Höherer Börsenwert als BMW und GM: Tesla-Aktie auf Allzeithoch

Die Tesla-Aktie hat in den vergangenen Monaten eine wahre Kursrally aufs Parkett gelegt: Innerhalb eines Jahres kletterte das Papier um 86,6 Prozent und schoss am Montag an der US-Börse Nasdaq bis auf 389,57 US-Dollar auf ein neues Rekordhoch.

Etablierte Traditionskonzerne abgehängt

Damit ist Tesla erneut der wertvollste Automobilkonzern der USA - und hat traditionelle Unternehmensriesen wie General Motors und Ford abgehängt. Auch der deutsche Premium-Hersteller BMW hat gegenüber dem US-Konzern das Nachsehen: Nach Marktwert hat Tesla den bayerischen Traditionskonzern am Vorabend abermals überholt: Die Marktkapitalisierung von BMW liegt bei rund 61 Milliarden US-Dollar.

Analysten ist die Rally unheimlich

Während das Tesla-Papier an der Börse von Rekord zu Rekord eilt, sind sich Analysten alles andere als einig über die Zukunft der Aktie. Kaum ein anderes Unternehmen spaltet die Gemüter der Experten so, wie es Tesla tut. Zwar sind die Analysten in der Mehrzahl eher bullish, bei den Erwartungen an die Kursentwicklungen gehen die Meinungen aber deutlich auseinander. Neben Kurszielen von 464 US-Dollar, die Berenbergs Alexander Haissl ausgibt, sieht Goldman Sachs-Analyst David Tamberrino den fairen Wert der Aktie bei nur 190 US-Dollar.

Model 3 gibt die Richtung vor

Ob die Rally weitergeht oder ihr Ende findet, dürfte wohl primär von dem Erfolg des Tesla-Hoffnungsbringers Model 3 abhängen. Bereits in den vergangenen Monaten hatte die Vorfreude auf das erste massenmarkttaugliche Tesla-Modell die Kursrally genährt. Nun muss Tesla-Chef Elon Musk liefern - und sich an seinen Versprechen messen lassen. Denn der Zeitplan für die Eroberung des Massenmarktes ist ambitioniert: Schon im nächsten Jahr sollen dank des Model 3 500.000 Tesla-Fahrzeuge vom Band laufen - im gesamten letzten Jahr hat der Autobauer gerade einmal 84.000 Fahrzeuge unters Volk gebracht. Ein Ziel, das nicht wenige Analysten für zu hochgesteckt halten.

Konkurrenz schläft nicht

An der Nachfrage sollte das hoch gesteckte Ziel nicht scheitern: Angeblich liegen dem Unternehmen bereits jetzt 500.000 Vorbestellungen vor. Dem Vernehmen nach sollen täglich 1.800 neue Reservierungen dazu kommen. Doch nicht jeder, der sich für einen Model 3 vormerken lässt und die 1.000 Dollar-Anzahlung leistet, wird am Ende wohl einen neuen Tesla in der Garage haben. Allein die Wartezeit könnte die Vorfreude bei einigen Bestellern deutlich trüben: Wer etwa hierzulande eine Vorbestellung für das Model 3 abgegeben hat, kann nicht vor 2019 mit der Auslieferung des Wagens rechnen. Das könnte einige potenzielle Kunden dazu bringen, einen Blick bei der Konkurrenz zu riskieren: Schließlich sind auch andere Autobauer in Sachen Elektroautos jüngst alles andere als untätig gewesen. So kommt etwa der Nachfolger des bis dato meist verkauften Elektroautos, Nissan Leaf 2, bereits kommendes Jahr nach Deutschland - und das zu einem Kampfpreis.

Redaktion finanzen.net