DAX-Prognosen für 2014: Rekord oder Korrektur?
Deutschlands Aktienmarktstrategen präsentieren ihre Prognosen für das kommende Jahr. €uro am Sonntag hat die ersten Empfehlungen ausgewertet.
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von Sven Parplies, Euro am Sonntag
Jahresendspurt an den Börsen. Schon jetzt steht fest — 2013 ist ein herausragendes Jahr für Aktionäre. Der DAX liegt rund 20 Prozent im Plus. Angetrieben durch die lockere Geldpolitik der Notenbanken und die sich verbessernde Wirtschaftslage, kletterte der Deutsche Aktienindex sogar erstmals über die Marke von 9.000 Punkten. Die Anlagestrategen deutscher Banken sind zuversichtlich, dass die Kursrally auch im kommenden Jahr weitergeht. Allerdings mit gebremster Geschwindigkeit.
Die DZ Bank hat in ihrer aktuellen Prognose ein Kursziel für den DAX von 10.200 Punkten zum Ende des kommenden Jahres ausgerufen. Das würde einem Zuwachs von rund zehn Prozent entsprechen und den Index erstmals in den fünfstelligen Bereich katapultieren. Treibende Kraft für die Aktienkurse wird nach Einschätzung der DZ Bank die sich beschleunigende Weltwirtschaft sein, die im kommenden Jahr um 3,7 Prozent wachsen werde. Das wäre die stärkste Dynamik seit dem Jahr 2007, also vor Eskalation der Finanzkrise.
Stratege Christian Kahler sieht für Anleger im kommenden Jahr in Europa, insbesondere Deutschland, bessere Chancen als in den USA. Die Kurse haben sich auf beiden Seiten des Atlantiks zuletzt sehr unterschiedlich entwickelt: Während die amerikanischen Indizes Dow Jones und S & P 500 die alten Rekordstände aus dem Jahr 2007 bereits um mehr als zehn Prozent überschritten haben, liegt der europäische Stoxx 600 rund 25 Prozent unter der alten Bestmarke. Um den DAX mit den US-Indizes vergleichen zu können, muss man die Dividenden der Indexmitglieder herausrechnen. Auf dieser Basis liegt der DAX noch immer rund 15 Prozent unter seinem Höchstwert.
Entsprechend hätten Deutschland und Europa in einem positiven Wirtschaftsumfeld Aufholpotenzial. Aufgrund der hohen Exportorientierung sollten die DAX-Unternehmen nach Einschätzung der DZ Bank von einer globalen Konjunkturbelebung überdurchschnittlich stark profitieren.
Kurzfristig rät die DZ Bank allerdings zur Vorsicht: Die Aktienkurse seien den Unternehmensgewinnen weit vorweggelaufen. Zudem scheine zu viel Euphorie an den Märkten zu herrschen. Für Neuengagements sollten Anleger daher Rücksetzer abwarten.
Zinsen bleiben niedrig
Die Allianz sieht die Entwicklung an den Finanzmärkten auch 2014 im Zeichen der lockeren Geldpolitik. Die dürfte länger anhalten, als derzeit vom Markt erwartet wird. Denn: Im sechsten Jahr nach Ausbruch der Finanzkrise befinde sich die Welt noch immer in einem Stabilisierungsprozess, der eng an die geldpolitischen Maßnahmen der Notenbanken gebunden sei.
„Der Entschuldungsprozess hat in vielen Industriestaaten gerade erst begonnen. Anleger sollten auch im kommenden Jahr von einer Fortsetzung der Niedrigzinspolitik der Notenbanken ausgehen. Viele Länder weisen immer noch eine zu hohe und langfristig nicht tragfähige Verschuldung der öffentlichen Haushalte auf“, erklärt Andreas Utermann, Investmentchef bei Allianz Global Investors.
Aktien sind nach Utermanns Einschätzung auch für das kommende Jahr eine wichtige Anlageklasse, um Renditen über der Inflationsrate erzielen zu können. Dividendenstarke Unternehmen seien dabei eine attraktive defensive Anlagealternative etwa zu Staatsanleihen. Anleger sollten insbesondere Unternehmen im Fokus behalten, die durch stetig steigende Dividendenzahlungen überzeugt haben. Ein Kursziel für den DAX gibt die Allianz nicht aus.
Schrumpfende DAX-Gewinne
Die Dekabank, das Wertpapierhaus der Sparkassen, sieht den DAX auf Sicht von zwölf Monaten bei 10.000 Punkten, also auf einem ähnlichen Niveau wie die DZ Bank. Angesichts attraktiver Dividendenrenditen im Vergleich zu Unternehmensanleihen sind Aktien nach Einschätzung von Chefanlagestratege Frank Hagenstein das attraktivste Investment. Allerdings seien die Aussichten nicht mehr ganz so positiv wie zu Beginn des Jahres 2013. Die jüngsten Kurssteigerungen seien vor allem durch große Liquidität der Investoren getrieben worden. Das erhöhe die Gefahr von Kursrücksetzern. Weitere Kursgewinne bedürften deutlicher Gewinnsteigerungen der Unternehmen.
Die jüngsten Geschäftszahlen zeigen, dass Deutschlands Topkonzerne die Finanzkrise gut überstanden haben, aber kämpfen müssen. Nach Berechnung der Unternehmensberatung Ernst & Young ist der operative Gewinn der DAX-Mitglieder in den Monaten Juli bis September zum Vorjahreszeitraum um sieben Prozent auf 24 Milliarden Euro gefallen. Der Umsatz schrumpfte um zwei Prozent auf 289 Milliarden. Basis der Analyse sind die Geschäftsberichte von 29 der 30 DAX-Konzerne. Nicht berücksichtigt ist der Stahlkonzern ThyssenKrupp, der die Veröffentlichung seiner Quartalsergebnisse auf Anfang Dezember verschoben hat.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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