Bayer-Aktie im Anlegerfokus: Milliardenprozesse um PCB und Roundup belasten den Konzern

Bayer steht wegen der anhaltenden Gerichtsprozessen stark im Fokus der Anleger. Dennoch zeigt sich die Aktie im Jahresverlauf bislang robust.
• Bayer wegen PCB- und Glyphostat-Klagen im Anlegerfokus
• Prozesse, Vergleiche und Produktionsstopp?
• Bayer-Aktie bleibt im Jahresverlauf dennoch stark
Die Bayer-Aktie stand zuletzt vor allem wegen einiger Rechtsstreitigkeiten im Fokus der Anleger.
Der Fall PCB
Bayer unterscheidet bei den PCB-Klagen drei Arten von Verfahren: Umweltverschmutzung, Gebäudeschäden und Gesundheitsschäden. In allen Bereichen sieht sich der Konzern rechtlich gut aufgestellt und erwägt Vergleiche nur, wenn sie im Unternehmensinteresse liegen.
Zuletzt stand jedoch eine Vergleichsvereinbarung im Fokus, mit der Bayer den Großteil der US-Klagen im Zusammenhang mit PCB beilegen konnte. Für die Einigung hatte der Konzern bereits im zweiten Quartal Rückstellungen gebildet.
Ganz abgeschlossen ist die Causa deshalb jedoch nicht, wie die Börsen Zeitung erklärt. Neun Verfahren, in denen Bayer bislang unterlegen war, laufen noch weiter. Zudem steht im Fall "Erickson" eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs im Bundesstaat Washington bevor. Dem Urteil werde Signalwirkung beigemessen, da es Einfluss auf die übrigen offenen Fälle haben dürfte. Besonders geht es um Strafschadenersatz in Höhe von rund 135 Millionen US-Dollar, der nach Auffassung von Bayer unrechtmäßig verhängt wurde. Unabhängig vom Ausgang gelte jedoch: Das Urteil wird für die Börsenbewertung des Konzerns relevant sein.
Der Fall Roundup
Die Glyphosat-Klagen gegen Bayer betreffen das Unkrautvernichtungsmittel Roundup, das den Wirkstoff Glyphosat enthält. Im Zentrum der Klagen steht dabei der Vorwurf, dass Glyphosat krebserregend sei und dass Bayer (bzw. ursprünglich Monsanto) nicht ausreichend vor diesen Risiken gewarnt habe.
Um die Glyphosat-Klagen zu bewältigen setzt Bayer in den USA auf eine Kombination aus Vergleichen und Prozessen. Weltweit bestätigen Wissenschaft und Behörden seit Jahrzehnten die Sicherheit von Roundup, weshalb der Konzern zuversichtlich ist, die Verfahren beenden zu können, so Bayer.
Bis zum 15. Juli 2025 wurden rund 131.000 von etwa 192.000 Klagen erledigt - überwiegend durch Vergleiche oder weil die Voraussetzungen nicht erfüllt waren. Da Bayer die Mehrheit der Verfahren gewonnen hat, hält das Unternehmen an seiner juristischen Strategie fest. Vergleiche werden nur abgeschlossen, wenn sie strategisch sinnvoll sind.
Bayer-Chef Bill Anderson kündigte bei der Telefonpressekonferenz zu den Halbjahreszahlen zudem an, im Rechtsstreit um das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat notfalls auch die Produktion einzustellen. "Entweder wir finden eine Lösung oder wir stellen die Produktion ein", sagte er. Bereits nach einem neuen Berufungsurteil in Missouri musste der Konzern zusätzliche Rückstellungen von 1,2 Milliarden Euro bilden. Insgesamt sind noch rund 61.000 Verfahren offen - Tendenz steigend.
Anderson will die Rechtsrisiken bis Ende 2026 deutlich senken. Zwar hat Bayer jüngst tausende Fälle vertraulich und vergleichsweise günstig beigelegt, doch spricht der Vorstandschef von einer "ungezügelten Prozessflut", die das Geschäft kaum noch tragbar mache. Da Glyphosat zudem ein älteres und wenig profitables Produkt sei, seien "alle Optionen auf dem Tisch" - auch weitere Vergleiche oder ein kompletter Ausstieg.
So steht es um die Bayer-Aktie
Trotz der sich häufenden Rechtsstreitigkeiten steht die Bayer-Aktie im Jahresverlauf gut da. Seit Jahresbeginn gewann das Papier des deutschen DAX-Unternehmens 47,28 Prozent auf zuletzt 28,55 Euro (Schlusskurs: 22.08.2025).
Am heutigen Montag ging es für die Bayer-Aktie jedoch abwärts. Letztlich verlor der Anteilsschein im XETRA-Handel 1,58 Prozent auf 28,11 Euro.
Redaktion finanzen.net
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