Tesla-Aktionäre getäuscht?

SolarCity-Rechtsstreit deckt auf: Tesla-Chef Elon Musk wusste schon 2016 von finanziellen Problemen

06.11.19 18:08 Uhr

SolarCity-Rechtsstreit deckt auf: Tesla-Chef Elon Musk wusste schon 2016 von finanziellen Problemen | finanzen.net

Tesla-CEO Elon Musk war sich schon im Vorfeld der Übernahme von SolarCity über deren Liquiditätsprobleme bewusst. Dies geht aus E-Mails hervor, die im Rahmen einer Klageerhebung öffentlich gemacht wurden.

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• Tesla-Aktionäre klagen gegen 2,6-Milliarden-Deal
• Liquiditätsengpass bei SolarCity
• Hat Musk die Aktionäre bewusst getäuscht?

Schon bevor Tesla im Jahr 2016 den Solarkonzern SolarCity komplett übernahm, regte sich Widerstand bei wichtigen Tesla-Investoren wie Fonds und Pensionskassen. Sie sahen nicht ein, warum der Elektroautobauer 2,6 Milliarden Dollar für ein Unternehmen zahlen sollte, das möglicherweise kurz vor der Pleite stand.

Die Skepsis der Anleger lässt sich auch daran ablesen, dass der Tesla-Aktienkurs nachdem der Deal im Juni 2016 erstmals vorgeschlagen wurde, um über 10 Prozent einbrach. In ihrer inzwischen eingereichten Klage werfen die kritischen Investoren Tesla-Chef Elon Musk vor, es sei ihm nur darum gegangen, um jeden Preis sein Firmenimperium - bestehend aus Tesla, SolarCity und SpaceX - zu retten. Denn Musk war nicht nur CEO von Tesla sondern auch Chairman und größter Anteilseigner von SolarCity.

Die Kläger behaupten, dass der Tesla-Chef nur deshalb die Zustimmung für die Übernahme erhalten konnte, weil er die Finanzlage von SolarCity falsch dargestellt habe, indem er behauptete, der Solarkonzern werde innerhalb der nächsten sechs Monate einen positiven Cashflow ausweisen. Außerdem werfen sie Musk vor, er habe die Präsentation gläserner Solar-Dachziegel geplant, obwohl sie noch gar nicht funktionsfähig waren. Damit habe er den Investoren weismachen wollen, dass es ein Produkt gebe, dass bald in die Vermarktung gehen könnte.

Musk wusste von Liquiditäts-Problemen

Wie der US-Sender "CNBC" nun berichtete, war sich Musk der Probleme bei SolarCity durchaus bewusst. Demnach habe er am 18. September 2016 eine E-Mail an Brad Buss, den ehemaligen SolarCity-Finanzchef, geschrieben, wonach die Beseitigung der Liquiditätsprobleme sowie eine Absichtserklärung - ein sogenannter Letter of Intent (LOI) - für einen Vertrag mit Panasonic nötig seien, um die Investoren von der geplanten SolarCity-Übernahme zu überzeugen.

"Drei Dinge müssen passieren, damit die Investoren ihre Meinung ändern: SolarCity muss seine Liquiditäts-Krise in den Griff bekommen, ein LOI mit Panasonic um Risiken bei der Solarzellen-Produktion zu reduzieren sowie eine gemeinsame Produktpräsentation", schrieb Musk. Außerdem erklärte der Tesla-Chef in der E-Mail optimistisch, dass er das alles vor der Abstimmung der Aktionäre hinkriegen sollte.

Produktverzögerung bei SolarCity

Ferner habe Elon Musk während seiner Aussagen einräumen müssen, dass es zum Stand Juni 2019 nicht gelungen sei, die geplanten gläsernen Solar-Dachziegel zur Marktreife zu bringen.

"Das Solardach ist ein schwieriges Produkt, ein sehr schwieriges Produkt", sagte der Tesla-CEO. Und weiter: "Niemand war bisher mit einem solchen Produkt erfolgreich. Viele Leute haben es probiert, viele Unternehmen haben es probiert, aber keiner hatte Erfolg."

Aus seinen Aussagen ging aber auch hervor, dass er einen großen Teil der SolarCity-Belegschaft abgezogen und für den Bau des Model 3 eingesetzt hat. Dieses E-Auto ist für den Massenmarkt entwickelt und der größte Hoffnungsträger des Tesla-Konzerns. Unter dieser Entscheidung habe jedoch das Solar-Geschäft erwartungsgemäß stark gelitten.

Doch inzwischen gibt es auch im Solar-Bereich Fortschritte zu vermelden. So wurde vor einigen Tagen eine neue Version des Solardaches - das Solar Roof 3 - offiziell vorgestellt.

Musks verbale Ausfälle

Außerdem gehe aus den enthüllten Dokumenten hervor, dass Elon Musk den Anwalt der Kläger wüst beschimpft habe. Er nannte ihn anscheinend "verwerflich", "schändlich", "einen schlechten Menschen" und einen "Schwindler". Außerdem fragte er ihn wohl, ob Geld die einzige Motivation in seinem Leben sei und riet ihm, seine Lebensentscheidungen zu überdenken.

Es handelt sich hierbei nicht um den ersten verbalen Ausfall des 48-Jährigen. Musks Streit etwa mit dem britischen Höhlentaucher Vernon Unsworth, den er in einem Tweet als "pädophilen Typ" bezeichnet hatte, beschäftigt derzeit die Justiz.

Redaktion finanzen.net

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