Schwache US-Aktien - Bank of America spricht von Bullencrash

Nach einem starken Lauf im vergangenen Jahr gaben US-Aktien zuletzt deutlich nach. Die Bank of America sieht darin jedoch keine Kaufgelegenheit.
Werte in diesem Artikel
• Anlegerstimmung an der Wall Street hat sich gedreht
• Bank of America spricht von Bullencrash
• Donald Trump befeuert Rezessionssorgen
Der S&P 500, der den breiten US-Aktienmarkt widerspiegelt, war im Jahr 2024 noch um 23 Prozent geklettert, doch im Februar 2025 kam es zu einem Stimmungsumschwung unter den Anlegern. Seit Jahresbeginn zeigt das Börsenbarometer nun einen Rückgang um fast zwei Prozent (Stand: 24.03.2025).
BofA sieht Bullencrash
Wie "Yahoo Finance" unter Berufung auf die im März durchgeführte Global Fund Manager Survey der Bank of America berichtet, reduzierte sich die Allokation der Anleger in US-Aktien im Vergleich zum Vormonat um 40 Prozent - das sei der stärkste monatliche Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen. Noch im Dezember hatte die Anlegerallokation ein Allzeithoch erreicht. Ein Team von BofA-Strategen unter der Leitung von Michael Hartnett bezeichnete diese Entwicklung im der März-Umfrage als "Bullencrash", bei dem der Appetit der Anleger auf US-Aktien angesichts des 10-prozentigen Rückgangs des S&P 500 im vergangenen Monat abnahm.
Keine Kaufgelegenheit
Die Umfrage zeige ferner, dass die Umschichtung in Barmittel, nicht in Anleihen, erfolgte. So stieg die Portfolioallokation der Anleger in Barmitteln von 3,5 auf nun 4,1 Prozent - der größte Anstieg innerhalb eines Monats seit Dezember 2021.
Hoffnung, dass die rasche Korrektur des S&P 500 eine Gelegenheit zum Kaufen darstellt, macht Hartnett den Anlegern nicht, auch wenn sie die nötigen Barmittel hätten. Seiner Meinung nach sind die aktuellen Stimmungsniveaus bei weitem nicht so hoch, dass man "die Augen zudrücken" könnte. Stattdessen handele es sich bei den jüngsten Marktbewegungen eher um ein Ausspülen der übermäßigen Hausse.
Rezessionssorgen
Laut der Umfrage war der Hauptgrund, weshalb US-Aktien zuletzt auf Talfahrt gingen, die Sorge, dass der "Handelskrieg eine globale Rezession auslöst". Eine Rezession ist ein wirtschaftlicher Abschwung, bei dem das Bruttoinlandsprodukt schrumpft, die Arbeitslosigkeit steigt und Investitionen zurückgehen. Ganze 55 Prozent der Befragten sehen darin das größte Risiko für die Märkte, das sei die höchste Überzeugung von einem Risiko, seit die Pandemie im April 2020 die Liste anführte. Abgeschlagen auf den zweiten Platz folgt übrigens mit nur 19 Prozent die Sorge, dass der Inflationsdruck die US-Notenbank Fed zu einer Anhebung des Zinsniveaus veranlasst.
Auslöser für die neuangefachten Rezessionsängste waren Äußerungen von US-Präsident Donald Trump, wonach die US-Amerikaner aufgrund seiner Zoll- und Handelspolitik mit "ein wenig Unruhe" rechnen müssten. Auch dass es in diesem Jahr sogar zu einer Rezession kommen könnte, schloss der Republikaner nicht aus. "Ich hasse es, solche Dinge vorherzusagen", sagte der 78-Jährige gegenüber seinem Lieblingssender Fox News. "Es ist eine Übergangsphase, denn was wir tun, ist sehr groß. Wir bringen Wohlstand zurück nach Amerika", so Trump.
Das sagt die Fed zur Rezessionsangst
Fed-Chef Jerome Powell erklärte in Zusammenhang mit der jüngsten Konjunkturprognose für die USA - die überschattet von Trumps aggressiver Zollpolitik pessimistischer als noch vor drei Monaten ausfiel - dass das Risiko einer Rezession zwar gestiegen sei - es sei aber nicht hoch. Powell räumte zwar ein, dass zum jetzigen Zeitpunkt schwierig vorherzusagen sei, wie sich die Wirtschaft entwickeln wird. Jedoch betonte er: "Es wird Zölle geben, und sie neigen erst mal dazu, das Wachstum zu bremsen. Sie neigen dazu, die Inflation anzukurbeln." Infolge dessen hatten die Währungshüter bei ihrer letzten Sitzung eine abwartende Haltung eingenommen und den Leitzins unverändert in der Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent belassen.
Redaktion finanzen.net
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