Scharfe Kritik

Vermögensverwalter Lee Munson: "Tesla ist ein geldfressendes Monster"

25.07.18 21:35 Uhr

Vermögensverwalter Lee Munson: "Tesla ist ein geldfressendes Monster" | finanzen.net

Lee Munson, Gründer des Vermögensverwalters Portfolio Wealth Advsiors, findet deutliche Worte für Tesla. Und wirft die Frage auf, wie lange Investoren dem Autobauer noch die Treue halten.

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In einem Interview mit "The Street" machte der Gründer des Vermögensverwalters Portfolio Wealth Advisors seiner Meinung über den Autobauer Tesla und dessen Chef Elon Musk Luft. Besonders die Frage nach der Profitabilität von Tesla machte dem Chief Investment Officer dabei offenbar Sorgen.

"Geldfressendes Monster"

"Tesla - entweder glaubt man daran, oder nicht", so Munson. Er selbst gehört offenbar nicht zu den Tesla-Bullen, er habe kein Interesse an einem Investment in ein derartiges Unternehmen. "Tesla ist ein geldfressendes Monster", so der Experte.

Er frage sich, wie lange die Wall Street noch darüber hinwegsehen könne, dass Tesla kein Geld verdient. Immerhin sei es ein Unternehmen, dass "dauerhaft mehr verspricht, als es hält", langsam verlören Investoren die Geduld mit dem Autobauer und seinem Chef, so Munson weiter.

"Die Autos sind toll, aber..."

Dass Tesla starke Produkte unters Volk bringt, zieht der Vermögensverwalter dabei nicht in Zweifel. "Die Autos sind phänomenal", erklärte er. Dennoch fühle er sich "unwohl" mit einem Unternehmen, das dermaßen viel Geld verbrennt und dessen Anteil an der Gesamtfahrzeugproduktion dabei vernachlässigbar sei.

Auch Konzernchef Elon Musk nahm Munson im Interview ins Visier. Er sei eine Art "Nachrichtenkanone", dessen Twitter-Problem sich auf einem ähnlichen Level wie dem von Donald Trump befinde.

Dabei nimmt Munson Bezug auf die jüngsten Twitter-Skandale von Elon Musk: Darunter ein Streit mit einem britischen Höhlentaucher, der Musks Pläne zur Beteiligung an der Rettung der in einer thailändischen Höhle eingeschlossenen Kinder kritisiert hatte oder auch der Dauerstreit mit Tesla-Shortsellern und -Analysten, die in regelmäßigen Abständen die Pleite des Konzerns vorhersagen.

Schafft es Tesla ohne Kapitalerhöhung?

Dass Musk seinen Autobauer dringend mit frischem Kapital versorgen muss, wird immer offensichtlicher. Eine Kapitalerhöhung lehnt der Tesla-CEO zwar weiterhin ab. Dass das Autogeschäft aber massenhaft Geld verschlingt, während die Produktionszahlen noch nicht hoch genug sind, um schwarze Zahlen zu generieren, macht ein Blick in die Bilanz von Tesla deutlich: Im ersten Geschäftsquartal lieferte der Konzern zwar auf Umsatzseite ordentliche Zahlen, unter dem Strich stand aber ein Rekordverlust. 784 Millionen Dollar Minus fuhr der Konzern im ersten Jahresviertel ein - die Produktion des Massenmarktfahrzeuges Model 3 war zeit- und vor allem kostenintensiv. Ein ähnliches Bild dürfte Tesla auch im abgelaufenen zweiten Quartal abliefern, während Elon Musk für die zweite Jahreshälfte schwarze Zahlen versprochen hat.

Um diese zu erreichen, schlägt der CEO offenbar auch ungewöhnliche Wege ein: Jüngst wurde bekannt, dass Tesla Zulieferer um die Rückerstattung bereits gezahlter Gelder gebeten habe. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, will das Unternehmen auf diesem Weg die Kostenbasis senken und die Profitabilitätsgrenze schneller erreichen.

Geht der Plan von Musk nicht auf, muss das Unternehmen sich das nötige Kapital möglicherweise doch am Kapitalmarkt besorgen.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Josh Edelson/AFP/Getty Images, David Calvert/For The Washington Post via Getty

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