im Plus und notierte zuletzt bei 115,45 Euro. An der Börse läuft es derzeit ohnehin rund für das Traditionsunternehmen: Seit Jahresbeginn haben die Papiere fast 50 Prozent an Wert gewonnen und zählen damit zu den besseren Titeln im Index der mittelgroßen Unternehmen, der im selben Zeitraum nur rund ein Viertel zugelegt hat.
/eas/men/fba
DÜSSELDORF (dpa-AFX)
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