Rally gerechtfertigt?

JPMorgan- und Goldman Sachs-Strategen nach NVIDIA-Rally uneins: Bildet sich eine Blase am Aktienmarkt?

14.03.24 23:08 Uhr

NASDAQ-Titel NVIDIA-Aktie & Co. treiben Rally an: Blasenbildung am Aktienmarkt? - Analysten uneinig | finanzen.net

So mancher Experte befürchtet beim Blick auf die aktuelle Entwicklung der Aktienmärkte, die sich - besonders getragen von starken Kursgewinnen der Techwerte - derzeit im Rally-Modus befinden, dass sich eine Blase bilden könnte. Doch es gibt auch andere Meinungen, die die Risikobereitschaft der Anleger für gerechtfertigt halten.

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Aktien

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Indizes

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• US-Indizes erklimmen neue Rekorde
• Tech-Rally treibt an
• Analysten uneins: Bildet sich eine Blase?



Die US-Aktienmärkte konnten in den vergangenen Wochen und Monaten deutlich zulegen. So ging es für den US-Leitindex Dow Jones in den vergangenen zwölf Monaten um 22,49 Prozent aufwärts. Der marktbreite S&P 500 konnte auf ein Jahr gesehen um 32,72 Prozent zulegen. Der Tech-Index NASDAQ Composite konnte gar einen Zuwachs von 41,49 Prozent verbuchen, was daran liegen dürfte, dass vor allem Techwerte wie NVIDIA & Co. derzeit enorm von dem Trendthema künstliche Intelligenz profitieren.

Doch sind die deutlichen Kursgewinne der jüngsten Vergangenheit gerechtfertigt oder bildet sich am Markt derzeit eine Blase? Analysten sind sich bei dieser Frage nicht einig.

JPMorgan-Stratege sieht Schaumbildung

Einer, der sich den Analysten anschließt, die derzeit Warnungen aussprechen, weil sie sich an die Dotcom-Blase Ende der 90er-Jahre oder an die Rally von 2021 nach dem Corona-Einbruch erinnert fühlen, ist JPMorgan-Chef-Marktstratege Marko Kolanovic. Er sieht in der Rally der US-Aktien und dem schnellen Anstieg des Bitcoins Anzeichen dafür, dass sich Schaum bilde. Der rasante Anstieg der Preise von Vermögenswerten ist ein typisches Signal, das einer Blase vorausgeht.

Der Markt schreitet voran, "bei geringer Volatilität und steigender Schaumbildung", schrieb er laut Bloomberg kürzlich in einer Mitteilung an Kunden. "Aktien sind in diesem Jahr gestiegen, obwohl die Anleiherenditen stiegen und die Zinssenkungserwartungen nachließen", so Kolanovic. "Investoren gehen vielleicht davon aus, dass der Renditeanstieg ein Ausdruck der Konjunkturbeschleunigung ist, aber die Gewinnprognosen für 2024 sinken und der Markt scheint zu selbstgefällig gegenüber dem Zyklus zu sein." Laut Kolanovic könnte der anhaltende Anstieg der Aktien "dazu führen, dass die Geldpolitik länger angehoben bleibt, da eine vorzeitige Zinssenkung das Risiko birgt, die Vermögenspreise weiter in die Höhe zu treiben oder einen weiteren Anstieg der Inflation auszulösen".

Goldman Sachs-Stratege: Bewertungen werden durch Fundamentaldaten gestützt

Ganz anders betrachtet dagegen David Kostin von Goldman Sachs die aktuelle Lage. Er hält die Risikobereitschaft der Anleger für gerechtfertigt und begründet dies damit, dass die hohen Bewertungen der Big Tech-Unternehmen durch Fundamentaldaten gestützt würden. Seiner Meinung nach würde sich diese Zeit von anderen Phasen in der Geschichte unterscheiden.

Im Gegensatz zu früheren Fällen, als sich die Aktienkurse abrupt - typischerweise über ihren Wert hinaus - bewegt haben, sei die Bandbreite der "extremen Bewertungen" derzeit begrenzter, denn die Zahl der Aktien, die zu diesen Kennzahlen gehandelt werden, sei gegenüber dem Höchststand im Jahr 2021 deutlich zurückgegangen, berichtet Bloomberg. In einer Notiz schrieb Kostin, dass Anleger zudem im Gegensatz zur "Wachstum um jeden Preis"-Mentalität im Jahr 2021 "meist hohe Bewertungen für die größten Wachstumsaktien im Index" zahlen würden. "Wir glauben, dass die Bewertung der Magnificent 7 derzeit durch ihre Fundamentaldaten gestützt wird."

Wie Bloomberg berichtet, rechtfertigen die Finanzergebnisse der Unternehmen die starken Ausschläge jedenfalls bisher. So sei der Gewinn je Aktie bei den Magnificent Seven (Alphabet, Amazon, Apple, Meta Platforms, Microsoft, NVIDIA, Tesla) laut Daten, die von Bloomberg Intelligence zusammengestellt wurden, im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 59 Prozent gestiegen - die Erwartungen hätten bei 47 Prozent gelegen.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: MarcelClemens / Shutterstock.com, Chanthanee / Shutterstock.com

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